Slechtvalk saß in seinen Quartier und schlürfte seinen Kaffee. Es war einige Jahre ruhig geworden in der Basis. Rhalgaln, Loki und Troll waren mit einem Sprungschiff ohne Angabe von Zielen davon geflogen.
Die ersten Tage machte er regelmäßig Patrouille, dann aber ließ er auch dieses sein.
Disziplin, das war einst ein großes Thema der Templer. Er ließ sie schleifen, er war ja alleine. Rasieren, und grundlegende Körperhygiene hatte er auf ein Minimum reduziert. Regelmäßige Wartungen der Mechs blieben aus, wie auch, es standen so viele Mechs im Hangar, dass er alleine gar keine Chance hatte.
Seine Tage bestanden aus Essen und Schlafen.
Es war gerade ein paar Tage her, dass sein Einsiedlertum ein Ende fand.
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Es war Januar 3051, er lag in seine Koje, als plötzlich und unerwartet der Alarm in der Basis losbrüllte. Träge und Müde wie er war schlurfte er in Richtung Kontrollzentrum und dort angekommen startete er diverse Scanner und betrachtete mürrisch den Bildschirm. Da war ein Dropship in der Umlaufbahn angekommen. Voraussichtliche Ankunftszeit ca. 28 Stunden. Er starrte Minuten auf den Bildschirm, genauere Lang- und Kurzstrecken scans liefen, es würde weitere Minuten dauern bis er genauere Daten erhielt.
Als ehemaliger Infanterists des Hauses Davions kamen Urinstinkte und Drill aus seinem Inneren hoch. Sämtliche Trägheit verloren fasste er er den Entschluss diese Basis zu verteidigen.
BIS IN DEN TOD IST EHRE MIR PFLICHT
war der Schlachtruf der Templer. Schnellen Schrittes lief er zur nächsten Waffenkammer, an einen Mech war nicht zu denken, nun rächte sich seine Schludrigkeit, er hätte mindestens einen warten und pflegen sollen. Auch die Elementals waren nicht einsatzbereit. Also zurück zu seinen Ursprüngen schnappte er sich ein Sturmgewehr, Pistolen, Granaten sowie Minen und eine taktische Weste. Zurück im Kontrollzentrum versiegelte er die Außentore, brachte an strategisch wichtigen Stellen Minen an und setze sich wieder an die Bildschirme.
Eine Leuchte am Kommunikationsmodul flammte auf und blinkte regelmäßig. Er setzte sich davor, kramte aus seinem Kopf diverse Standardfrequenzen bis ihm auffiel, dass seit der Abreise der Anderen nichts verstellt worden war. Er setze die Kopfhöhrer auf und trotz Interferenzen der Atmosphäre funkte jemand auf der Frequenz der Templer. Krächzen und Rauschen, dann eine Stimme. Er stellte die Geräte ein wenig um, versuchte das Signal herauszufiltern als er eine klare und altbekannte Stimme hörte.
Falke, hier ist Rhalgaln, bereite die Basis für die Landung vor, prüfe ob Quartiere für 20 Personen fertig sind, und vor allem, ist noch etwas Essbares vorhanden? Wir haben so gut wie keinen Proviant mehr und hoffen in ca. 26 Stunden gelandet zu sein.
Wer zum Teufel ist "Wir", er schaute auf die Uhr, es war noch Zeit die Minen zu deaktivieren. Er bestätigte den Erhalt der Meldung, stand auf und entschäfte alle Minen.
Heute wäre wohl nicht der Tag einen ehrenvollen Tod zu finden.
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Sein Kopf meldete Ihm, dass er wohl gestern Abend besser den Tod gefunden habe. So viele neue Piloten, und der Alkohol floss im Mengen, er war das einfach nicht mehr gewohnt. Die letzten Tage brachten neue Mechs, viel Arbeit, und auch neue Templer. Die Basis war wieder mit Leben gefüllt.
Den letzten Rest Kaffee schlürfend dachte er dann doch schmunzelnd an die
Anekdoten die gestern erzählt worden waren, dabei war auch die alte Rekrutierung und die Werbung im Netz von Commstar:
"You want something to be done, do it yourself or call the Blutige Templer, and send some flowers for the graveyard"....
Edited by Slechtvalk, 20 February 2014 - 05:36 AM.