Da ich sie auch nicht als Kind gelesen habe, maße ich mir mal an meine Meinung dazu zu geben.
Die meisten sind ganz nett, wenngleich sie sich im Grunde, gerade was die Erzählstruktur und die Stereotypen angeht, stark ähneln. Würde ich unter "Nerdkitsch" zusammenfassen. Gerade bei Stackpole ist es egal ob er SciFi oder Fantasy schreibt, das wirkt alles gleich. Aber: man merkt dass er sich entwickelt. Er ist immer noch nicht wirklich gut, aber die neueren Bücher von ihm, gerade im Dark Age als er wieder anfing, sind deutlich besser geschrieben. Die alten Bücher wirkten zum Teil wie Fan Fiction.
Gruselig ist das Frauenbild der Bücher. Das wurde auch erst nach 2000 halbwegs besser. Davor waren Frauen idR nur da um den Helden anzuschmachten. Und wenn es mal ne starke Frau im Buch gab dann nur um zu zeigen wie geil der Held ist dass er auch SO eine Frau rumbekommt. Gut zu sehen bei Justin Allard, als ihm Candace Liao schmachtend in die Arme fiel ist mir fast schlecht geworden.
Negativ fallen einem durch die Bank diverse plotholes auf wenn die Charaktere plötzlich Entscheidungen treffen welche absolut nicht ihrem bisher gezeigten Charakter entsprechen. Da ist die Entwicklung von Katherine Steiner-Davion im Gegenzug schon fast nachvollziehbar, aber bei anderen Charakteren hat man immer das Gefühl dass die sich jetzt um 180° verbiegen mussten um den plot voranzubringen.
Auffällig war da für mich vor allem Gressman. Die Summe an strunzdämlichen Fehlentscheidungen die er seinen Charakteren auferzwungen hat machte seine gesamte Erzählung um Operation Schlange auf Diana (huntress) völlig lächerlich.
Wie dämlich muss man denn sein wenn man sich ohne Nachschub oder Entsatz in einem feindlichen Territorium entscheidet so lange zu warten bis der Feind Zeit hatte sich zu sammeln und zurückzuschlagen.
Generell fand ich den roten Faden um Victor Steiner Davion aber nicht schlecht. Es half die verschiedenen Erzählungen zu ordnen und etwas "Zug" in die Geschichte zu bringen. Gegen später wirkte es auch nicht mehr so verkrampft stereotyp.
Die Geschichten um die Gray Death Legion hingen mir noch zu sehr dem alten Denkmuster der glorreichen Helden an, ganz davon abgesehen dass das Ende ihrer Erzählung völlig sinnlos, unnötig und schlecht erzählt wirkte. Man hatte ständig das Gefühl als wüssten sie "hey, wir werden nicht mehr für's weiterschreiben bezahlt, lasst mal fix ein paar lose Enden abschneiden". Hat im übrigen auch Gressman verbockt.
Sympathisch fand ich immer die Bücher von Victor Milan. Er hat es geschafft das Heldenpathos um Cassie Suthorn gut zurückzuhalten und obwohl seine Geschichten die Hauptereignisse nur tangierten, haben sie sich gut eingefügt.
Und die Erzählungen um Jaime Wolf waren - dafür, dass sie dazu einladen würden etwas vom strahlenden weltrettenden Helden zu erzählen - in meinen Augen meist ebenfalls recht gelungen, da sie zwar definitiv die monochrom "guten" waren, man aber dennoch einen Einblick in ihre Probleme und ihre innere Zerrissenheit bekam.
Im krassen Gegensatz dazu steht eigentlich alles um die Kell Hounds. Die wirken in der Reihe wie altgriechische Götter welche, wenn sie mal Bock dazu haben, in die Welt der sterblichen Herabsteigen und das Schicksal ändern. Ansonsten lümmeln sie eben auf ihrem Olymp (Arc Royal) rum.
Die Bücher um die asiatischen Protagonisten waren leider häufig sehr kitschig. Gerade die Vorstellungen um das Kombinat waren reinster Ami-Nerdkitsch. Dadurch aber auch irgendwie lustig