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Die Geschichte der 22KH

22KH Story

37 replies to this topic

#1 Raubwurst

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Posted 10 November 2015 - 10:59 AM

Stand 17.03.17 als PDF
https://www.dropbox..../Story.pdf?dl=0
Spoiler


Die Geschichte einer Einheit.

3030.
Der Krieg, der später als der "Vierte Nachfolgerkrieg" bekannt sein sollte, neigt sich dem Ende zu und in der Inneren Spähre kommt es zum Status Quo.
Die Auseinandersetzungen ebben ab, aber verschwinden nicht. Planeten haben ihren Besitzer gewechselt und werden es auch in Zukunft wieder tun.
Die Kell Hounds haben sich in den vergangen Jahren wieder aufgebaut und sind von einer zwar berühmten, aber kleinen, Söldnereinheit wieder gewachsen auf eine Größe, mit der auf der interstellaren Bühne mitgemischt werden kann.
Colonel Kell ließ das zweite Regiment der Kell Hounds wieder auferstehen und holte damit viele alte Gesichter wieder zurück in die Reihen der Kell Hounds. Jeder von ihnen hat sich in einer eigenständige Söldnereinheit einen Namen in der Inneren Spähre gemacht.

Eine dieser Einheiten, die so zurück zu den Kell Hounds kam, war die, in der ich als Leutnant diente.
Hauptmann-Kommandant Cupra hatte sich in den letzten Jahren eine eigene, kleine Einheit aufgebaut und jeden von uns hier verpflichtet.
Wir hatten grade Kompaniestärke erreicht und für uns alle kam es ziemlich überraschend, als wir plötzlich eine Nachricht erhielten, dass wir den Kell Hounds beitreten werden.
Selbstverständlich hatte jeder von uns schon eine Menge über sie gehört, aber niemand von uns wusste, dass der alte Cupra Beziehungen zu ihnen hatte!
Von nun an sollten wir unseren alten Namen ablegen und im zweiten Regiment der Kell Hounds im 2. Bataillon dienen. Sobald wir Bataillonsstärke erreichen würden, würden wir unser eigenes Subbataillon des 2. Regiments sein, doch vorerst waren wir nur die 221. Kompanie der Kell Hounds.
"Wir". Das war ein recht bunter Haufen.
Unsere Befehlslanze bestand aus den alten Degen Cupra, der unser Kommandant-Hauptmann war, zumindest war das sein neuer Titel, sich daran zu gewöhnen dauerte seine Zeit, aber wenn man erst einmal bei der besten Söldnereinheit der Inneren Spähre dient, gibt es vieles an das man sich gewöhnen muss...
Nach Cupra kam Leutnant Sayst als sein 2. Mann in der Lanze. Sayst führte seinen Catapult, den er liebevoll "Jester" nannte und mit dem er und Cupra (welcher eine King Crab führte) schon eine gewaltige Feuerkraft aufwiesen.
Vervollständigt wurde die Lanze durch HotChili mit einem Atlas und Balthorius, ein recht neues Mitglied, in einem Raven, der die Lanze durch Scouting und den berühmten Sensoren in diesem kleinen 'Mech, unterstütze.

Unsere zweite Lanze, die Befehlslanze, wurde von Hauptmann Cerberus geführt, der seinen Stalker dem Beinamen "Misery" gegeben hat. Schon immer wollte ich ihn fragen, was es denn mit diesem Namen auf sich hat und ob er dem gleichnamigen Planeten oder alten englischen Wort entstammte...
Unter Cerberus kamen Headschott "Schotti" in seinem Hunchback 4J und ZigZag mit seinem Jägermech, sowie der schweigsame Blackskyy in einem Battlemaster.

Unsere dritte Lanze, die Kampflanze, unterstand schließlich meinem Befehl. Neben meinem Thunderbolt waren hier ein Orion, geführt von Caydan Vanguard, eine Banshee von Talarok aka Mordo und schließlich ein Centurion von McKenzy zu finden.

Als uns die Nachricht erreichte waren wir grade auf Outreach stationiert. Unser letzter Kontrakt hatte uns hier her verschlagen und war schließlich ausgelaufen. Da kam die Nachricht von Oberst Kell in einem günstigen Moment.
Im Namen der Kell Hounds bekamen wir auch direkt einen Subkontrakt zugeschickt, der uns in die Dienste des Lyranischen Commonwealth stellte.
Dieser forderte unsere Hilfe im Styxsystem an, weg von diesem uninteressanten Agrarexportplaneten, der Outreach zu dieser Zeit noch war.

Der Weg nach Styx umfasste zwei Zwischenstationen.
Sobald wir die Atmosphäre verlassen hatten und an Bord eines Sprungschiffes angedockt hatten, sprangen wir nach Carver V. Unser Sonnensegel brauchte hier 176 Stunden um den Tank für den KF-Antrieb wieder aufzufüllen. Sobald die Zeit abgewartet war erreichten wir im Bruchteil einer Sekunde Caph. Der Stern vom Typ G5V ist ein wenig Schwächer und so brauchten wir mit dem Segel 186 um uns aufzutanken und schließlich im Draconis Kombinat anzukommen.
Styx, grade jetzt, wo wir Kell Hounds waren, war natürlich ein ganz besonderer Ort. Immerhin hat sich hier der Silberadlerzwischenfall ereignet. Ein Ereignis ohne das bei den Kell Hounds heute sicherlich vieles anders wäre.

Aber das ist egal, wir begannen unsere letzten Vorbereitungen und näherten uns dem Orbit um unseren ersten Auftrag als Kell Hounds zu beginnen, der uns die nächsten drei Monate in diesem Sternensystem binden sollte...

Edited by Raubwurst, 17 March 2017 - 01:16 PM.


#2 Raubwurst

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Posted 10 November 2015 - 02:11 PM

Missionsbericht:
Gebiet: Styx
Auftraggeber: Lyranisches Commonwealth
Gegner: Dracons Combinat
Mission: Aufklärungsüberfall
Verbündeten Rating: Regulär/D
Gegnerisches Rating: Grün/D
Starttag: 11/03/3030
Endtag: 11/03/3030
Startzeit: 01:53
Umweltbedingungen: Terra-ähnlich; Mondlose Nacht; Klar

Es war unser erster Einsatz als Teil der Kell Hounds.
Unsere drei Lanzen näherten sich dem Ort, an dem wir, nach unserer Ankunft auf dem Planeten, unseren ersten Kampfeinsatz haben sollten.
Ich muss zugeben, dass es mich immer ein wenig nervös werden ließ. Ist jeder Kampfeinsatz doch etwas ganz eigenes und nie weiß man was passieren wird, egal wie viele man schon erlebt hat, egal wie viel man dafür trainiert hat.
So schossen mir Fragen durch den Kopf. Jedoch ob "wir uns gut schlagen würden", ob "unsere Planung aufging" und ob "wir die Manöver so durchführen können wie wir es geübt haben", dass konnte ich mir selber nicht beantworten, sondern das würde ich sehen müssen. Von daher war es ja auch egal sich diese Fragen zu stellen, aber sie halfen mir die Zeit zu überbrücken.

Die Befehlslanze kam zuerst am Aufklärungsort an.
Hauptmann Cerberus Stalker, Zigzags Jagermach, Blackskyys Battlemaster und schließlich Schottis Hunchback wurden von unserem Landungsschiff der Leopardklasse im südlichen Teil des Zielgebietes abgesetzt.
Das Gebiet war wie zuvor bekannt hügelig und bewaldet, ein kleiner See nördlich unserer Position brachte ein wenig blau in die recht monoton grün bis gelbe Landschaft und unsere Maschinen begannen ihren Marsch.
Wir sollten ein paar Klicks nach Norden marschieren, mit den Sensoren nach Feindkontakt ausschau halten, einen Punkt erkunden von dem angenommen wurde es könnte sich um einen vorgeschobenen Posten der Schlangen handeln und diesen, falls dem so war, zerstören, bevor wir wieder zur Landungszone zurück konnten und abgeholt wurden.
Unsere Befehlslanze wurde von einem Commando der Lyraner begleitet, welcher sich bereits besser in diesem Gebiet auskannte und eine willkommene Hilfe war. Ngoc-tu Casais war zwar nicht der gesprächigste Pilot, aber es reichte um schnell zu erfahren, dass das Gebiet durch die Hügel und Wälder wohl teilweise die Langstreckenkampfführung schwer machte. Ebenso natürlich auch die Ortung. Das war ja schließlich der Grund wieso wir hier her geschickt wurden.

Die Befehlslanze rückte aus, meine Kampflanze und die HQ Lanze waren noch weiter vom Gebiet entfernt, als wir die ersten Funksprüche über Feindkontakt erhielten.
Eine Reihe von leichten Panzern, ein Shadowhawk, Vulcan, Hunchback und Phoenix Hawk flackerten über den Radarschirm, anscheinend hatte ihre Positionierung in den Wäldern nicht gereicht um sich vor den Sensoren des Landungsschiffes zu verbergen.
Die Befehlslanze begann ihren Vormarsch, als der Funkkontakt zum Landungsschiff abbrach.
Irgendwie hatte es der Pilot geschafft die Kontrolle über das riesen Leopard-Landungsschiff zu verlieren und in der Dunkelheit in den Boden zu rammen, naja, nicht rammen, aber sagen wir einfach mal es unsanft zu landen...
Zum Glück ist es auf keinem unserer 'Mechs gelandet und zum Glück war es auch nicht arg beschädigt, aber dennoch hatten wir nun ein Problem.
Ohne das Landungsschiff können wir hier nicht weg. Wir können es nicht alleine hier im Wald lassen und dem Feind vor die Füße fallen lassen.
An ein Erfüllen des Einsatzzieles war grade also nicht zu denken, wir mussten das Landungsschiff verteidigen.
Auch sollte ein erneutes Abheben des Landungsschiffes hier mitten im Wald vorerst nicht möglich sein, müssten wir doch zuerst einen Teil des Waldes roden und als provisorische Startbahn herrichten. Dies ist zwar mit Hilfe unserer 'Mechs, die teilweise mit Arm und Handaktivatoren ausgestattet sind, möglich, dauerte aber auch seine Zeit und DIE würden uns die Schlangen sicherlich nicht geben.

#3 Raubwurst

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Posted 25 November 2015 - 12:00 PM

Es dauerte auch nicht lange, bis die ersten Schlangen näher kamen.
An einen Berghang trat der Hunchback vor, Zigs Jagermech eröffnete sofort das Feuer mit seinen beiden AK/2. Gleich darauf schoßen der Vulcan und der Shadowhawk aus den Bäumen und setzten sich hinter uns ab um uns zu flankieren. Mit Hilfe ihrer Sprungdüsen schafften sie es uns zum Umdrehen zu bringen.
Das Gelände war für uns nachteilig. Unsere überschweren Maschinen hatten zwar kein Problem Bäume zu zertrampeln, aber dennoch kamen sie, auch dank der Dunkelheit, viel langsamer durch das Gebiet voran, als unsere leichteren Gegner, die sich mit Hilfe der Sprungdüsen fast problemlos bewegen konnten und auch jede ihrer Landungen zwischen den Bäumen problemlos absolvierten.
Die Sensoren wurden immer wieder durch die dicht stehenden Bäume gestört und so gingen viele Schüssen ins Terrain, auf beiden Seiten, aber wir hatten den Vorteil, da unsere Maschinen besser gepanzert waren und wir ein Landungsschiff mit voller Bewaffung am Boden hatten, wo es in aller Ruhe anvisieren konnte.
Es entwickelte sich ein ganz schönes hin und her zwischen den immer wieder springenden leichten Schlangen und unseren Überschweren Maschinen, während ZigZag weiterhin den feindlichen Hunchback auf Distanz hielt.
Schotti konnte sich in der Zeit besser manövrieren und bedrängte die kleineren Maschienen immer weiter, auch wenn der Sichtkontakt für seine Langstreckenraketen nicht ausreichte oder der Gegner einfach zu nahe stand um ihn zu treffen.

Die Dunkelheit der Nacht wurde immer wieder von PPK, Laser oder Granatenfeuer erhellt, doch der ausgeteilte Schaden belief sich auf beiden Seiten lediglich auf kleinere Panzerungsschäden.
Langsam erreichten auch die Panzer das Geschehen, geschickt manövrierten die Schlammkriecher um die Bäume, eindeutig hatten sie schon viel Zeit damit verbracht sich in diesen Wäldern fort zubewegen.
Sobald sie in Reichweite kamen eröffneten sie das Feuer auf unser Landungsschiff, dieses konzentrierte sich allerdings zuerst auf den Hunchback, der noch immer entfernt am Hügel stand und sich ein Langstreckenduell mit dem Jagermech lieferte.
Die Nacht erblitze und PPKs und LRM schossen aus dem Landungsschiff empor und hagelten auf den Hunchback ein, der Pilot verlor die Kontrolle und stürzte, seine Maschine war die erste, welche ernsthafte Schäden erleiden musste und sollte auch die sein, die als erstes in ihre Einzelteile geteilt wird.

Es ging eine ganze Weile so weiter, bis schließlich die Schlangen, eindeutig auf dieses Treffen vorbereitet, mit Verstärkung aufboten. Eine Reihe schwerer Panzer tauchten auf, ihre Positionierung wirkte nicht voll ends durchdacht, wahrscheinlich hat sie die "Landung" unseres Landungsschiffes aus dem Konzept gebracht.
Allerdings brachten sie nun auch schwere Maschinen mit. Ein Victor landete gleich hinter dem Landungsschiff, wie aus dem Nichts tauchte auch ein SRM6-Carrier auf, der sofort die Rückseite des Landungsschiffs mit seiner unglaublichen Anzahl an Kurzstreckenraketen unter Beschuss nahm.
In der Ferne war auch eine feindliche Banshee zu sehen, die sich einen Weg durch den Wald schlug, aber diese hatte in der Dunkelheit wohl die selbe Problematik wie wir und kam nur langsam voran.
Inzwischen hatten sich unsere 'Mechs aufgeteilt, Hauptmann Cerberus hatte sich hinter das Landungsschiff abgesetzt und versuchte weiterhin mit seinen Lasern den Shadowhawk aus dem Wald zu treiben, damit er seine LRMs einsetzen kann, bekam dort aber Besuch von dem Victor, der ganz klar den Bewegungsvorteil hatte.
Solange Cerberus mit den beiden beschäftigt war leidete die Panzerung des Landungsschiffen immer weiter aus allen Richtungen.

Aber auch ich sollte mal ankommen. Inzwischen war meine Befehlslanze eingetroffen und auch die HQ Lanze war nur noch zwei Klicks entfernt.
Caydans Orion marschierte auf den SRMCarrier zu, der sich inzwischen mit unserem verbündeten Commando beschoss, Mordo hatte noch ein Stück mit dem Wald zu kämpfen, bevor er bei Blackskyy und Zigzag ankam, welche sich in den Norden des Landungsschiffes durch die Panzer vorarbeiteten. Ich selber erreichte mit meinem Thunderbolt eine höhere Geschwindigkeit und marschierte ebenfalls auf die Panzer zu um dem Landungsschiff zu helfen.
McKenzy in seinem Centurion bekam schließlich den Auftrag über Osten durch zu brechen und das eigentliche Missionsziel zu vollenden, denn es wurden immer mehr gegnerische Panzer und Mechs und wenn wir uns schon zurück ziehen mussten, dann wenigstens mit erfülltem Hauptziel.
Neben der Banshee, die nun auch ins Geschehen eingriff, waren immer mal wieder neue Maschienen aufgetaucht, deren Anzahl es für uns langsam, trotz Landungsschiff, gefährlich machten.

Als die HQ Lanze schließlich auch aus westlicher Richtung eintraf wendete sich das Blatt allerdings. Balthorius wurde in seinem Raven hinter McKenzy hergeschickt, seine hochwertigen Sensoren und Geschwindigkeit sollten ihm helfen das Missionsziel zügiger zu vollenden und bei Feindkontakt die Verzögerung zu minimieren.
Hauptmann-Kommandant Cupra, Leutnant Sayst und Privat HotChili mit ihren schweren und überschweren Maschienen stampften auf westlicher Seite gen Norden um die Feindmaschienen einzukesseln und die erhöhten Positionen in den Bergen zu besetzen.

Um das Landungsschiff tobte weiter der Kampf, inzwischen war auch der Victor mit Hilfe seiner Sprungdüsen hier eingetroffen und die Schwärze und der Wald machten ein Kampf zu einem reinen Glücksspiel. Gegner waren nur in der Kürze des Mündungsfeuers zu sehen, Bäume lagen verkohlt und zersprengt in der Gegend rum. Ein leichter Schleier aus Rauch aus zerstören Maschienen und Panzern lag über dem Boden.
Aber noch hatte es keinen von uns erwischt, auch wenn der ein oder andere schon Schäden an den internen Strukturen erhalten hatte...
Und wieder sprangen die Feindmaschienen und tauschten Positionen um uns zu täuschen, nun stand der Victor direkt vor Schottis Hunchback, dessen LRM und Laser erhellten die Nacht, doch gegen den Victor hatten sie nur wenig Chancen.
Erbittert feuerte er eine Salve nach der nächsten und hitze den 'Mech immer weiter auf. Verstärkung erschien, hinter dem Victor tauchte Blackskyys Battlemaster auf, doch der Victor ließ nicht locker und traf mal um mal in den leichteren Hunchback.
Eine Detonation im Süden ließ mich in meinem Gefecht den Blick auf den Teil des Anzeigeschirms werfen, der nach hinten blickte, über Funk wurde uns mitgeteilt, dass es unseren Commando-Verbündeten erwischt hat. Am Himmel konnte ich jedoch die bläulichen Steuerdüsen seines Schleudersitzes sehen.
Ich hatte mich noch nicht ganz umgedreht, als über Funk nur ein knapper Fluch zu hören war und eine Detonation, erneut südlich von mir, die Nacht erschütterte.
Durch die überstehende Wärme hatte es Schottis kaum verbrauchte LRM Munition gesprengt, aber auch er hatte es dank des Schleudersitzes geschafft. Die automatische Sprengung der Pilotenkapsel hatte ihm das Leben gerettet, aber wir hatten soeben unsere ersten beiden Verluste zu verzeichnen.

Balthorius und McKenzy duellierten sich inzwischen mit einem Hovertank, der wohl zufällig ihren Weg gekreuzt hatte. Die AC/20 des Centurions machte allerdings kurzen Prozess mit ihm uns so konnten die beiden ungestört weiter vorrücken.

Inzwischen hatte auch der Rest der HQ Lanze ihren nächsten Wegpunkt erreicht und gaben, sofern es Dunkelheit und Gelände zuließ, Feuerunterstützung aus den Bergen.
Leutnant Sayst verfolgte dabei mit seinem Catapult noch einen einzelnen Panzer, der sich in ihren Rücken manövrieren wollte.

Das Gefecht näherte sich dem Ende. Der Vulcan lag am Boden, fast ein Dutzend Panzer ebenso und der Shadowhawkpilot hatte das Bewusstsein verloren. Victor und Banshee kämpften noch verbissen, mussten sich aber immer weiter nach Norden zurück ziehen und standen schon fast mit dem Rücken zum See.

Kurze Zeit später erreichten McKenzy und Balthorius den Zielpunkt und begannen mit einer ausführlichen Sensorortung des Geländes.

Im Süden des Landungsschiffes war noch ein einzelner Panzer auf dem Radar zu sehen und Hauptmann Cerberus stapfte mit seinem Stalker los um diesen schließlich auch zu erledigen und damit das Gefecht zu beenden.

Mit dem Verlust einer Maschine und einigen Tonnen weniger an Panzerplatten beendeten wir so schließlich unseren ersten Einsatz im Namen der Kell Hounds. Zwar nicht wirklich ruhmreich, aber wir werden aus unseren Fehlern lernen.

#4 Raubwurst

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Posted 03 December 2015 - 02:10 AM

Zurück auf dem Weg zur Basis erreiche uns die Nachricht, dass wir nicht die einzigen waren, deren Nacht ungloreich verlaufen ist...
Im Schutze der Dunkelheit griff eine größere Anzahl an Infantrie und Panzer, gedeckt von zwei Lanzen mittelschwerer BattleMechs unseren Stützpunkt an. Es war ein blitzartiger Angriff, der für viel Chaos gesorgt hat und bei dem die 'Mechs unsere Vorratsspeicher zerstören konnten, worauf hin sie sich, nach nur minimalen Verlusten und erfolgreicher Mission, zurück ziehen konnten.
Damit hatten wir ein ernsthaftes Problem. Zwar wurde der restliche Stützpunkt nicht verwüstet, aber mit dem Vorratsspeicher verloren wir vorallem unsere Ersatzteile!

Als wir angeschlagen wieder zurück kamen, mussten uns unsere Techs mitteilen, dass wir nichtmal mehr eine Panzerplatte zum Austausch über hätten, dafür aber noch eine Hand voll Munition für die Mechs, sowie ein paar kleinere Ersatzteile, welche außerhalb des Hauptlagers verpackt waren.

Die nächsten Tage versuchten wir alles um an so'was einfaches wie Panzerplatten zu kommen, aber die Lage auf dem ganzen Planeten hatte sich drastisch geändert.
Das Vokabular unseres Logistikverantwortlichen, Keith Yamamoto, bestand die nächsten Tage quasi nur noch aus Schimpfwörtern und lauten Flüchen, während er nicht aufhörende Listen durchging was uns alles fehlte und nicht von benachbarten Stützpunkten zu ertauschen war. Immerhin ließen sich ein paar Dinge auftreiben, aber selbst diese sollten erst innerhalb der nächsten Tage bei uns eintreffen...
Bis dahin sitzen wir richtig im Dreck.

Natürlich dauerte es auch nicht lange, bis wir unsere nächste Mission bekamen...
Mit viel Klebeband und Spucke wurden die letzten Maschienen wieder fertig gemacht.


Missionsbericht:
Gebiet: Styx
Auftraggeber: Lyranisches Commonwealth
Gegner: Dracons Combinat
Mission: Position Halten
Verbündeten Rating: Regulär/D
Gegnerisches Rating: Grün/D
Starttag: 15/03/3030
Endtag: 15/03/3030
Startzeit: 16:22
Umweltbedingungen: Terra-ähnlich; Tag; Klar


Das Gebiet, welches wir halten mussten, war eine hügelige, trockene, offene Fläche. Im Süden ragte der Boden als größere Hügel aus dem gelben Boden, im Osten sank er ab bis unter den Meeresspiegel, doch durch die Trockenheit hier war das Grundwasser wohl schon vor langer Zeit soweit abgesenkt, dass kein bisschen Wasser den Boden auch nur befeuchtete.

Die Höhengefälle waren an manchen Stellen abrupt genug um einen Deckung zu geben, aber ansonsten war das ganze Territorium ziemlich offen.

Unsere Verstärkung der Lyranerseite war die Pilotin Freja Ludwig in ihrem Vulcan VL-2T.
Das wir auch diesmal nur einen einzigen leichten 'Mech als Verstärkung bekamen machte deutlich, wie schlecht die Lage auf dem Planeten war.

Wir schickten unsere HQ Lanze als erstes in das Gebiet. Da sie beim letzten Angriff als letztes eintrafen, ging es ihnen noch verhältnismäßig gut.
Kommandant-Hauptmann Cupra platzierte die überschweren Maschienen auf den westlichen Hügeln und ließ mit den Sensoren des Raven das Gebiet gründlich checken.
Erneut waren einige Panzer zu sehen, welche sich ohne Deckung nicht gründlich genug verbergen konnten:
Die Typen Hetzer Wheeld Assault Gun und Vendette Medium Tank waren vertreten und auch ein Maxim Heavy Hover Transporter.
Als feindliche BattleMechs konnten nur 2 Phoenix Hawks geortet werden.

Der Raven war noch mit seiner Aufklärung beschäftigt, als der erste Hetzer zu erkennen ließ, dass er nicht die typische AC/20 geladen hatte, sondern stattdessen an die offene, weite Fläche angepasst, mit Langstreckenraketen bestückt war. Es dauerte nicht lange, bis er mit seinem Bombadement begann.
Ohne Deckungsmöglichkeit oder Raketenabwehrsystem schlugen diese Teilweise direkt in die kleine Maschiene ein.
Der Raven versuchte sich zurück auf den Hügel zu schlagen, von wo der Rest der Lanze ihm entgegen kam, doch die beiden Phoenix Hawks waren schneller.
Freja Ludwig und Balthorius mussten sich also den beiden Phonix Hawks stellen, die die Geländevorsprünge geschickt nutzen um sich vor den Langstreckenraketen unserer überschweren Mechs zu schützen.
Für die feindlichen Panzer mit LRM-Bestückung allerdings galt, dass sie einen wunderbaren Schusswinkel über das Tal, bis auf Balthorius Raven hatten und ihn so unter Beschuss nahmen.
Dieser konnte auch nicht weiter zurück weichen, ohne seinen Rücken preiszugeben.
Das Gefecht dauerte nicht lange. Zwar konnten die überschweren Mechs noch eingreifen, aber der Raven war so stark beschädigt, dass Balthorius raus musste.
Damit hatten wir unseren zweiten Mech verloren. Und ohne den Raven sollte uns in Zukunft eine Menge an Sensoren und Mobilität fehlen...

Kurz darauf traf unsere Kampflanze und die Befehlslanze mit ein.
Unser Vulcan hatte inzwischen ein ähnliches Schicksal wie Balthorius erlitten, denn die Maschiene war in den Felsen so ungünstig manövriert, dass es sich permanent einer Überzahl an Gegner stellen musste, denn inzwischen waren auch die feindlichen Panzer herangerollt.

Von diesem Punkt allerdings hatten wir klar die Überhand.
Mit zehn Mechs gegen 2 stark angeschlagene Phoenix Hawks und etwas mehr als eine Hand an Panzern, war es eher eine Hetzjagt als ein Gefecht.
Anscheinend hatten unsere Gegner nicht erwartet, dass wir, stark angeschlagen und ohne Ersatzteile, eine so große Anzahl an Maschinen ins Feld werfen könnten, oder würden.
Doch kostete es uns dennoch wertvolle Panzerungspunkte und Munition und die fest montierte AC/20 auf manchen der Panzern war durchaus in der Lage unseren Mechs noch gefährlich zu werden.

Doch bei dem einen Mechverlust sollte es das bei uns auch heute geblieben sein...
Mögen die verdammten nächsten Tage für uns besser werden und mögen wir endlich in der Lage sein unsere Mechs wieder in anständige Verfassung zu bringen, bevor das nächste Gefecht diese verlangt.

#5 Raubwurst

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Posted 13 December 2015 - 01:59 PM

Die nächsten paar Tage vergingen unspektakulär. Zumindest für uns Piloten.
Unser Logistiker hingegen wirkte alleine wie ein Schwarm von Techs die durch den Hangar flitzen um ein Beinaktivator auszutauschen. Ständig sah man ihn irgendwo durch die Basis huschen, ständig im Kontakt mit seinen Kollegen und auf der Suche wo wir nun Ersatzteile, Munition und vorallem Panzerung herbekommen, denn es wurde ja bereits im letzten Kampf kritisch...

Er schaffte es zumindest auch an Munition zu kommen, das war gut. Schlecht war nur, dass sie sich nicht hier auftrieben ließ, sondern erst eingeflogen werden musste. Über die normalen Versorgungswege per Transit. Dies würde ja schließlich nur 30 Tage dauern, aber das macht ja nichts. Wir sind ja nicht hier um einen Krieg zu gewinnen...

Die Lage bei uns spitze sich zu, die ganze Situation nagte an unser aller Nerven... Immerhin konnte es so nicht weitergehen.

Schließlich erreichten uns auch zwei Nachrichten, nicht mehr als ein paar Stunden auseinander:
Erstens: Unser Logistiker hatte es geschafft Panzerung aufzutreiben. Wo er die her hat und was der alte Cupra dafür blechen musste will ich garnicht wissen, wichtig war nur, dass wir sie bekamen. Und das bald.
Wir waren noch dabei die Vielzahl an Panzerplatten an unseren Mechs anzubringen (glücklicherweise gab es wohl auf dem Nachbarkontinent, Perdition, Nachschublager, denen es besser ergangen ist als hier bei uns und so hatten wir auch einen kleinen Vorrat bis wir selber welche per Transit selber beschaffen konnten), da erreichte uns unser nächster Marschbefehl und der ließ keine Zeit um alle Arbeiten zu beenden.

#6 Raubwurst

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Posted 26 December 2015 - 07:23 AM

Missionsbericht:
Gebiet: Styx
Auftraggeber: Lyranisches Commonwealth
Gegner: Draconis Combinat
Mission: Verfolgen und Zerstören
Verbündeten Rating: Regulär/D
Gegnerisches Rating: Grün/D
Starttag: 17/03/3030
Endtag: 17/03/3030
Startzeit: 07:22
Umweltbedingungen: Terra-ähnlich; Morgengrauen; Leichter Schneefall

Es ging um einen Feindverband, der kürzlich einen Blitzangriff auf einen Außenposten durchgeführt hat und sich nun zurück zog.
Wir sollten ihn stellen und möglichst viele Truppen ausschalten, bevor sie sich in den Bergen absetzen konnten.

Als wir sie erreichten waren sie etwa einen Klick südlich eines kleines Ortes und unser Befehl lautete sie höchstens 2 Klicks zu verfolgen und uns dann zurück zu ziehen, damit wir nicht in einen Hinterhalt gelockt werden konnten.

Unsere Feinde waren aufgestellt mit einem Jenner JR7-D, Griffin GRF-1N, Wasp WSP-1A, Panther PNT-9R, Locust LCT-1V und einem Shadowhawk SHD-2K. Als Panzerfahrzeuge begleiteten die Mechs 3 Scorpion Light Tanks, ein Saladin Assault Hover Tank, ein Scimitar Medium Hover Tank, ein J. Edgar Light Hover Tank, ein Galleon Light Tank GAL-100, zwei Vedette Medium Tank und schließlich eine Harasser Missle Platform.

Unsere große Verstärkung bildete diesmal Joel Foulis in einem Phoenix Hawk. Es war zwar wieder nicht viel, was wir an Hilfe bekamen, aber seine Geschwindigkeit sollte sich bei der Mission doch als Vorteil herausstellen. Und außerdem waren wir ja hier um die Angelegenheit anzugehen, und nicht um es durch uns zur Verfügung gestellte Streitkräfte erledigen zu lassen...

Zwar waren die Mechs alle sehr leicht, doch das brachte sein eigenes Problem mit sich, immerhin sollten wir sie Ausschalten und nicht entkommen lassen.
Mit unseren schweren Maschienen da hinterher zu kommen konnten wir ja eigentlich vergessen.

Aus offensichtlichen Gründen blieb uns nicht viel Zeit eine gute Position zu finden um auf sie zu warten, statt dessen führte uns Kommandant-Hauptmann Cupra südlich des Ortes an die erste Position, wo wir sie noch abfangen konnten.

Ein Teil des Gebietes hier war von einer Teichlandschaft überzogen, die sich westlich von uns erstreckte und durch die, mit Hilfe von Brücken, die Hauptverbindungsstraße in den Ort nach Norden verlief.

Das Land war flach und recht offen, nur hin und wieder störten Bäume die Sicht zum Ort.

Hinter diesem jedoch ergaben sich weitaus mehr Bäume und das Gebiet begann langsam unebener zu werden, bis es in dem nächsten Gebirge endete.

Wir mussten nicht lange warten, als der gesamte Feindverband in der morgentlichen Sonne auftauchte, viele der Fahrzeuge waren dunkel lackiert um im Schutze der Nacht, notfalls mit ausgeschaltetem Motoren, sich verstecken zu können. Die Oberflächen allerdings reflektierten nun das Licht der ersten Sonnenstrahlen.
Da es in dieser Woche Nachts keinen Mondschein gab, und das obwohl dieser Planet über drei Trabanten verfügte, wurde es wohl nicht für nötig gehalten die Oberflächen matt zu gestalten. Das spielte nun zu unserem Vorteil, denn wir konnten sie schon vor Sensorortung sehen.

Regungslos warteten wir, bis sie kurz vor uns waren und eröffneten dann das Feuer. Befehl von Cupra war, dass wir zuerst die Panzerfahrzeuge attackieren sollten, da diese wesentlich schneller bewegungsunfähig gemacht werden konnten und wir soviele wie möglich davon abhalten mussten an uns vorbei zu kommen.

Die ersten Schüsse trafen und die feindliche Formation hielt noch ein paar Sekunden, bis der feindliche Kommandant die Situation begriff und den Befehl gab die Truppen zu teilen.
Schnell ordneten wir uns dieser Teilung unter und konzentrierten unsere Bemühungen auf spezielle Ziele.

Mittels den Sprungdüsen hoben die leichten feindlichen Maschinen, sofern sie denn vorhanden waren, ab und flogen über unsere Köpfe hinweg. Die Panzer fuhren Haken fahrend mitten in uns hinein, oder im Bogen um uns herum.

Auf kurze Distanz gab es den ersten wirklichen Schlagabtausch, für uns zum Vorteil, hatten wir ja eindeutig die schwereren Maschienen.
Der erste Panzer wurde lahmgelegt, als er versuchte in Richtung der Teiche zu verschwinden. Ein Autokannoneneinschlag zerriss ihm die Panzerkette und schüttelte die Besatzung mindestens ordentlich durch.
Um den Rest des Panzers kümmerte sich unser Phoenix Hawk.

Auf der westlichen Seite brachen die Panzer nun durch unsere Reihe durch, ihre Panzerung hatte viel abbekommen, aber die Schäden gingen nicht bis in die sensibleren Komponenten über.

Nun hieß es immer mehr für uns sich umzudrehen und die Verfolgung auf zu nehmen.

Noch bevor die letzten Maschienen uns passiert hatten waren wir schon auf der Verfolgung. Langstreckenraketen flogen über unsere Köpfe und rissen Krater in den Boden und in weitere Panzerplatten der Gegner. Jedoch waren die Panzerungen am Rücken der Fahrzeuge noch völlig intakt, wir mussten mit der Beschädigung also von neuem Anfangen.

Unsere schnelleren Mechs versuchten möglichst nah an den Gegner dran zu bleiben, während der Rest immer wieder auf die Panzer einschoss und so immer mehr ihre Bewegungsfähigkeit einschränkte und diese hinter ihren Kameraden zurück bleiben mussten.

Als die ersten Feinde in dem Ort ankamen waren bereits die ersten drei Panzer ausgeschaltet, allerdings hatten die leichten Panzer und Mechs auch einen guten Vorsprung jetzt.
McKenzy und ich führten unsere Truppen an, da wir die schnellsten Maschienen hatten, beziehungsweise unsere Maschienen am schnellsten voran kamen.
Da wir nicht oft schossen, hatten wir auch kein Wärmeproblem, welches uns verlangsamen würden, wie zum Beispiel beim Orion von Caydan, der mit jeder Salve mehr Hitze aufbaute als er abbauen konnte, dafür aber den Panzermannschaften gut zusetze.

Ich wies McKenzy an den Ort an der östlichen Seite zu passieren. Der Karte nach, welche ich auf dem Weg hier her studiert hatte, gab es dort eine starke Brücke über einen See und ich schätze ein, dass wir dadurch zwar etwas langsamer waren, aber dafür dem Wald auf der Nordseite des Ortes besser umgehen konnten.

Während sich die FeindMechs per Sprungdüsen über den Ort erhoben blieben die Panzer zurück und gerieten immer mehr in Bedrängnis. Einer der feindlichen Maschienen, der Panther, blieb ebenfalls zurück um den Panzern Deckung zu geben.
Mordo trat diesem gegenüber und verwickelte ihn in einen Zweikampf, aus dem er sich nicht so schnell wieder lösen konnte.

McKenzy und ich hatten nun die Brücke passiert und waren Nordöstlich des Ortes, als eines der Panzerfahrzeuge versuchte die Brücke hinter uns lang zu kommen, scheinbar hatte seine Besatzung nicht mitbekommen, dass wir hier wenige Augenblicke zuvor langgekommen sind und wollte sich von einem unserer Maschienen zurück ziehen.
McKenzys AC/20 und meine Medium Laser brauchten nicht lange um die Crew zu überzeugen, dass sie den falschen Weg gewählt haben.
Dies kostete uns zwar ein wenig Zeit, aber wir waren ja nicht hier um ein Wettrennen zu machen, sondern um sie aufzuhalten.

Wie ich es erwartet hatte, konnten wir aber die Zeit wieder rausholen, indem wir den nördlichen Wald im Osten umgingen. Kurz vor Ende des Waldes schickte ich McKenzy gen Westen um die Panzer, die wir orteten, dort in einen Kampf zu verwickeln, während ich sie weiter nach Norden umlaufe und ihren Fluchtweg zustellte.

Gesagt getan. McKenzy näherte sich und traf auf 2 Feindmaschienen. Eine vom Typ Vendetta und den Saladin. Letzterer war mit einer AC/20 bestückt und grub direkt eine Granate in den rechten Torso von McKenzys Centurions.

Von Süden her näherte sich auch noch der J. Edgar an, der allerdings schon nur noch schleppend voran kam und deutliche Kampfspuren trug.
Ich musste mich beeilen, waren die Gegner doch nicht zu unterschätzen, besonders die AC/20 war auf diese Entfernung ein großes Risiko.
McKenzy richtete seine AC/20 allerdings auf den Vendetta und zersprengte eine seiner Ketten, welches ihn bewegungsunfähig machte und wohl auch die Mannschaft ausschaltete, zumindest war von dem Panzer keine Regung mehr zu vernehmen.
Der Saladin richtete seine AC/20 erneut aus und schoß wieder auf den Centurion, dessen Center Torso nun ebefalls von Panzerplatten befreit wurde und unter dem Einschlag wankte.

Ich brach die letzten Meter durch das Holz und eröffnete mein Feuer mit allen 8 Medium Lasern und dem Large Laser im rechten Arm.
Sofort stieg bei mir die Hitze ins Cockpit und die Kühlweste begann ihre Arbeit, welche allerdings nicht ausreichte um die Hitze auch nur ansatzweise unter Saunatemperatur zu halten.

In der Front des Saladin klaffte ein großes Loch durch das man bestimmt bequem hätte aussteigen können, allerdings dachte der Schütze wohl garnicht daran, auch seine nach vorne gerichtete Autokannone hatte es wohl nicht erwischt. Wie er die Hitze durch die ganzen Laser überhaupt überstehen konnte war mir ebenso ein Rätsel, alles was ich wusste war, dass erneut eine Granate abgefeuert wurde, die Reste des Saladins durchgeschüttelt wurden und sich eine AC/20 Granate in die innere Struktur des Centurions bohrte.
Bevor die restliche Munition von McKenzys 'Mech ihn zerreißen konnte wurde dieser auch schon von dem Schleudersitz gen Süden gestoßen.
Wenigstens hatte er es geschafft, aber das war schon wieder ein 'Mech mehr, denn wir auf diesem verdammten Planeten verloren haben!
Wütend knurrend holte ich mit dem rechten Bein aus und trat die Überreste des Saladins in hohem Bogen und in vielen Einzelteilen durch den Wald.

Wütend genug um mich nicht mehr um die Hitze zu kümmern wendete ich mich dem J. Edgar zu, der versuchte möglichst unauffällig zu tun, was mit einem Panzer im Wald aber garnicht mal so einfach ist...

Inzwischen hatte der Rest unserer Kompanie die feindlichen Truppen, die noch nicht verschwunden waren, in und um den Ort erledigt, auch der Pantherpilot musste aussteigen und wurde von der Banshee eingesammelt.
Neben dem Panther wurde zwar kein FeindMech ausgeschaltet, allerdings konnten wir jeden der FeindPanzer zerstören.

#7 Raubwurst

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Posted 06 January 2016 - 04:41 AM

Zurück in der Basis ging der Pilotenalltag wieder weiter, zumindest der Teil, der zwischen den Kämpfen liegt.
Wir reparierten mit unseren Techs die 'Mechs. Zumindest so gut es ging. Manche Ersatzteile waren einfach nicht zu bekommen, was wohl einer der größeren Probleme bei einem Angriffsfeldzug war.
So fehlte meinem Thunderbolt inzwischen ein funktionierender linke Handaktivator, die Klauen der Hand hingen nur noch schwach runter, da der Übergang der Hand zum Arm von einem Streifschuss aufgerissen war und die darunterliegenden Teile vollends verschmorrt wurden. Aber wir hatten dringendere Probleme.

Zwar hatten wir schon Munition auf dem Lieferweg, aber bis die eintraft würde es noch etwas dauern. Auch waren in der Versorungslinie manche Dinge einfach nicht zu bekommen, so zum Beispiel LRM Munition, die an das Ziellenksystem Artemis angepasst war, wie es unser Stalker tragen konnte. Unter Murren wurde in Saysts Stalker normale LRM Munition verbaut, dies sollte vorerst reichen um zumindest Langstreckenunterstützung aufrecht erhalten zu können.

Aber eine größere Anschaffung gab es doch noch:
Da wir nun 3 'Mechs unglücklicherweise dauerhaft verloren hatten, mussten wir uns nach Reserve umschauen. Zwar war unser Konto nicht so prall gefüllt (etwa 9 Millionen CBills hatten wir nur noch), aber wir kamen an einen Wolverine günstig heran, der 'Mech war zu 90% seines Marktpreises und in sehr gutem Zustand zu haben, würde allerdings ein paar Tage brauchen, bis er bei uns war und zur Verfügung stand.

Mit der Anschaffung des Wolverines hatten wir dann auch wieder einen 'Mech der Mittelschwerklasse.

#8 Raubwurst

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Posted 19 February 2016 - 05:51 AM

Während die nächsten Tage verstrichen war für uns Ruhe angesagt.
Wir liefen Patroullien, warteten, hielten Wache, aber wir hatten keine Kampfeinsätze mehr. Den Berichten zur Folge hatten sich die Kampfhandlungen auf den Nachbarkontinent verschoben. Anstatt allerdings mit dort hin verlegt zu werden lautete unser Befehl hier zu bleiben und die Stellung zu halten...

Weiterhin stand in den Berichten, dass sich die Lyraner zunehmend besser schlugen und Fortschritte erzielen konnten. Immer wieder wurden die gegnerischen Kampfverbände gestellt und besiegt oder zumindest zum Rückzug gezwungen was sich natürlich auch in der Kampfmoral widerspiegelte.

Weiterhin hieß es für uns nur Zeit tot zuschlagen... Nun war auch unser erster Monat vorbei und die Zeit seit dem letzten Kampf nutzen wir dazu die Maschinen - bis auf wenige Kleinigkeiten - wieder auf Vordermann zu bringen. Bis auf die fehlenden 2 'Mechs, Langstreckenmunition mit Artemis und meinem Handaktuator war nun alles besorgt und repariert. Somit waren endlich auch unsere Versorgungslage nicht mehr so katastrophal.

Zudem konnten wir inzwischen vier neue Mitglieder bei uns im AsTech-Stab begrüßen. Sloan Arderne, Dae-yum Im, Emmeline Scotti und Ayhan Kuyumchian, allesamt freiwilige aus der Zivilbevölkerung schlossen sich uns an um den Beruf des Techs zu erlernen, auch wenn sie noch völlig unerfahren waren, aber selbst ein Meister Tech hat mal klein anfangen müssen und weitere Unterstützung im Hilfsstab würde uns sicherlich zur gute kommen.

#9 Raubwurst

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Posted 19 February 2016 - 06:03 AM

Samstag 1. May 3030.
Uhrzeit: 3:59 Uhr.
Mondlose Nacht, leichter Schneefall.

Ich lag gemütlich in meinem Bett, schlief. Und träumte schön. Ich tat alles, nur nicht ans Aufstehen denken.
Allerdings war ich damit wohl alleine... Denn das Licht ging an und ich wurde unsanft geweckt. Halb verschlafen fragte ich was los sei, doch die Person, die mich geweckt hat war schon wieder weg um den nächsten der Kompanie zu wecken.
Sofort zog ich mir die Kühlweste über, packte die Sunbeam - die ich auch Nachts griffbereit hielt - und eilte nach draußen.
Sofort suchte ich den Himmel nach Luft-/Raumjägern ab, den Horizont nach Mechs und spitze die Ohren nach Kampfgeräuschen.

Doch ich sah nichts - außer der Schwärze des Nachthimmels und ein paar Sternen die sich an den Schneewolken vorbei schoben - und ich hörte nichts was ich unter "Kampfgeräusche" klassifizieren würde - sondern nur das lauten Lachen des Alten, Cerbs und Saysts, welche ein Stückchen weiter saßen und sich köstlich zu amüsieren schienen.
Genervt ging ich zu ihnen rüber, sie saßen so, dass sie zwar genau sehen können wer aus der Tür kommt, aber man sie nicht direkt sehen würde.

Die Kälte ignorierend ging ich herüber und war noch nicht ganz bei ihnen, da kam auch schon der nächste aus der Tür. Schotti machte einen Hechtsprung, rollte sich ab und hielt seine Handfeuerwaffe zielbereit in den Händen, als auch er alle Richtungen nach einer Bedrohung absuchte.
Wieder fingen die drei Tanten an loszuprusten und sich köstlich zu amüsieren.
Ohne sie in ihrem Spaß unterbrechen zu wollen setze ich mich zu ihnen und beobachtete wortlos, wie im Abstand von einer oder zwei Minute nach und nach die ganze Kompanie aus den Betten geworfen wurde und auf unterschiedliche Weise das Gebäude verließ. Die meisten wirkten verschlafen, mit zotteligen Haaren, oder halb angezogen, allerdings alle Kampfbereit und in gleicher Manier das Geländer nach Gefahr absuchend, bis sie anhand des immer wieder aufkommenden Lachens merken, dass es keine Gefahr herrschte und dann mit verwirrtem Gesichtsausdruck zu uns herüber kamen.

Cupra, Cerb und Sayst mussten das ja wirklich für einen belustigenden Anblick halten, wie hier einer nach dem anderen Nachts ankam und, unter dem Aspekt betrachtet, dass keine Gefahr da ist, sich zum Affen macht.
Aber ich kenn den Alten lange genug. Er macht das nicht zum Spaß, sondern wird sich schon was dabei denken uns hier mitten in der Nacht herzubestellen und, seiner Laune nach zu urteilen, ist es etwas nicht ganz wichtiges... oder zumindest nichts dringendes...
Aber das machte es für mich nur noch spannender und ich fragte mich echt, was das ganze sollte.
Nachdem auch Mordo aus der Barracke rausgetorkelt kam (er war der letzte) kam schließlich Ayhan dazu, er war einer der neuen AsTechs und durfte wohl für den Alten den Weckdienst übernehmen. Jedenfalls sah auch er neugierig aus, also war er nicht eingeweiht.

Nachdem sich nun alle Piloten hier versammelt hatten und auch die Drei sich langsam wieder fingen, räusperte ich mich.
"So. Jetzt sind wir alle hier. Schön einer nach dem anderen aus den Betten in diese arsches Kälte gestürzt. Was machen wir noch gleich hier?"

Mit einem breiten Grinsen antwortete Sayst "Na, wir amüsieren uns doch, das siehst du doch!" "Und das nicht zu knapp. Ihr solltet euch mal sehen wie ihr ausseht, wenn ihr durch die Tür brecht!" Prustete Cerb darauf hin.
"Köstlich... ja... sehr köstlich." Gab ich genervt wieder, doch bevor ich was weiteres sagen konnte unterbrach mich Cupra.
"Na gut Jungs. Spaß bei Seite", sprach er mit seiner väterlichen Stimme und ohne die Belustigung, die noch vor wenigen Sekunden in seinen Wort lag.
"Natürlich habe ich euch nicht zu meiner Belustigung hier raus zitiert. Obwooooohl ich einen Moment mit dem Gedanken gespielt habe." Sagte er dann doch mit einem Zwinkern.
"Nein, ich habe euch hier her bestellt, danke Ayhan, dass du die Jungs aus den Betten geworfen hast, weil es eine Entscheidung zu treffen gibt."
Er drückte kurz auf den Auslöser seines Funkgerätes, es war kurz Statik zu hören und dann wieder Stille. Offensichtlich wollte er es nur als kurzes Signal nutzen um etwas durchzugeben.

Kommandant-Hauptmann Cupra drehte sich zur Seite und blickte hinter die Baracke, wo grade eine Reihe Scheinwefer angingen und einen 'Mech präsentierten, der so aussah als wäre die rot und schwarze Lackierung noch nicht ganz getrocknet.
In der rechten Hand endete der Lauf einer Autokannone und aus dem linken Torso schauten eine Lafette mit sechs Köpfen hervor. Zusätzlich war noch ein mittelschwerer Laser im Kopf verbaut, so dass der ganze linke Arm modelliert und frei beweglich war.

"Ihr alle wisst, dass ich dieses hübsche Stück frisch erworben haben", sprach Cupra weiter und deutete auf den Wolverine.
"Ein Prachtstück von einem mittelschweren Mech, wer mir nicht glauben will, dass dies ein guter Mech ist, der sollte mal Salome Ward darauf ansprechen", gluckste er bevor er fortfuhr.
"Einziges Problem, meine Freude ist, dass ich mich einfach nicht entscheiden kann, wem von euch drei", und er schaute die drei Piloten an, die erst kürzlich ihren 'Mech verloren haben, "... welchem von euch drei ich an dieses hübsche Stück Technik führen lassen soll."

Er wartete ein paar Sekunden, bevor er weiter redete.
"Daher haben ich mir gedacht, wir machen das auf die Schlammhüpferart, da wir hier keine Simulatoren haben.
Cupra setzte sich in Bewegung und wir folgten ihm.

Hinter dem Wolverine war eine Art Parkour aufgebaut. Provisorisch zusammengebaut aus Reifen verschiedenster Größe, liegend, stehend. Holzzäune die so groß waren, dass ein ausgewachsener Mann nicht drüber gucken konnte oder aber so klein das sie mir lediglich bis zur Hüpfte gingen.
"Wie ich sehe habt ihr drei an eure Handfeuerwaffen gedacht als ihr raus kam. Das ist gut... ja, dass ist gut."

Am Ende des Parkours waren kleine Zielpuppen aufgebaut, wie sie von Infanterieübungsplätzen bekannt waren.

"Ich erkläre euch jetzt die Regeln. McKenzy, Balthorius, Schotti. Hört mir zu, ich werde es nur einmal sagen. Der Rest kann sich auf die Zuschauerplätze begeben".
"Es gibt im Prinzip nur vier Regeln.
Erstens: Auf dem Parkour sind 20 Ziele verteilt. Jedes Ziel, das von euch abgeschossen wird bringt demjenigen, der es getroffen hat, 2 Sekunden.
Zweitens: So sehr ich euch sonst beigebracht habe als Team zu fungieren, so sehr seid ihr auch diesmal auf euch alleine gestellt. Ihr tretet gegen einander an. Regel Nummer Zwei besagt: Kein Körperkontakt und kein Waffengebrauch gegeneinander. Bevor ihr auf die Ziele abdrückt, stellt sicher, dass ihr niemanden gefährdet.
Drittens: Ihr werdet gleichzeitig antreten. Es gibt keinen festen Weg durch den Parkour. Welche Hindernisse ihr wie bezwingt ist euch überlassen, das Verlassen des abgesteckten Bereiches wird allerdings zur Disqualifikation führen.
Und viertens: Wenn ihr das Ziel erreicht wird eure Zeit gestoppt, wer nach Abzug der Bonuspunkte die geringste Zeit hat darf den 'Mech benutzen."
Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken, setze ein Lächeln auf und Schrie "Los!"

#10 Raubwurst

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Posted 23 February 2016 - 07:28 AM

Ich saß bereits etwas abseits des Parkours und wünschte mir meine Kühlweste hätte heute eine Fehlfunktion und würde Hitze abgeben anstatt mich hier in der Eiseskälte der Nacht frieren zu lassen. Leider waren die Dinger auch nicht so konzipiert, dass sie gegen Wind schützen...
Ich hatte mir ein Flecken gesucht, wo ich nicht direkt auf der leichten Schneefläche sitzen musste und Teile des Parkours gut sehen konnte. Als der Alte sein Startbefehl schrie konnte ich die Drei zwar nicht sehen, aber ich musste doch laut Lachen bei dem Gedanken, dass sie wohl alle drei erst einmal einen Moment gebraucht haben würden um zu verstehen, dass es bereits los ging und sich dann Hals über Kopf in das Rennen zu stürzen.
Den ersten der Drei den ich sah war McKenzy, der sich elegant über eine Brusthohe, dünne Mauer zog und auf der anderen Seite den Schwung mittels einer Kampfrolle nutze um wieder zu beschleunigen. Die Waffe in der Hand schien ihn in seiner Bewegungsfreiheit nicht groß einzuschränken.
Der zweite, der in Sicht kam war Balthorius, der unter einem Hindernis hindurch kroch. Die Pistole hatte er wohl an der Kühlweste befestigt, denn seine Hände zumindest waren frei. Dies ließ ihn zügig kriechen und schlammig und schneebeschmiert dann weiter durch den Hinderniswald hetzen.
Wer von den Beiden denn führte war schwer zu sagen. Zum einen ging Jeder seinen eigenen Weg und der Parkour zog sich Schlangenlinien ähnlich voran, weshalb es nicht unbedingt hieß, dass man näher am Ziel war, nur weil man im Moment vor den beiden Anderen war. Zudem ließ es sich für mich nicht wirklich nach verfolgen wer auf welches Ziel schoss und traf, was ja schließlich das ganze auch noch beeinflussen würde.
Schotti sah ich nur kurz auftauchen, wie er auf der, von mir aus gesehen, anderen Seite des Feldes einen Sprint machte und schließlich zum Klettern an einem größeren Hindernis anhielt.

Ein paar der anderen Jungs hörte ich von außerhalb des Parkours rufen und jubeln, einmal auch herzhaft auflachen, als McKenzy etwas ungeschickt versuchte über eine Hüfthohe Barrikade zu springen und dabei hängen blieb und sich nur in letzter Sekunde nochmal fangen und abrollen konnte.

Ich sprang von meinem Sitz und machte mich schon einmal auf in Richtung der Ziellinie zu joggen. Zum einen waren die Jungs ja bereits an mir vorbei, zum Anderen brachte das ein wenig Wärme in den Körper, der wohl eher an Hitze als an Kälte gewöhnt war.

Da ich mit wesentlich weniger Elan joggte als die Drei durch den Parkour sprangen, war ich nicht verwundert, dass sie alle schon keuchend hinter der Zielline lagen, als ich ankam.

"Na dankeeee... Cupra... jetzt fühl'... jetzt fühl' ich mich schon wie ein... Schlammhüpfer..." stiß Balthorius grade, nach Atem ringend, hervor, als ich ankam.
"Naja, im Dreck liegst'e ja auch schon Balthorius", antwortete ich ihm mit einem Grinsen und setzte mich zu den Dreien.

Cupra stellte sich dazu. "Jaja, sowas sollten wir öfters machen, ihr seit ja schon aus der Übung, was Sprinten angeht. Ich sollte den Dienstplan für den nächsten Monat wohl noch überarbeiten," sprach er, letzteres eher zu sich selbst, was Schotti nur ein unglückliches Grunzen entlocken konnte.

Als auch die anderen eintrafen war meine Neugierde groß genug. "So, wer hat denn jetzt gewonnen?" Frage ich und schaute hoch zu dem Wolverine, der stumm und still in der Kälte stand und auf seinen neuen Piloten wartete.

"Lasst es mich kurz machen," begann Cupra. "Als erstes im Ziel war McKenzy, gefolgt von Schotti und zuletzt Balthorius. "Bei den Zielen sah es so aus: Balthorius: 5, McKenzy: 5, Schotti 8". Mit den sechs Sekunden, die Schotti damit aufgeholt hat lag er noch knapp vor McKenzy, der das Rennen als erstes schaffte.

"Schotti. Ich darf dir gratulieren, dir wurde soeben ein neuer 'Mech zugeteilt," sprach Cupra feierlich, während sich auf Balthorius und McKenzys Gesichtern Enttäuschung breit machte.

"So Jungs. Da wir hier jetzt fertig sind, heißt es für euch jetzt noch, da wir uns alle beim Zuschauen so schön amüsiert haben, einmal ums Lager joggen. Für jeden. Außer Schotti, der darf 'rüber gehen, hoch klettern und mit MeisterTech Jane Soriano beginnen die Einstellungen am Bordsystem zu tätigen um ihn auf dich zu registrieren.
Lauter Protest von Balthorius und McKenzy, die offensichtlich nicht noch mehr rennen wollten, wurde einfach mit einem lauten Lachen ignoriert und weiterer Protest unterbunden in dem Cupra androhte bei jedem weiteren Wort eine Runde mehr dran zu hängen.

#11 Raubwurst

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Posted 04 March 2016 - 12:17 PM

Der Großteil des nächsten Monats verlief völlig ruhig.
Nach wie vor gab es keine weiteren Kampfhandlungen. Allen Anschein nach hatte sich unser Kontrakt von einem Aufklärungs- und Überfallauftrag in eine Art Garnisionsdienst gewandelt.
Die Schlangen waren so weit zurück gedrängt worden, dass es einfach kaum noch zu Widerstand kam, sie hatten sich in die Berge zurück gezogen und ihre Moral war wohl soweit am Boden, dass sie sich kaum noch für größere Angriffe raus trauten.
So warteten wir weiterhin in unserer Basis, bis wir neue Befehle erhalten würden.

#12 Raubwurst

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Posted 19 March 2016 - 07:56 AM

22. Mai 3030
Gestern ist unser Vertrag ausgelaufen. Oder zumindest wäre er das. Wir waren schon dabei unsere Sachen in das Landungsschiff zu transportieren, als ein Schweber angebraust kam und ein ComStar Akoluth raussprang. Kaum die Füße auf dem Boden rannte er direkt zu Kommandant-Hauptmann Cupra, übergab ihm einen versiegelten Umschlag, verabschiedete sich mit den Worten "Möge der Friede Blakes mit euch sein" und verschwand so schnell wie er gekommen war.
Neugierig versammelten wir uns um den Alten, der das Siegel brach und im stillen den Inhalt las.
Dann seufzte er und meinte nur: "Jungs. Unser Kontrakt wurde soeben verlängert. Wir werden wohl doch noch eine Weile hier bleiben müssen."

Natürlich. Hier war es inzwischen für uns garnicht so schlecht. Zumindest seit dem die Versorgungslage besser war. Von den periodischen Stürmen mal abgesehen. Aber der letzte Monat hatte sich nicht als der spannendste herausgestellt. Da waren wir uns auch alle einig. Zudem sah es so aus, als wäre der Kampf hier auch schon vorbei. Mit den paar Schlangen in den Tiefen der Bergen wird man auch ohne uns fertig.
Deshalb machte sich auch ein leises Murren unter uns breit, so wirklich gefiel es keinem von uns weiter herum sitzen zu müssen.
"Können wir nicht ablehnen und uns einen Planeten suchen, wo mehr los ist als auf dieser langweiligen Kugel hier? Ich hab ihm letzten Monat mehr Zivilisten gesehen als Schlangen... Wenn ich recht nachdenke habe ich sogar mehr ComStar Akoluthen gesehen als feindliche 'Mechs..." Beklagte sich Sayst, doch Cupra winkte einfach ab.
"Nein, das können wir nicht. Das Lyranische Commonwealth hat die Notfallklausel gezogen und damit ist die Laufzeit des Vertrages verlängert worden. Ob wir wollen oder nicht...
Ein 'Ablehnen' käme einen Vertragsbruch gleich", erklärte Cupra der Runde, die dagegen nicht viel sagen konnte.
"Wie kann man eine Notfallklauselsoption ziehen, ohne das ein Notfall vorliegt?" Fragte Balthorius skeptisch. "Soweit ich weiß kommt es hier ja nicht mal mehr zu gelegentlichen Scharmützeln. Der Kampf ist doch schon lange vorbei..."
Darauf antwortete Cupra wieder: "Der Kampf vielleicht schon, aber der Krieg wohl nicht. Fakt ist: Ich weiß es einfach nicht, aber irgendwas werden sich die Lyraner ja schon gedacht haben. Immerhin müssen sie uns bezahlen. Und das werden sie sicherlich nicht tun, wenn sie nicht denken es wäre zu ihrem Vorteil.
Vielleicht läuft der Krieg an anderer Stelle nicht so gut..."

Damit begannen wir wieder unsere Sachen auszupacken und die 'Mechs wieder zurück in die Hangar zu bringen.

Während wir damit beschäftigt waren starrte Cupra auf den Vertrag, den er in seinen Händen hielt.
"Die Bezahlung diesen Monat ist mehr als das doppelte des Vormonats. Was geht hier vor? Und was haben die mit mit uns vor?" Dachte er sich im stillen und packte das Papier sorgfältig ein.

Edited by Raubwurst, 20 March 2016 - 08:41 AM.


#13 Raubwurst

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Posted 20 March 2016 - 08:43 AM

1. Juni 3030
Der erste Monat des verlängerten Kontraktes war um. Die Schlangen hatten mehrere Versuche unternommen Gebietskontrollen wieder zurück zu erlangen, aber die Lyraner hielten die Positionen mit minimalen Verlusten.
Für uns war weiter Warten angesagt. Der Parkour, der über den Piloten des Wolverine entschieden hatte diente schon längst als eine unserer täglichen Freizeitbeschäftigungen.
Wir hatten ein Leaderboard mit Zeiten, Treffsicherheiten oder auch der minimalen Anzahl an Hindernissen, die überbrückt werden mussten um ans Ziel zu kommen aufgestellt.
Solange wir nicht auf Patrouille waren, war dies auch eines der wenigen noch halbwegs spannenden Dinge, die wir hier tun konnten.
Natürlich konnten wir unsere 'Mechs warten, aber ohne Kampfeinsatz ist es einfach nicht nötig dies drei mal am Tag zu tun, zumindest nicht jeden Tag, und so baute sich immer mehr Langeweile bei uns auf.

Nun gut, so langsam begannen wir uns hier wie im Urlaub zu fühlen. Natürlich waren wir jederzeit bereit auf einen Angriff oder Befehl zu reagieren, aber wir hörten auf zu meckern dass nicht los sei und sagten uns einfach, dass es spätestens in einem Monat von hier weg ging und wir die Zeit einfach irgendwie überbrücken mussten.

Als heute die Nachricht über die eingehende Bezahlung eintraf, kündigte Kommandant-Hauptmann Cupra auch an, dass er uns erneut einen neuen 'Mech davon geholt hat. Diesmal würde es ein Hermes II HER-2S sein.
Damit hätten wir neben dem Wolverine wieder einen zweiten mittelschweren 'Mech.
Die Bewaffnung des 'Mechs beschränkte sich auf einen Flammenwerfer, einen mittelschweren Laser und eine Autokannone AC/5 des Types GM Whirlwind.
Allerdings würde dieser 'Mech uns erst in 30 Tagen zur Verfügung stehen, es war also etwas zusätzliches, auf das wir uns freuen konnten.

#14 Raubwurst

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Posted 26 March 2016 - 04:25 AM

Spoiler


Etwa eine Woche später kam der Alte zu mir und überreichte mir ein Schreiben.
Ich nahm es entgegen und fragte: "Hm? Was ist das? Schon wieder ein Schreiben der Lyraner?" Neugierig nahm ich es und laß.



Zur Kenntnisnahme an den Stab der Kompanie.


Sehr geehrter Kunde 0201 [Söldnereinheit Kell Hounds]

Wir freuen uns sehr über ihre Bestellung [Nr 21433030].
Dank unserer hervorragenden weitreichenden Beziehungen zu führenden Transportunternehmen ist es uns möglich ihre Bestellung innerhalb der nächsten 30 Standardtage in ihr gewünschtes System liefern zu können. Bitte beachten sie das die planetenspezifische Anflugzeit je nach Sprungpunkt eine erhebliche Abweichung von genannter Lieferzeit bedeuten kann auf welche wir keinen Einfluss nehmen können.

Bestellte Mechs/Mechzubehör von Irian Battlemechs Unlimited:
1x Hermes II HER-2S MechID#005479IH Generalüberholt ab Werk, alle Systeme Nominal, ohne Betriebsmittel/Munition
10x Brandgel 2-XX Milspec, Container
1x Aktivator, Orion, Oberarm LINKS
1x Wartungssatz Irian Orator-5K Com-System

Hochachtungsvoll
Irian Battlemechs Unlimited
gez i.V CEO Matthews



[color=#00FF00]Weiterleitung - - - neue Nachricht empfangen - - -[/color]
[color=#00FF00][/color]
[color=#00FF00]
Hallo sehr geehrter Kommandant Hauptmann

Meinen Angestellten ist ihre jüngste Bestellung nicht entgangen und ich denke das unsere Interessen gemeinsame sind, daher habe ich die Lieferung der Prototypeneinheit Typ WLF-1(X2) an ihr Bataillon veranlasst. Sie werden sehen das der 'Mech perfekt in das Aufgabenprofil agiler aber gut bewaffneter leichter bis mittelschwerer 'Mechs passt. Das 11te Batallion testet seit einiger Zeit ModellWLF-1(X1) mit sehr viel versprechenden Resultaten. Ich hoffe das ihre Meldungen ähnlich Konstruktiv ausfallen, bitte hängen sie doch wöchentliche Standarddiagnosen Stufe 3 an wenn sie so gut sind.[/color][color=#00FF00]


gez
Banzai, Dr.
[/color]
[color=#00FF00]Anhänge[/color]
[color=#00FF00]Pilotenhandbuch "Wolfhound 0.34"[/color]
[color=#00FF00]Wichtige Hinweise zur Inbetriebname des Full-Head-Ejection-Systems[/color]




"Wow...", war alles was ich raus bekam nachdem meine Augenbrauen empor geklettert sind. Ich sah zum Kommandant-Hauptmann und gab ihm das Schreiben zurück. "Von den Dingern habe ich schon gehört, aber ich dachte nicht, dass die Wolfhounds überhaupt schon aus ihren Teststrecken gelassen werden... Dennoch wundert es mich ein wenig... Ich meine die Dinger sind richtig wertvoll! Wieso bekommen wir so was, wo man uns doch nur hier rumsitzen lässt?"
Der Alte wirkte recht unbeeindruckt davon und antwortete mit einer Gegenfrage. "Die bessere Frage wäre, hast du schon einen geeigneten Piloten für den 'Mech? Erfahrung mit Lights oder Mediums und ein Talent bei Energiewaffen sind Pflicht. Ich will auf keinen Fall das dieser Prototyp im ersten Gefecht bereits abgeschossen wird, also fallen sämtliche Rekruten aus. Ich überlass' dir das LT.
Enttäusch' mich nicht, weggetreten."

​Das war ja klar. Das der Alte sich wieder nicht selber entscheiden kann wem er den 'Mech zuweisen soll... das hätte mir nach dem Wolverine ja klar sein sollen...
Wenn man die genannten Kriterien betrachtet, so bleiben in der Kompanie nicht viele Piloten über...
Genauer gesagt sind es eigentlich nur die vier: Balthorius, McKenzy, Ich und Schotti.
Balthorius ist eindeutig auf den Fernkampf spezialisiert. Das passt mit dem Wolfhound nicht ganz. Jedenfalls nicht ohne größere Umbauten. Da der 'Mech aber ein Prototyp ist, der schließlich auch noch weiter getestet werden soll, wäre es wohl besser ihn erst einmal auf den Einstellungen zu lassen, für die er konstruiert ist.
McKenzy tendiert eher zu den mittelschweren Maschinen. Er wäre zwar geeignet, aber aus Erfahrung wusste ich, dass er ein kleines Problem mit Energiewaffen und der daraus resultierenden Hitze im Nahkampf hatte. Daher würde ich ihn für den Wolfshound eher ungerne auswählen. Immerhin besitzt das Ding einen schweren Laser der Marke Santana sowie 4 mittelschwere Laser, wo von wahlweise einer auch in den Rücken des Torsos umgetauscht werden kann. Mit den nur 10 Wärmetauschern ist das ganze eine hitzige Sache...
Ich persönlich würde das Ding schon gerne fahren. Vor meinem Thunderbolt saß ich in einem Jenner. Von der Bewaffnung her war das recht ähnlich, auch wenn der schwere Laser fehlte, dafür mehr mittelschwere Laser dabei waren. Allerdings habe ich noch meinen Thunderbolt und als Leutnant der Kampflanze sollte ich wohl auch einen 'Mech haben, der im Notfall einspringen kann und genug Panzerung hat um jemanden Deckung zu geben. Für den Wolfhound bräuchten wir jemanden, der sich voll und ganz darauf konzentrieren kann ihn zu steuern und nicht noch Zeit für Koordination mit der Lanze und dem Kommandostab aufbringen muss. Um so mehr ich drüber nach dachte um so sicherer war ich mir, dass Schotti die wohl richtige Wahl war. Er hatte sich zwar gerade an den Wolverine gewöhnt, aber dann müsste er sich wohl wieder umgewöhnen, sobald der Wolfhound da ist. Wann auch immer das sein mag.

#15 Raubwurst

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Posted 01 April 2016 - 06:49 AM

23. Juni 3030
Die Zeit, die wir erst noch als Urlaub empfanden machten schnell einem neuen Alltag platz.
Kommandant-Hauptmann Cupra schien immer mehr besorgt und war oft in Gedanken versunken anzutreffen. Wie er letztens schon sagte, habe er das Gefühl, dass sich irgendwas zusammenbraue... Aber wirklich mehr wusste er wohl auch nicht, oder wollte keine näheren Details nennen...

Nach und nach änderte sich aber unser Tagesablauf.
Der Kommandant-Hauptmann schickte uns auf Patroullien, ließ die Gegend abscannen, ließ zwei von uns Nachts permanent durch die Umgebung streifen.

Tagsüber nahm der Drill wieder zu.
Natürlich hatten wir auch die letzten Monate, auch wenn wir sie im Scherze als Urlaub bezeichneten, all dies getan, aber die Intensität und Regelmäßigkeit der einzelnen Aufgaben nahm stark zu. Weniger Zeit blieb für sonstige Aktivitäten. Die Zeit, die wir sonst mit unseren 'Mechs zwischen drin verbrachten und mit den Techs bei der Wartung zugegen waren wurde gestrichen. Dafür mehr Einheiten Training. Lockere Formation, enge Formation. Keil, Reihe, Doppelreihe... Ich fühlte mich wie zu meinen Rekrutenzeiten, nur das damals nicht so strikte Ansprüche über das exakte Einhalten der Abstände und Bewegungsabläufe galten...
Weitere Zeit ging in die Lagebesprechungen ein. Täglich setzten wir uns zusammen, zumindest die Lanzenführer und gingen Berichten durch, die von dem ganzen Planeten rein kamen. Der Alte wollte über jede Bewegung des Feindes Bescheid wissen. Auch wo geschätzt wie viele Feindkräfte gesichtet wurden.
Das war zwar ein heiden Arbeit, aber nach und nach bekamen wir ein recht gutes Bild über die Situation. Einziges Problem: Nichts. Rein gar nichts deutete auf irgendetwas an, was unsere zusätzlichen Bemühungen rechtfertigen würde.

Vielleicht war das ganze auch einfach nur um uns fit zu halten und zu beschäftigen, während wir hier saßen und warteten... Wer weiß das schon.

#16 Raubwurst

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Posted 03 April 2016 - 03:03 AM

Heute war es wieder einmal Zeit für mich die Patroullie zu übernehmen. Sicher, es ist nicht das spannendste den Nachmittag lang durch die Gegend zu streifen und nach möglichen Gefahren Ausschau zu halten, aber man verbringt seine Zeit wenigstens im Cockpit und kann in aller Ruhe durch die Landschaft streifen.
Wie üblich war das Wetter nicht so gut. Nass und stürmisch. Wolken überdeckten den Großteil des Himmels und tränkten den Boden in ein Terrain, welches ich nicht unbedingt zu Fuß durchqueren wollte. Naja, so langsam hatten wir uns ja daran gewöhnt. Ebenso wie an die anderen Besonderheiten dieses Planetens.
"Bist du noch da oder schon eingeschlafen?" Die Worte Caydans auf dem privaten Kanal rissen mich aus meinen Gedanken.
"Kann man denn nicht mal in Ruhe ein wenig die hübsche Landschaft genießen?" antwortete ich mit gespielter schlechter Laune hinüber zum Orion der mich auf der Patroullie begleitet. "Natürlich kannst du das Chef, aber was willst du hier denn groß sehen?" Gluckste er belustigt und auf meinem Sichtschirm konnte ich sehen wie er seine Worte damit unterstrich, dass der die Arme des 'Mechs spreizte, so als ob er auf all die uns umgebenen Dinge zeigen wollte.
"Na diese wunderbare Seenlandschaft zum Beispiel", erklärte ich mit gespieltem Enthusiasmus "... oder dieser prächtige Mond am Himmel der sich zwischen den Wolken hervor traut... Welchen sehen wir denn da überhaupt?" Caydan überlegte eine Moment, vielleicht befragte er auch den Computer dazu, und kommentierte das dann nur mit "Void dürfte das sein."
"Nagut, ich schalt mal eben auf Magscan um. Vielleicht findet sich ja was interessantes in der Umgebung..." kündigte ich an und der Sichtschirm vor mir verwandelte die "wunderbare Seenlandschaft", welche eigentlich nur ein Haufen Tümpel vom letzten Regen waren, die alle sonstige Vegetation überdeckten, in ein Graustufenbild mit duzenden Polygonen.
Auf einem Planeten, welcher so reiche Vorkommnisse von Erzen hat ist eine Suche nach Feinden an Hand von magnetischen Anomalien nicht unbedingt sinnvoll, aber bei solch schlechtem Wetter konnte man stellen weise zumindest weiter sehen als mit normaler Sicht.
Alles was zu sehen war zeigte jedenfalls keine Anzeichen dafür, dass es etwas unnatürliches war, also schaltete ich wieder zurück.
Just in diesem Moment erklang Leutnant Saysts Stimme aus der Funkanlage. "Jungs zurück kommen. Eure Patroullie ist vorbei, wir haben eine Einsatzbesprechung sobald ihr ankommt. Also macht hinne".
Nachdem der Kanal sich wieder geschlossen hatte erklang Caydans Stimme wieder. "Einsatzbesprechung? Heißt es, dass wirklich nochmal was hier passiert? Ich glaubs ja garnicht..." Nach einem Moment des Schweigen und Nachdenkens konnte ich auch nur sagen "Ich auch nicht, aber ich weiß nur, dass der Alte uns nicht umsonst zu einer Einsatzbesprechung rufen würde. Lass uns einen Zahn zulegen und zurück gehen, dann sind wir wohl schlauer".

#17 Raubwurst

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Posted 04 April 2016 - 05:31 AM

Zurück im Lager verließen wir die Maschinen und gingen zum Besprechungsraum, wo bereits die restlichen Kompaniemitglieder, sowie MeisterTech Soriano und der SeniorTech der Mannschaft Ron Vega anwesend waren.
Die Anwesenheit der beiden Spitzentechs in der Besprechung war ungewöhnlich und deutete entweder darauf hin, dass eine der Maschinen noch teilweise Probleme hatte und die Beiden entscheiden sollten ob sie für die Mission geeignet ist oder, dass es um ein technisches Ziel ging.

"Da jetzt alle da sind..." begann Cupra, worauf hin alle von ihren lockeren Positionen aufstanden und an den Tisch kamen und sich wortlos setzten, "...können wir ja anfangen."
"Ihr wisst ja, dass unser Kontrakt hier per Notfallklausel verlängert wurde und wir deshalb hier schon wieder einen Monat nur herum sitzen und warten." Bejahendes Gemurmel erklang. "Wir alle haben uns wahrscheinlich gefragt was denn dieser Notfall sein soll.
Ich ging davon aus, dass es aufgrund der anhaltenden Kämpfe im restlichen Dieron-Restriktes war und die LCS* einfach sicherstellen wollte, dass die Vorherrschaftsstellung im Styxsystem nicht gefährdet wird."
"Vor wenigen Stunden allerdings erhielten wir eine verschlüsselte Botschaft aus dem LCS Hauptquartier hier auf dem Planeten, in dem unser nächster Auftrag enthalten war."
Mit dem Drücken auf ein paar Tasten an seinem Terminal schob der Kommandant-Hauptmann uns den Auftrag auf unsere Terminal und damit erschien an jedem Platz von uns vor unseren Gesichtern ein Hologrammtext.
Schnell überflog ich den Auftrag:

<
Mission:
Gebiet: Styx
Auftraggeber: Lyranisches Commonwealth
Gegner: Draconis Kombinat
Mission: Erobern und Bergen von SB Material
Verbündeten Rating: D
Gegnerisches Rating: C
Starttag: 23/06/3030
Endtag: 23/06/3030
Umweltbedingungen: Terra-ähnlich; Tag; Klar; Gebirge

Information...
>

Ich stockte und unterbrach das Lesen. Meine Augen flogen zurück zum Anfang und ich begann von neu:

<
Mission:
Gebiet: Styx
Auftraggeber: Lyranisches Commonwealth
Gegner: Dracons Combinat
Mission: Erobern und Bergen von SB Material
>

Mein Blick sprang zum Kommandant-Hauptmann, aber Hauptmann Cerberus war schneller. "SB Material? Ist es das was ich unter SB Material verstehe?"
"Ja," Cupra stand auf und beugte sich leicht über den Tisch. "Meine Herren. Wie ich vor nicht langer Zeit erfahren habe ist der wahre Grund, wieso man unseren Kontrakt verlängert hat und wir überhaupt nur auf Styx sind der, dass der LNC* die starke Vermutung hatte, dass es hier noch ein kleines Sternenbundlager gibt, dessen Position wohl ermittelt werden konnte.
Das wir bisher noch nichts davon gehört haben bedeutet wohl, dass die Jungs und Mädels vom LNC nicht ganz treffend waren mit ihren Informationen und das Aufspüren des Lagers länger dauerte als geplant, daher wurde die "Notfallklausel" in unserem Vertrag genutzt um ihnen längere Zeit zu geben das Lager aufzuspüren." Er holte tief Luft, "Und jetzt, da es gefunden wurde scheint es als hätte es zu lange gedauert. Oder irgendwas ist zu den Schlangen durchgesickert. Scheinbar haben sie ihre Truppen in den Bergen verschanzt um letzte Vorbereitungen auf ihrer Seite zu treffen und nun stehen sie mit beiden Füßen im Depot, während die Lyraner noch hunderte von Kilometern entfernt sind.
Wir dürfen den Karren jetzt aus der Scheiße ziehen und sollen sofort aufbrechen und die Schlangen daran hindern sich den Inhalt unter den Nagel zu reißen und damit zu verschwinden."
Da unser Vertrag eigentlich ausgelaufen ist und die ganze Operation über Vertragsende ablaufen wird, habe ich hier ein Gesuch von Archon Katarina persönlich, dass wir die lyranischen Streitkräfte noch bei dieser Mission unterstützen sollen. Zudem habe ich eine Holovidbotschaft von Oberst Kell persönlich, in der er uns mitteilt, dass er es stark begrüßen würde, wenn wir den Auftrag, trotz Vertragsende, noch ausführen. Allerdings stellt er es uns frei ob wir von hier abziehen wollen oder noch ein bisschen 'Spaß' mit anhängen wollen."
Er ließ ein halbe Minute seine Worte im Raum stehen, bevor er, immer noch über den Tisch gebeugt, in die Runde fragte: "Was sagt ihr dazu?"
"Wieso zur Hölle sollten wir das ablehnen und wieso sitzen wir noch hier?" Schoss Hauptmann Cerberus hervor und sprang auf, gefolgt vom Rest der Kompanie. Mit einem Grinsen drückte Cupra auf einen Schalter an seinem Platz und ließ die Bestätigung des Auftrages an das Hauptquartier weiterleiten.
"MeisterTechs Soriano und Vega, euch beide brauche ich in der Leitung und auf Abruf, sollten wir Probleme mit der Technik dort vor Ort haben." Die Beiden bestätigten und verließen den Raum um sich und ihre AsTechs fertig zum Ausrücken zu machen.

"Nicht so eilig Männer. Hinsetzen." Befahl er den MechKriegern, die schon ganz aufgeregt wie junge Kadetten spekulierten, was es in dem Sternenbundlager zu finden gab und ob sie solch eine Entdeckung wie die Gray Death Legion vor sechs Jahren machen würden. Auf den Befehl verstummten alle Spekulationen und jeder setzte sich wieder an seinen Platz.

"Wir haben noch ein paar Details zu klären. Zuerst: Macht euch garkeine Hoffnungen, dass es ein so dicker Fund wird wie bei der Carlyle. Intel zufolge handelt es sich 'nur' um ein kleineres Depot mit Material, welches zurückgelassen oder Versteckt wurde, als die Draconier das System gegen Ende des Sternenbundes übernahmen." Enttäuschtes Murren machte sich unter den Anwesenden breit, happe sich doch schon eine Schatzsucherstimmung ausgebreitet. Aber Cupra sprach weiter: "Zurück zum Einsatz: Angesicht der Lage würde ich behaupten, dass die LCS-Berichte über die Feindstärke in den Bergen falsch sind. Die Schlangen würden sich so einen Fund nicht durch die Finger gehen lassen, indem sie so wenige Truppen hier stationiert haben, wie es den Anschein hat.
Hätten wir selber Luft-/Raumjäger hätte ich sie zur Erkundung der Feindstärke losgeschickt. Da wir darüber aber nicht verfügen müssen wir vom schlimmsten ausgehen.
Das schlimmste bedeutet, dass wir hinters Licht geführt wurden. Sämtliche Gefechte um diesen Planeten dienten lediglich dazu uns glauben zu machen, dass wir die Schlangen hier besiegen können und wir keine Verstärkung benötigen."
Schotti sprang darauf ein: "Und das würde bedeuten, dass sie in Reserve genug Truppen stehen haben um sich ordentlich mit uns zu messen oder wir sie zumindest nicht daran hindern können das Lager auszuräumen und abzuziehen!"
"Genau." Setzte Leutnant Sayst ein. "Und das würde heißen, dass das Lager wahrscheinlich an einem Ort ist, den sie aus den Bergen gut erreichen können, wir aber nicht."
"Jungs. Kommt zur Ruhe," fing Cupra sie wieder. "Lest euch erstmal den Auftrag vollständig durch, dann schauen wir weiter. Anscheinend ist niemand von euch weiter als die ersten fünf Zeilen gekommen, sonst wüsstet ihr schon wo es ist. Es. steht. da. nämlich. drin. Aber das merkt ja keiner, wenn ihr wie pubertierende Rekruten den Kopf verliert, wenn ihr Sternenbundlager oder ähnliches ließt".

Beklommen setzte sich jeder wieder daran seinen Bericht in Ruhe durch zu lesen.
Als alle damit fertig waren setze Balthorius an: "Also gut, wir wissen wo es ist und wir wissen, dass wir da nicht vor den Schlangen sein werden". "Und wir wissen, dass die Schlangen uns und den LCS-Kräften hier wohl deutlich überlegen sind," warf Caydan ein, worauf hin Sayst nur ein "Verfluchte Schlangen..." in den Raum warf.

Von seinem Platz aus fasste Cupra das ganze noch einmal zusammen: "Genau. Wir wissen, dass wir langsamer und schwächer besetzt da ankommen werden als die Schlangen. Mit weniger Vorbereitungszeit und weniger organisiert, weil die Streitkräfte der LCS auf dem ganzen Planeten verteilt sind und sich die Hauptkampfgruppe der Schlangen wohl an einem Ort versteckt hielt.
Also? Was tun wir?" Fragte er in die Runde.
"Na ist doch klar." Antwortete Hauptmann Cerberus wieder als erstes. "Wir werden da hingehen und den Schlangen so richtig in den Hintern treten, dass sie schreiend davon laufen und ihrer Familie noch auf Generationen Schande bringen werden... oder so..." Lautes Lachen der Anderen begleitete diesen völlig ausgereiften Plan des Hauptmannes. "Oder wollt ihr etwa eine Mission ablehnen, um dessen Durchführung uns Oberst Kell und der Archon gebeten hat?" Fügte er noch mit an.
"Jedenfalls können wir nicht hier sitzen und warten bis sich alles ergeben hat. Auf Lufthoheit möchte ich mich nicht verlassen, vermutlich haben die Schlangen genug Landungsschiffe in den Bergen versteckt um ihre Truppen schnell hier weg zubringen. Wenn dem so ist werden sie auch sicherlich einige Luft-/Raumjäger in denen geladen haben um ihren Transit bis an den Sprungpunkt, oder gar einem Piratenpunkt, zu eskortieren." Warf ich ein und fuhr fort. "Soweit ich weiß haben wir keine großen Luft-/Raumjägerkämpfe hier nach der Landung gesehen, also werden wir auch garantiert nicht so viele Maschinen hier haben."

"Ok Jungs. Da wir wohl alle entschlossen sind uns jetzt dorthin zu begeben, werden wir das so machen:
Ich schick euch die entsprechenden Wegpunkte direkt an eure Computersysteme. Wir werden auf schnellstem Weg zum Lager unterwegs sein und uns unterwegs mit möglichst vielen LCS-Truppen vereinen. Da die meisten bereits wieder abgezogen sind in Richtung HQ, als die Kämpfe hier abgeebbt sind, dürften das aber nicht all zu viele werden." Begann Cupra den Abschluss der Lagebesprechung.
Macht euch fertig, wir Rücken schnellst möglich aus. Raubwurst, Cerb. Ihr bleibt hier, wir müssen noch in aller Schnelle unser Vorgehen planen."

[*LCS - Lyran Commonwealth Streitkräfte - Militär des Lyranischen Commonwealthes]
[*LNC - Lyranischer Nachrichten Corps - Geheimdienst des lyranischen Commonwealth]

Edited by Raubwurst, 11 May 2016 - 10:27 AM.


#18 Raubwurst

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Posted 07 May 2016 - 04:00 AM

Nachdem alle bis auf den Kommandant-Hauptmann, Hauptmann Cerb und mir den Raum verlassen hatten atmete der Alte tief ein bevor er das Gespräch fortführte.
"Mir wäre zwar gerade eher nach einer Runde Karten, aber dafür bleibt wohl keine Zeit..." seufzte er, "Ok Jungs. Fakten auf den Tisch und eure Einschätzung bitte."
Ich überlegte einen Moment und diese Chance ergriff Cerb um schon anzufangen: "Also die Schlangen sitzen in den Bergen, kennen diesen Planeten hundert mal besser als wir, haben frische Truppen, Landungsschiffe, Luft-/Raumjäger und eventuell Sternenbundtechnologie..."
"... Soweit ihre Aufstellung..." setzte ich an, "wir haben dafür eine große Anzahl an Streitkräften, eventuell sogar mehr, welche aber über den ganzen Planeten verteilt sind. Wir haben keine Ahnung wie viel Zeit uns verbleibt und wo wir überhaupt genau nach den Schlangen suchen sollten. Haben wir Satellitenbilder?" Auf meine Frage nickte der Alte nur ohne zu unterbrechen, "Gut," fuhr ich fort, "das hilft schon mal. Solange wir die Überwachung haben sollten wir zumindest den Vorteil haben, dass wir sehen wo sie sind und was sie machen. Wie lange brauche wir bis dort hin, ohne die Zeit um hier fertig einzupacken?"
"Etwa 10 Stunden," kam die Antwort von Cerb, der die gerade angesprochenen Aufnahmen und Anflugrouten auf den Holovidschirm vor uns zog. Cupra prüfte währenddessen Daten zu unseren verbündeten Streitkräften und schob die Infos mit auf den Schirm. Zu sehen waren eine Menge von verschiedenfarbigen Linien, welche sich um den projezierten Globus legten und Anflugrouten unser verbündeten Streitkräfte zeigten. "In dem Moment wo wir dort ankommen werden können wir nur mit zwei weiteren Kompanien der Lyraner rechnen, alles weitere liegt weiter weg und wird demnach später ankommen," Cupra schien es nicht zu gefallen wie wenig drei Kompanien nur waren und das hörte man auch aus seiner Stimme heraus. "... Aber ich glaube nicht, dass wir lange genug warten sollten, bis wir mehr Truppen haben. Unsere oberste Priorität ist es den Gegner daran zu hindern die SB Geräte auszufliegen..."
"Aber mit drei Kompanien können wir nicht mal die Landungsschiffe aufhalten, die sie in der Hinterhand haben müssten!" unterbrach ich ihn.
"Stimmt. Das können wir nicht..." seufzte der Alte erneut.

#19 Raubwurst

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Posted 10 May 2016 - 10:04 AM

"... Aber das müssen wir ja auch nicht!" Setzte Hauptmann Cerb an, "alles was wir machen müssen ist ihnen entgegen zu treten und sie aufzuhalten. Wenn sie sich dort hin verzogen haben heißt es, dass sie militärisch schlecht genug aufgestellt sind um uns nicht schlagen zu können, sonst hätten sie uns schon längst von diesem Planeten vertrieben. Wir müssen sie also nur aufhalten und daran hindern das SB Material zu verladen."
Ich schaute erneut auf die Aufnahmen des Zielgebietes während der Computer noch aus den Satellitenbildern versuchte eine Holographie zu erstellen.
Als der Computer die Berechnungen abgeschlossen hatte erschien ein Ausschnitt der Berge zwischen uns auf dem Holovidtisch.
Spoiler

Ich grinste und sagte zu den Anderen: "Ich glaube unsere Chancen haben sich soeben vergrößert. Seht ihr wie Steil das ist? Ich will den Landungsschiffpiloten sehen, der in diesen Bergen landen würde..."
Der Alte schaute mich geradewegs durch das Hologramm an und sagte mit ernster Mine: "Mir gefällt dein Grinsen ganz und garnicht. Will ich deinen Plan überhaupt hören?" Was mein Grinsen nur noch größer werden ließ und so auch das von Cerb der den Braten gerochen hat und mit unschuldiger Stimme fragte: "Sach mal Cupra, hast'e schonmal einen Hotdrop in den Bergen gemacht? Ich stell mir das lustig vor. Und da kommen die Schlangen auch nie drauf!"
Mehr als sich entgeistert die Handfläche ins Gesicht zu graben und nur was von "Wieso bin ich hier nur von verrückten umgeben?" zu murmeln konnte er darauf auch nicht antworten, während Cerb und ich uns nur gegenseitig angrinsten wie zwei Bengel die gerade beschlossen haben das Süßigkeitenfach der Eltern zu plündern.

#20 Raubwurst

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Posted 11 May 2016 - 10:20 AM

>>>>>
Spoiler

<<<<<

Etwa zur gleichen Zeit in den 'Mech Hangarn bei den letzten Vorbereitungen.
"Es ist mir verdammt nochmal scheißegal, welche hirnverbrannte Konfiguration dieser Kamikaze wieder in seinem Drecksthunderbolt haben will. Und es geht mir gleich noch mal so viel am Arsch vorbei, ob er dazu auch noch das Ok vom Alten hat. Jedes Mal schleppt er mir hier halbzerlegte Blechkameraden an und ich darf's dann aus der Truppenkasse wieder zusammenflicken!" Wild gestikuliert er in Richtung des rot und schwarz bemalten Thunderbolts, der hoch über ihn aufragt und der, anstatt hochgefahren zu werden noch eine ganze Gruppe an 'Techs um ihn herum und in ihm drinne hatte, die verzweifelt versuchen Panzerplatten an den Armen zu montieren, wo sie den ganzen Tag schon damit beschäftigt gewesen waren Waffen auszutauschen und beschädigte Strukturen zu reparieren.

Das Gebrüll von MeisterTech Soriano konnte man bis in den hintersten Winkel des Hangars hören und es hatte inzwischen so ziemlich jede andere Konversation zum Verstummen gebracht. Scheinbar unbeteiligt hörten alle heimlich und mit heißen Ohren mit, wen Soriano hier wieder mal zusammenfaltete.

«MeisterTech, es ist...» versuchte der Meldeläufer des Kompaniekommandos verzweifelt zu Wort zu kommen, aber diese Versuche gingen im Sturm von Sorianos Entrüstung kläglich unter und er kam nicht einmal soweit zu Wort, dass er sein Anliegen vorbringen konnte.

"Das geht doch auf keine Kuhhaut! Zuerst schrauben wir zwei von unseren Donal PPK auf ein Mal in den Kriegshammer, dann will der Herr denselben Mist in seinem Thunderbolt, dieses Mal mit einem experimentellen Reaktor, damit ja alles in die Luft fliegt, wenn man getroffen wird und jetzt soll ich die Dinger wohl wieder rausreißen und mit mittelschweren Lasern ersetzen? Das Zeug ist selten und teuer genug und meine Zeit auch! Und auch wenn die Gray Death Legion einen verdammten Kernspeicher gefunden hat und der Herr Leutnant darin eine Notiz gefunden hat wie man seinen Reaktor anders Takten kann, es aber nie vorher ausprobiert hat, dann ist mir das verdammt noch mal nicht scheißegal! Er hat leicht reden, er muss den ganzen Mist ja auch dann nicht wieder zusammenflicken! Entweder schleppt er mir das OK von Kell selbst an, oder er flickt seine Ruinen künftig selber." Der Meldeläufer versuchte etwas zu sagen, aber Soriano ließ sich nicht unterbrechen. "Und dann hat der Herr Leutnant auch noch die Frechheit dich hier hin zu schicken? Was will er? Sind wir ihm nicht schnell genug? Oder will er doch plötzlich LSR Lafetten an den Beinaktuatoren?"

Der Meldeläufer sah seine Chance gekommen, um seine Nachricht vielleicht doch noch loswerden zu können, und öffnete seinen Mund.

«Sie sehen das völlig falsch, MeisterTech, ....»

Ohne den Satz zu vollenden, verebbten seine Worte wie eine austrocknende Quelle als er, während er noch gesprochen hatte, die entsetzten Mienen der anderen 'Techs um ihn herum wahrnahm. Einer von ihnen fuhr sich mit der Hand über die Kehle um ihm zu signalisieren er solle still sein. Oder vielleicht, dass er ein toter Mann war? Die Zeit um ihn schien still zu stehen, als Soriano im Gesicht ganz langsam tiefrot anlief, die Adern an seinem Hals anschwollen und einzelne davon über die inzwischen tiefen Furchen auf seiner Stirn zuckten. Als er dann auch noch sah, wie sich Sorianos Faust so stark um den Aktivatorschlüssel schloss, dass die Knöchel weiß hervortraten, fing er an um seine Gesundheit zu fürchten.

Ohne ein weiteres Wort drückte der Meldeläufer Soriano den verknüllten Zettel in die Hand und suchte schleunigst das Weite.


<comstar_relay><verigraph><encrypted><start_relay>>>arc_royal>>>tharkad>>>callisto_v>>>glengarry>>>lyons>>> terra_hiltonhead_main>>>formalhaut>>>styx><comstar_relay_end>


<origin=kell_morgan.finn>

<recipient=undisclosed_22kh_commandlevel>

<status_verigraph=verified><message_decrypted>

<message_body>

Diese Nachricht ist nur für höhere Offiziere, sowie für das kommandierende 'Tech Personal. Die Informationen für die niedrigeren Ränge ist nur bei absoluten Bedarf freizugeben.

Da wir auf Styx vor möglichen Tiefenaufklärungsmissionen stehen, haben wir einen Prioritätstransport mit zwei vollen Lanze Scouts und mittelschweren 'Mechs auf den Weg geschickt. Dazu neues und zum Teil experimentelles Material. Er dürfte Euch Mitte Mai erreichen.

Wir haben uns auf Northwind im Team Banzai letztes Jahr gute Freunde gemacht und Dr. Banzai hat darauf bestanden, uns bei der Beschaffung von potentiellem SB Material zu unterstützen. Ihr könnt Euch bei Gelegenheit bei Major Bradley bedanken.

Die Scoutlanzen beinhalten auch einen voll überarbeiteten Griffin. Dr. Banzai hat dort ein ECM Störgerät aus einem erbeuteten Raven verbauen lassen was der Scoutlanze zu gute kommen sollte. Der Griffin wird von einem Leutnant Thomster geführt welcher auch das Kommando über die zusätzlichen Truppen hat bis sie bei euch eingetroffen sind. Als jahrelanger Stundent bei Dr. Banzai sollte Leutnant Thomster in der Lage sein mit aufkommenden Fehlfunktionen sowohl bei den experimentellen Ausrüstungsgegenständen als auch bei dem eventuellen SB Material gute Hilfe zu leisten.

So viel zu den Highlights. Die genaue Bestandsliste ist im Anhang und zusätzlich verschlüsselt.

Ihr sollt wissen, dass ich, egal wie Ihr Euch entscheidet, hinter Euch stehe. Ich habe diese Lieferung für den Fall auf den Weg geschickt, dass ihr die Mission annehmt. Die Hounds brauchen das beste Material für den Job. Und das sollt Ihr bekommen.

Gute Jagt, Kell Hounds.

<end_message>



"Da hol mich doch der Teufel!" brummelte MeisterTech Soriano noch und war dann zum ersten Mal seit ganz langer Zeit völlig sprachlos. Er blickte auf um dem Meldeläufer zu Fragen ob das Material schon auf dem Planeten sei, doch dieser war spurlos verschwunden, sicherlich um einen weiteren Zettel ins Hauptquartier zu bringen.

Edited by Raubwurst, 22 August 2016 - 02:15 PM.






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