Seid gegrüßt MechKrieger und jene die es gerne werden wollen,
komplett aus eigenem Antrieb wende ich mich an euch, um von meiner Erfahrung mit dieser illustren Ex-Steiner-Einheit zu berichten. Seit nunmehr vier Monaten bin ich ein Teil dieses stetig wachsenden Kriegshaufens und muss sagen, ich habe es nicht bereut. Obwohl ich zur Open Beta bereits MWO gespielt habe, lag doch eine rund dreijährige Pause hinter mir.
Da war ich nun und verstand MWO nicht mehr. Seit wann werden Matches mit zwölf Mechs pro Seite bestritten? Was sagt mir diese lange Liste mit Quirks, die man erst mal finden muss? Was stimmt mit den Gauss rifles nicht? Und wer ist eigentlich dieser CW? Solche Fragen trieben mich also um und man hat sich viel Zeit genommen mir alles in Ruhe zu erklären. Insbesondere Grimm und Kaiser sei an dieser Stelle gedankt.
Dann gings richtig los und ich musste meine Loyalitätsspiele absolvieren. Am ersten Abend war Scouten dran und das lief, wie für die -LAS typisch, wie man mir versicherte, auch richtig gut. Alle Spiele gewonnen und nur noch zwei oder drei Spiele, um Steiner zu beweisen, dass ich es ernst meine, standen aus. Am nächsten Abend dann nahm man mich zur Invasion mit. Nachdem wir dann durchgehend von den Jadefalken volles Pfund aufs Maul bekommen haben, war ich dann doch etwas resigniert. Es schien mir doch eher ein Spielmodus aus der Hölle zu sein und war nicht unbedingt die Erfahrung die man wiederholen möchte, insbesondere wenn man sich, wie oben beschrieben, noch nicht so wirklich gut auskennt. Doch die Mitspieler waren sehr nett, also blieb ich dabei. Zumal das Scouten und das Quick Play ja durchaus erfolgreich waren.
Mit der Zeit wurde das aber besser. Wenn ich wollte wurde ich beraten, welche Builds für die Mechs, die ich gerne ins Dropdeck nehmen wollte, sinnvoll sind, ohne mir vorzuschreiben was ich zu nehmen hätte (Der Hinweis, das Urbanmechs keine tragende Rolle im Dropdeck einnehmen sollten, ist da die einzige mir bekannte Restriktion
). Bald kamen auch bei Invasionsspielen vorzeigbare Erebnisse und wenn man nicht grade einen katastrophalen Abend erwischt (die es bis heute auch ab und zu mal gibt) waren auch einige schöne, hart erkämpfte Siege mit dabei. Mit der Zeit wurden wir auch mehr bei der -LAS und es macht schon einen deutlichen Unterschied ob man zu zehnt droppt oder eben nur zu viert. Es ist schön zu sehen, dass man selbst als im Kern nicht kompetetive, sondern Spaß-Einheit einiges reißen kann, wenn man sich nur abspricht und auf das hört und durchführt was einem gesagt wird. Sogar einen Planeten haben wir erobert, wenn auch von Marik.
Leider wurde es für Steiner immer schwieriger. Nachdem unser Heimatplanet von den Jadefalken eingekesselt wurde, waren diese der einzig angreifbare Feind. Die Belagerung von Tetersen, der durch die Invasoren besetzte Planet, das Nadelöhr, welches uns von der Heimat trennt, dauert bis heute an.
Viele Abende verbrachten wir mit unseren Verbündeten, der 1MCR, den OSOS und anderen damit, auf den Feind zu drängen.
Viele Schlachten haben wir gewonnen.
Gereicht hat es nie...
Doch bevor ich hier die Menschen verschrecke, es gehört mehr dazu ein -LAS Pilot zu sein, als sich in einem aussichtsarmen Kampf aufreiben zu lassen. Ob man sich nun nach einem hart erkämpften Sieg zu spektakulären Abschüssen beglückwünscht, in bierseeliger Stimmung mit, milde gesagt, gewagten Builds um die Häuser (will sagen Quick Play Karten) zieht oder einfach mal nem fremden Spieler zum Geburtstag ein Ständchen trällert, Spaß haben wir immer.
Warum schreibe ich das alles?
Ich möchte gerne vermitteln, was einen hier erwarten kann (bzw. was mich erwartet hat) und was geboten wird.
MechWarrior Online ist ein sehr komplexes Spiel und meiner Meinung nach (über-)fordernd für neue Spieler oder solche, deren Erfahrung mit BattleTech sich wie bei mir auf ein "Ja, also ich habe vor Jahren mal einen der alten MechWarrior-Teile gespielt" beschränkt. Für solche Spieler ist eine Einheit, die sich die Zeit nimmt, alles in Ruhe zu erklären sehr wertvoll.
Der zweite, wie ich finde wichtige, Aspekt ist der, dass man kein "guter" Spieler sein muss. Auch ohne regelmäßige Trainingseinheiten oder strenger Hierarchie wird man, einfach durch das Sammeln von Erfahrung und koordiniertes Spielen, zu einem Spieler, der das Team bereichert. Das dauert je nach Spieler verschieden lange, aber es kommt mit der Zeit. Zuletzt bietet das -LAS einen sehr angenehmen Umgang und Menschen, mit denen man sich auch einfach nett unterhalten und ein Bier trinken kann.
Auf der anderen Seit muss man bemerken, dass es Abende geben wird, die einfach nur frustrierend sind. Nichts geht und die Stimmung kippt. Aber das darf einen nicht abschrecken.
Wer genau das schätzt, was ich hier lang und breit beschrieben habe oder ähnliche Startschwierigkeiten hat und gleichzeitig ein gewisses Maß an Frustrationstoleranz besitzt (Was Innere Sphäre-Spieler momentan aber sowieso brauchen) ist bei uns genau richtig.
Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld,
Rassiworm