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Yua - Veränderung


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#1 Jeckel16

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Posted 27 September 2016 - 06:52 AM

Yua - Veränderung


Draconis Kombinat
Luthien
Oktober 3050


Sie atmete tief durch, schob ihre Hände in die Ärmel ihres Kimonos und drückte den Rücken durch. Ein letztes Mal, sagte sie sich, dann betrat sie den Raum. Die Einrichtung war einfach gewählt und so platziert, dass die Energie optimal fließen konnte. Ein sanftes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und sie verneigte sich vor den zwei Männern, die in der Mitte des Raums standen.
“Heute fällt die Entscheidung”, hörte sie die beherrschte Stimme ihres Instruktors. Ihr Blick huschte über seine ausdruckslose Miene und dann zu dem Mann, der sie testen würde.
Hai”, sie nickte. Der Instruktor neigte kaum merklich den Kopf, sie musste ein zufriedenes Lächeln verbergen. Der erste Test war bestanden.
Jetzt sprach der Prüfer sie direkt an, seine Stimme erinnerte sie an ihre Lehrer. “Wie ist dein Name?”
“Mein Name ist Yua Kurita, ich bin eine uneheliche Tochter”, antwortete sie, wie man es ihr beigebracht hatte. “Und warum möchtest du den Planeten deiner Familie verlassen, Yua Kurita?”, sein Tonfall bekam etwas lauerndes. Sie verschränkte nervös die Finger. “Ich sehne mich nach Einigkeit. Ich möchte Frieden mit meiner Schwester schließen.”
Beide Männer nickten, dann holte der Prüfer ein Bild aus einer Mappe. Die klassische Fotografie zeigte das Gesicht eines älteren, europäischen Mannes. Sein Kopf war kahlgeschoren und die hellblauen Augen schienen den Beobachter zu fixieren. “Zamorra, Mechpilot”, wiederholte sie auswendig gelerntes Wissen. “Zugehörig den Omega Space Ostriches, Nightmare Lanze. Sehr gefährlich.” Der Prüfer nickte. Schon bevor er das nächste Foto aus der Mappe zog, wusste sie, wen es zeigen würde. Sie hatte ihr Gesicht genauso oft gesehen wie ihr eigenes, jede Einzelheit war ihr vertraut. 'Werde ihr ähnlich', erinnerte sie sich an die Worte ihres ersten Lehrers. 'Lerne sie kennen, wie du dich selbst kennst.'
Fröhliche graue Augen blickten aus dem Gesicht des Halb-Japanischen Mädchen heraus. Diese Fotografie war neuer und hochwertiger — aktueller. “Jackline Masiko, Mechpilot”, hörte sie ihre eigene, monotone Stimme. “Zugehörig den Omega Space Ostriches, Nightmare Lanze. Bedrohung unklar.” Sie verstummte und blickte zum Prüfer, aber seine Miene verriet keinen seiner Gedanken. Ihr Instruktor wies mit einer Hand auf eine kleine Seitentür, die so angelegt war, dass schlechte Energien durch sie entweichen konnten. Ruhig folgte sie seiner wortlosen Anweisung und verließ den Raum genauso nervös, wie sie ihr betreten hatte.

In dem eine Mechlanze fassenden Hangar herrschte eine leise Hektik, nur die großen Maschinen und Hebebühnen gaben Geräusche von sich. Sie seufzte und dachte an das wenige Videomaterial, das sie in einem anderen, größeren Hangar zeigte. Laute Zurufe, Musik und Gelächter. Entschlossen schob sie die Sehnsucht nach etwas anderem beiseite und ging mit angemessener Geschwindigkeit zu dem Raum, in dem ihre Ausrüstung aufbewahrt wurde. Wie so häufig konnte sie ihre Überlegungen nicht beenden. Ob sie wohl schnell gelaufen wäre? Hatte sie Spaß an dem, was sie tat?
Yua schüttelte leicht den Kopf und konzentrierte sich auf das, was nun ihre Aufgabe war. Ruhig und beherrscht legte sie ihre Ausrüstung an. Sie tauschte den hochwertigen Kimono gegen Shorts, Kühlweste und Stiefel. Dann trat sie durch die Tür zurück in den Hangar und schritt beherrscht auf den 55 Tonnen schweren Metallriesen zu, den sie zu steuern hatte. Ihre Hände zitterten, als sie mit dem Lastenaufzug nach oben zum Cockpit gebracht wurde und sie verbarg sie unbehaglich an den Seiten ihrer Kühlweste. Es war nicht gut, wenn man ihr ihr Unbehagen so deutlich ansehen konnte. Die Plattform kam zum Stehen und sie kletterte durch die offene Klappe ins enge Cockpit. Ein Tech schloss hinter ihr die Klappe und das Cockpit versiegelte sich automatisch.
Sie rutschte auf die Liege, klebte konzentriert die kleinen Elektroden auf ihre Arme und Beine und verband sie mit der in der Armlehne integrierten Diagnoseeinheit. Dann verband sie die Kühlweste mit dem Kühlkreislauf und erschauderte, als das Kühlmittel sich zu bewegen begann. Es fühlte sich an, als würden sich tausende Würmer über ihre Haut bewegen.Mit trockenem Mund verschloss sie den Sechspunktgurt, der sie im Falle eines Sturzes in der Liege halten würde. Sie saß einen Moment ruhig da, dann riss sie sich zusammen und befeuchtete ihre trockenen Lippen. Ihre Hände begannen stärker zu zittern, als sie über sich griff und den schweren Neurohelm aus der Halterung und auf ihre Schultern hob. Die Sensoren an der Innenseite des Helms legten sich kalt auf ihre Kopfhaut, als der Mechanismus an der Unterkante in die Aufsätze auf der Kühlweste einrastete. Das Gewicht war gleichmäßig auf ihre Schultern verteilt, aber es fühlte sich an, als würde ihr Kopf die Hauptlast tragen. Yua atmete tief ein. “Ganz ruhig”, sagte sie laut in die Stille um sie herum. “Ganz ruhig. Du bist vom Blut des Drachen. Es ist Einbildung, es ist nicht real.” Trotzdem zitterte sie, als sie die letzten Kabel in die entsprechenden Buchsen steckte. Unter ihr machte das Hangarpersonal den Weg zum Tor frei. Sie betätigte den Schalter, der den Mech aus dem Ruhemodus holte. Für einen Augenblick hörte sie, wie die riesigen Gelenke und Myomere sich in Bewegung setzten, dann verglich der Computer ihr Gehirnwellenmuster und ihr wurde schlagartig übel. Mit zusammengebissenen Zähnen wartete sie darauf, dass die Übelkeit verflog und der Computer die Sicherheitscodes überprüfte. Schließlich ertönte die metallische Frauenstimme: 'Autorisierung erforderlich.'
“Stimmmusterabgleich: Yua Kurita”, sagte sie mit trockenem Mund.
'Stimmmusterabgleich positiv.'
“Ich zweifele in der Tat, ob Humanität eine natürliche oder angeborene Fähigkeit ist.” Das Zitat stammte von dem terranischen Naturforscher Charles Darwin, der vor über 1200 Jahren die als Darwinismus bekannte Abstammungslehre begründete. Das Überleben des Stärkeren, rief sie sich ins Gedächtnis.
'Autorisierung erfolgreich. Starte Systemcheck.'
Yua seufzte und legte die Hände um die Kontrollen. Zahlenkolonnen liefen über die Hilfschirme und das HUD wurde eingeblendet.
'Willkommen zurück, Yua. Rentai ist bereit.' Der personalisierte Satz stammte von ihrem ersten Lehrer. Ein Mech ist mehr als ein Stück Metall, er ist ein Teil von dir. Behandle ihn so! Yua erschauderte, als der Computer auf ihren Gleichsgewichtssinn zugriff und der 55 Tonnen schwere Kintaro KTO-20 sich aufrichtete. Der Name ließ sich auf eine Sage aus dem ersten Jahrtausend des terranischen Japan zurückführen, die von einem mutigen und aufrichtigen Jungen handelte. Sie war kein Junge, aber ihr Lehrer war der Meinung gewesen, dass ein solcher Mech für sie geeignet wäre und so hatte sie ihm den Namen 'Rentai', Verbundenheit, gegeben, in der Hoffnung, dass der Name ihr Glück bringen würden. Jetzt, fünf Jahre später, wusste sie, dass es nur ein dummer Wunsch gewesen war.
Entschlossen schüttelte sie die Erinnerungen ab und ließ den Mech einen ersten, unsicheren Schritt nach vorne setzen. Konzentriert stabilisierte sie die Bewegung und bewegte sich langsam aus dem Hangar heraus. Auch nach unzähligen Stunden fiel ihr das Steuern der riesigen Kampfmaschine noch schwer und bereitete ihr Unbehagen. Der harte Klumpen in ihrem Magen verhärtete sich, als sie das kleine Übungsfeld betrat. Eine kleine Scheune und der Überrest eines Containers stellten die gegnerischen Maschinen dar. Widerstrebend aktivierte sie die magnetische Ortung und meldete dem Kontrollzentrum Bereitschaft. Ebenso stumm wie ihre Meldung kam die Bestätigung und die beiden Gebäude wurden von den Abbildern zweier Mechs überblendet, als ihr Computer die Simulationsdaten abspielte. Ein kurzes Signal teilte ihr mit, dass ihre Waffen ebenfalls scharf geschaltet worden waren. Dabei war kein Wort zwischen ihr und dem Funker im Kontrollzentrum gefallen. Es schickte sich nicht für ein unverheiratetes Mädchen ein persönliches Gespräch mit einem Mann zu haben, der nicht zu ihrer Familie oder engerem Umfeld gehörte.
Mit zusammengebissenen Zähnen beschleunigte sie den Mech etwas und richtete das goldene Fadenkreuz auf die Scheune, die einen Mech der Mediumklasse darstellte. Sie warf einen schnellen Blick auf ihre Feinderkennung, die das Ziel als Hunchback identifizierte. Kontrolliert feuerte sie die Langstreckenraketen ab, verringerte die Distanz und betätigte die M-Laser. Die Hitze im Cockpit stieg durch den Gebrauch der Waffen an und Schweiß lief ihr über das Gesicht. Auch wenn sie auf einem Wüstenplaneten geboren war, hatte sie sich bei zu großer Hitze nie wohl gefühlt. Noch einmal betätigte sie die Laser und wandte sich dann dem zweiten Ziel zu. Ihr war bewusst, dass diese Übungsziele weniger gepanzert und damit leichter zu zerstören waren als echte Mechs. Und sie schossen nicht zurück. Sie presste die Lippen fest aufeinander und schaltete das als Raven gekennzeichneten Ziel auf. Die Raketen schlugen im Schwarm ein und färbten die Panzerungsdiagnose orange. Um die Hitze etwas sinken zu lassen näherte sie sich dem 'verkleideten' Container schwerfällig und betätigte noch einmal die Laser, als sie in Reichweite war. Die Hitzewelle schlug über ihr zusammen und sie holte hektisch Luft. Ihre Augen und ihr Hals brannten von der trockenen Luft, obwohl sie wusste, dass die Temperatur noch nicht einmal den kritischen Bereich erreicht hatte. Hilflose Tränen traten ihr in die Augen, als sie den Kintaro langsam wendete und auf den Hangar zu hielt. Sie wollte doch nur ihre Aufgabe erfüllen. Sie hatte Verpflichtungen, denen sie nachkommen musste und ihr Versagen würde nicht akzeptiert werden, also biss sie die Zähne zusammen und beschleunigte den Mech.

Die bohrenden Kopfschmerzen waren ihr als Strafe für ihr kindisches Verhalten genug, als sie den Hangar betrat. Mit gemäßigtem Tempo manövrierte sie den Fünfundfünzigtonner in die Wartungsbucht, damit die Munition aufgefüllt werden konnte. So schnell sie konnte hob sie den schweren Helm von ihrem Kopf und atmete auf, als das Gewicht von ihren Schultern verschwand. Sie wischte sich mit dem verschwitzten Arm über das Gesicht, in der Hoffnung, dass man die Tränen nicht würde sehen können. Eine Kurita ließ sich ihre Gefühle nicht anmerken. Ruhig entfernte sie die Elektroden und löste die Gurte, dann öffnete sie die Luke und kletterte heraus. Ein Tech erwartete sie auf dem Lastenaufzug und wich respektvoll ihrem Blick aus. Von ihrem Gesicht war keine Regung abzulesen, als sie ein knappes Nicken andeutete. Sie stellte sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen neben ihn und war so auf ihr aufgewühltes Innenleben konzentriert, dass sie ihn fast überhört hatte.
Er bewegte die Lippen nur Millimeter, als er ihr die Nachricht überbrachte: “Das Landungsschiff ist gelandet. Der Fremde hat den Planeten betreten. Treffen mit dem Koordinator.” Sie deutete ein winziges Nicken an und nur die Muskeln an ihrem Kiefer verrieten ihre plötzliche Anspannung. Kaum berührte der Aufzug den Boden, da hatte sie ihn schon verlassen und eilte mit einem gezwungen ruhigen Schritt durch den Hangar. Der Fremde konnte nur einer sein und wenn er den Koordinator treffen würde, gab es nur einen wahrscheinlichen Weg, den er wählen konnte. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie daran dachte, was sie zu tun gedachte.

Sie durfte nicht hier sein. Es würde Konsequenzen haben, wenn ihre Ausbilder es herausfinden würden. Wenn es irgendwer herausfinden würde. Und doch, ihre Neugierde hatte gesiegt. Sie wusste, dass er angekommen war, auch wenn ihr Informant nicht sehr schnell gewesen war. Jeder — vermutlich jeder auf diesen Planeten und darüber hinaus — wusste, dass er angekommen war. Ein Mann, der eine Blutfehde mit dem Drachen mehr als zehn Jahre überlebt hatte, war zumindestens anders. Wenn dieser Mann dann auch noch in den Palast kam, musste sie ihn sehen. Sie hatte die Hälfte ihres Lebens damit verbracht, alles über ihn und alle, die ihn begleiteten, zu lernen.
Sprungschiffe und die Besiedlung tausender Planeten hatten eines nicht geändert. Es gab noch immer Schlüssellöcher durch die man schauen konnte. Sie hatte den Ort und die Tür sorgfältig ausgewählt, trotzdem war sie angespannt.
Aber sie hatte Glück! Zwei Gardisten führten den Fremden durch den Palast. Direkt vor ihrem Versteck wiesen sie ihn an kurz zu warten, bis ihr Herrscher ihn empfangen würde. Er war alt — viel älter als sie erwartet hatte, auch nach den Bildern. Als ausgebildete Agentin wusste sie, dass er mindestens zwei Dolche am Körper trug. Diese waren alt und wertvoll und damit hatte er einigen adligen Sprösslingen der Kurita-Familie in der Arena den Kopf abgeschnitten.
Er war groß und hager, aber für sein Alter sehr muskulös. Seine Bewegungen waren die eines jüngeren Mannes und er hatte das gelassene Selbstbewusstsein eines erfahrenen Soldaten. Sie musterte ihn weiter aufmerksam und für einen kurzen Moment schaute sie ihm dabei direkt in die Augen. Ein Ruck ging durch seinen Körper und sie schloss blitzschnell ihre Augen. Sie hatte aufgehört zu atmen und hob erst nach dreißig Sekunden langsam die Lider. Ihr Körper erstarrte und sie war nicht dazu in der Lage den Blick abzuwenden.
Er schaute sie immer noch an. Sie wusste, dass das unmöglich war und doch fühlte sie sich beobachtet. Sie schloss erneut die Augen und ging langsam zurück. Dieser Mann war gefährlich. Sehr viel gefährlicher, als es ihr ihre Ausbilder hatten glauben lassen.
Leise wandte sie sich ab und ging unauffällig den Gang zurück, der zu ihrem Zimmer führte. Es lag in einem abgelegenen Flügel des Palastes, direkt an einem kleinen, gepflegten Innenhof mit einem Garten. Sie atmete tief ein und ließ die Ruhe und den Frieden, die dieser Ort für sie ausstrahlte, auf sie wirken. Schnell überwand sie die Distanz zur Mitte des kleinen Gartens und setzte sich im Lotussitz auf die glatt geschliffenen Steinplatten. Jede war anders geformt und in ihrer Gesamtheit zeigten sie den Umriss einer fliegenden Taube.

Sie schloss die Augen und erlaubte sich einen Moment der Erinnerung an Abiy Adi, ihren Heimatplaneten. Es war warm in ihrer Erinnerung, eigentlich sogar heiß. Nicht wie hier auf Luthien, wo die Temperaturen nachts unter den Gefrierpunkt sanken. Auf dem Wüstenplaneten herrschte eine stärkere Anziehungskraft, die bei dem Normwert von 1.2 g lag. Der Unterschied zu Luthien war spürbar, allgegenwärtig und auch nach Monaten noch körperlich fühlbar. Sie hatten in einem kleinen Haus gelebt, das von blühenden Kakteen umgeben war. Sie erinnerte sich an die langen schwarzen Haare ihrer Mutter, die sie zuerst versteckt und dann dem Haus Kurita hatte übergeben müssen.
Ihren Vater hatte sie nie kennen gelernt, kannte daher weder seinen Namen noch sein Gesicht. Sie wusste nur, dass sie ein adliger ******* war. Ein ******* des Hauses Kurita, genau wie ihre Halb-Schwester. Das war der Grund warum sie hier war.
Langsam stand sie auf und ging zu der Tür, die den Garten von ihrem Raum trennte. Sie schob sie zur Seite und betrat das spärlich eingerichtete Zimmer. Nur ihre Matte, eine Lampe und eine Schrank standen darin. Müde von den Erlebnissen des Tages legte sie ihren Kimono ab und verstaute ihn ordentlich, dann legte sie sich auf ihre Matte und schlief fast sofort ein.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte stand ein Tablett mit einer Schale Reis, einem Becher Wasser und einem hellen Stück Papier in der Mitte ihres Zimmers. Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken, wenn sie daran dachte, wer den Raum von ihr unbemerkt betreten haben könnte. Eilig steckte sie ihre Haare hoch und zog einen schwarzen Kimono an. Das Motiv eines stilisierten Drachen wandte sich in einem matten grau um ihren Körper. Dann kniete sie sich vor das Tablett und öffnete mit langsamen Bewegungen das gefaltete Stück Papier. Ihre Finger zitterten, als sie es schließlich ganz auffaltete und die geschwungenen Schriftzeichen las.

>Yua Kurita,
der Zweck deiner Ausbildung wird sich nun erfüllen.
Weiche Zamorra nicht von der Seite, bis er dich zu seiner Tochter führt. Du bist für die Ausbildung des Mädchens in unseren Sitten und für ihre Überwachung verantwortlich.
Du wirst nicht versagen.
Überbringe ihm meine besten Reisewünsche, er befindet sich in seinem Zimmer.
Takashi Kurita<

Sie zitterte am ganzen Körper, als sie das Papier zurück auf das Tablett legte, teils aus Nervosität, teils aus Angst. Tief durchatmend drückte sie ihren Rücken durch und nahm ein paar Bissen Reis zu sich. Sie war vom Blut des Drachen. Sie würde nicht versagen. Sie klammerte sich an die Worte des Koordinators, obwohl sie wusste, dass sie gleichzeitig Versprechen und Drohung waren. Schließlich stand sie auf und legte eine schlichte Nackenscheide an. Sorgfältig kontrollierte sie den Sitz des Messers, obwohl ihr eine Pistole deutlich lieber gewesen wäre. Das Gewicht der Waffe beruhigte sie mehr, als es das glänzende Messer tat. Angespannt bis in die Haarspitzen verließ sie ihr Zimmer, um einen neuen Abschnitt ihres Lebens zu betreten. Jemand würde das Papier vernichten und ihre wenigen Eigentümer für den Fall verwahren, dass sie zurück kam.
Eine Bedienstete wies ihr stumm den Weg zum Zimmer des Fremden. Vor der Tür angekommen atmete sie noch einmal tief durch, klopfte und öffnete sie mit rasendem Herzen.
Er biss gerade in einen Apfel und erstarrte sofort, als sie den Raum betrat. Nervös wollte sie nach dem Griff der Waffe tasten, da erkannte sie schon das wirbelnde Messer, das er auf sie geworfen hatte. Reflexartig hob sie ihre Hände und fing die Waffe nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht ab. Die Schneide hatte in ihre Hände geschnitten, aber sie verbot sich eine Reaktion. Er griff nach seiner zweiten Waffe und sie verstand, ebenso aus gelernten Lektionen, wie aus dem was sie sah, dass dieser Mann nur eine Sprache sprach. Und das war Gewalt. Sie drehte den Dolch in ihrer Hand und warf ihn zurück, während sie hoffte, dass die Waffe die von ihr gedachte Bahn nahm und ihn trotzdem nicht umbrachte. Er fing den Dolch mit einer ähnlichen Bewegung aus der Luft. Sie konnte sehen wie auch ihm die Klinge die Handflächen aufschnitt, aber er zuckte nicht einmal. Sie schob ihre blutenden Hände in die Ärmel ihres Kimonos und hob selbstbewusster als sie sich fühlte das Kinn.

“Mein Name ist Yua Kurita, mein Großvater sendet Ihnen die besten Reisewünsche und hat mir befohlen nicht von Ihrer Seite zu weichen. Mir wurde weiter aufgetragen mich persönlich um Ihre Tochter zu kümmern, ihre Ausbildung zu überwachen und sie in unseren Sitten und Gebräuche zu unterrichten.” Ein kühler, distanzierter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht.
“Und deshalb betreten Sie bewaffnet mein Schlafzimmer?” Sie stutzte und war nicht in der Lage, ihre Überraschung zu verbergen.
“Es tut mir leid, Zamorra-sama, ich hatte nur sehr wenig Zeit mich vorzubereiten. Mir erschien es sinnvoll, wenn ich als geborene Kurita nicht waffenlos das Kombinat verlasse!”, erwiderte sie gezwungen ruhig und neigte respektvoll den Kopf. Eine Konfrontation mit ihm lag nicht in ihrem Sinne, aber er musterte sie unverhohlen misstrauisch.
“Was möchten Sie hier?”, fragte er kalt. Die hellen Augen funkelten eisig und ein Schauer lief ihr den Rücken herunter. Nichtsdestotrotz lächelte sie freundlich. “Ich werde Sie begleiten, Zamorra-sama. Es ist meinem Großvater und mir ein großes Anliegen.” Es war komisch, den Koordinator als ihren Großvater anzusprechen, doch diese Art der Vertrautheit wurde von ihr erwartet.
“Du wirst nicht mitkommen, Mädchen!”, sagte er barsch und wechselte in die direkte Anrede.
“Ich folge nur den Anweisungen meines Großvaters”, antwortete sie ruhig und immer noch lächelnd. Er wandte sich schnaubend ab und verließ mit seinem Bündel den Raum. Einen Moment zögerte sie, dann folgte sie ihm zum wartenden Landungsschiff. Der erste Schritt war getan, trotzdem zitterten ihre Hände.

In der kleinen Küche des Landungsschiffs bedeutete er ihr stumm vor ihm Platz zu nehmen. Eine dampfende Tasse Kaffee stand vor ihm auf dem Tisch und er hatte die großen, vernarbten Hände darum gelegt.
Wie es ihr beigebracht wurde hatte sie geschwiegen, er hatte sie schließlich nicht dazu aufgefordert zu sprechen. Sein Blick war auf einen Punkt links hinter ihr gerichtet und jetzt verzogen sich seine Mundwinkel. Zu gerne hätte sie gewusst, worüber er nachdachte. Aber sie war gut erzogen worden und ihre Gedanken spiegelten sich nicht auf ihrem Gesicht wieder, als er sie konzentriert musterte und nach einem Detail des Sprungantriebs fragte. Ruhig und sachlich beantwortete sie seine Frage, so weit es ihr möglich war. Der Bereich der Kearny-Fuchida-Triebwerke war in ihrer Ausbildung nur gestreift worden, aber sie vermutete, dass der Zweck hinter seiner Frage kein Interesse an Technologie gewesen war. Nach etwa einer Stunde ließ er sie mit den Worten: “Morgen früh in Raum 343.” zurück.

In den folgenden Tagen trafen sie sich jeden Morgen und sie begann diese Stunden zu hassen. Diese sinnlose Gewalt, zu der er sie zwang, jeden Morgen dieselbe Demütigung, wenn er sie im Kampftraining auf die Matte warf. Er wog vierzig Kilogramm mehr als sie und brachte jeden seiner Vorteile mit in das Training ein, bis es fast nicht mehr als solches zu bezeichnen war. Trotzdem ging sie jeden Morgen in den Raum und benahm sich ausnahmslos höflich, nur um dann nach dem Training auf ihr Zimmer zu schleichen. Dabei dozierte er pausenlos, welche Schwächen ihre Kampfweise aufwies und zeigte sie ihr gnadenlos. Sein eigener Stil war bar jeder Schönheit und Ästhetik. Er war schnell, brutal und effektiv und spiegelte den Charakter des Mannes wieder, wie sie ihn kennengelernt hatte.

Sie knallte zum wiederholten Mal an diesem Morgen auf die Matte und die Luft wurde aus ihren Lungen gepresst. Frustriert verzog sie das Gesicht. Wie immer reichte er ihr die Hand und zog sie mühelos auf die Füße. Auf ihrem Armen bildete sich eine Gänsehaut, als sie die so unterschwellig demonstrierte Kraft und die darin mitschwingende Drohung wahrnahm. Aber die hilflose Frustration siegte über die Furcht.
“Zam!”, die Wut sorgte dafür, dass sie jegliche Form der Höflichkeit ignorierte. Er schaute erstaunt zu ihr herunter, jedenfalls vermutete sie das. Seine Gesichtszüge waren für sie nicht klar zu lesen. Ein weiterer Faktor, der sie verunsicherte und frustrierte.
“Sie kämpfen unfair. Nicht nach den Regeln. Sie haben kein System, keine Technik und sind alt. Wieso gelingt es Ihnen mich zu überwältigen?”, wütend funkelte sie ihn an.
“Schön, dass du redest ohne gefragt zu werden! Ich gewinne, weil ich mich nicht an Regeln halte. Ich benutze nicht eine Technik, sondern alle, die mir helfen und ICH gewinne, weil ich gewinnen will!” Sie schaute ihn verwirrt an. Das widersprach allem, was sie gelernt hatte. Aber er fuhr bereits fort:
“Wenn du einen Ago hijji ate ansetzt, stehst du dabei auf EINEM Bein und dein komplettes Gewicht benutzt das Bein als Stütze, damit du einen festen Stand hast. Ich kann daraus erkennen, dass du einen Angriff mit deinem rechten Ellbogen gegen mein Kinn vorbereitest, also —”
“Sie sollten dem begegnen, indem Sie einen Age uke shubo uchi ansetzen!”, unterbrach sie ihn aufgebracht. Sie hatte gelernt, welches die richtige Art zu Kämpfen war und er war auf einem Kuritaplaneten aufgewachsen. Er sollte es eigentlich auch wissen, obwohl er sich von ihrer Kultur abgewandt hatte und alle Kuritas hasste.
“Ja, sollte ich wohl, mache ich aber nicht. Ich bücke mich und trete dir dein Standbein weg und du liegst auf der Nase!”
Sie sah ernst zu ihm nach oben. Innerlich schockiert über das, was er sagte. Sie hatte ihn bis jetzt als sehr ehrenhaften Gegner wahrgenommen, da selbst der Drache persönlich ihn einer Blutfehde als würdig erachtete. Aber er trat diese Anerkennung durch sein Verhalten mit Füßen. “Das ist aber nicht Ahimsa, Zam! Überhaupt nicht”, ihre Stimme bebte von unterdrücktem Zorn.
“Wer von uns beiden liegt auf seiner Nase!” Lächelnd schaute Zam sie an.
“Ich — aber das ist!” Frustriert kniff sie die Augen zusammen und runzelte die Stirn.
“Etwas, was du noch lernen musst. Nicht die Ahimsa, die Achtung vor dem Gegner, gewinnt, sondern derjenige, der am Ende noch steht. Und noch etwas! Mir ist klar, warum du hier bist, welche Aufgabe du hast und wem du berichtest. Aber sei dir sicher, junge Dame, Jeckel gehört zu meiner Familie, kommst du ihr zu nahe töte ich dich.” Sie erstarrte förmlich aus Furcht, was er jetzt tun würde. Trotzdem sah sie den Schlag nicht kommen und verlor sofort das Bewusstsein.

Das Frühstück am nächsten Tag verlief wortlos. Yuas Auge war angeschwollen und blau und sie würdigte ihn keines Blickes. Der Bluterguss pochte und erinnerte sie schmerzhaft an ihre Unaufmerksamkeit und seine Überlegenheit. Aber sie hatte keine Wahl, als sich in ihr Schicksal zu fügen und ihrer Aufgabe nachzugehen.
“Ich möchte, dass du den Schiffsarzt aufsuchst, mein Schlag war zu hart. Es sollen keine Schäden an deinem Körper zurückbleiben.” Er sprach in dem kalten, unbeteiligten Tonfall, den ihre Lehrer auch ihr beigebracht hatten. Sprechen, ohne Emotionen zu zeigen. Er hatte es zur Perfektion gebracht, keine Regung zeigte sich in seinem Gesicht oder seiner Stimme.
Hai, Zamorra-sama”, erwiderte sie knapp, erhob sich und begab sich direkt zur Medstation. Sie bemerkte nicht, dass er ihr stumm folgte. Das Letzte was sie sah war die Schwester, die die Tür öffnete, bevor sie erneut das Bewusstsein verlor.

Als sie die Augen aufschlug, spürte sie eine warme Hand, die ihre hielt. Seltsamerweise war das Gefühl nicht nur unangenehm, sie fühlte sich auf merkwürdige Art beschützt.
“Wir werden einige Zeit auf das Training verzichten müssen, bis du wieder geheilt bist!”, sagte er leise, während er sie mit einem skeptischen Blick musterte. Yua war klar, dass er sie für eine Gefahr hielt und sie musste ihn zuallererst davon abbringen, das zu glauben. Ob sie wirklich eine Gefahr darstellte würde sie später entscheiden müssen. Im Moment war sie einfach nur zerschlagen und müde.
“Ich bin nicht das, wofür Sie mich halten, Zamorra-sama! Ich folge einer Bitte meines Vaters und Großvaters sich um unsere Familie zu kümmern. Und ich tue das freiwillig. Wenn Sie mich dafür erschlagen wollen, bitte. Ich stehe morgen früh wieder in der Trainingshalle und Sie können mit dem, was Sie seit einer Woche machen fortfahren”, flüsterte sie matt. Sie konnte ihm keinen Vorwurf machen, da er im Grunde recht hatte.
“Es macht keinen Spaß eine Woche lang jeden Tag jemand zusammen zu schlagen, der sich nicht wehrt. Selbst wenn deine Worte der Wahrheit entsprechen, werde ich ihnen keinen Glauben schenken. Ich habe vor langer Zeit aufgehört einem Kurita zu glauben. Seitdem bringe ich sie nur noch um!” Ihr lief ein Schauer über den Rücken und die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf. Kalter Ernst lag in seiner Stimme und sie glaubte ihm jedes Wort.
Trotzdem schaute sie zu ihm hoch und ihre braunen Augen glänzten warm im sterilen Licht der Krankenstation. “Mein Großvater hat mir von Ihnen berichtet, auch davon welch unglaublich großer Hass in Ihnen lebt. Und in welche Gefahr er mich gibt, wenn ich Sie begleite. Er hat nicht untertrieben, Sie sind eine Gefahr für unser Haus, für das Reich und doch: Ich, Yua Kurita, die Tochter von Theodore Kurita und Enkelin des Drachen, bin hier zum Wohle der Familie, meiner Familie und Ihrer Familie.” Sie legte alle Ernsthaftigkeit, die sie aufbringen konnte, in ihre Worte. Auch wenn ihre Lehrer ihr das Wissen vermittelt hatten, so war es doch der Drache, von dem diese Befehle ausgegangen waren.

Lange sah er sie an. Solange, dass sie unter seinem kalten Blick unruhig hin und her rutschte. Sie hatte das Gefühl, als hätte sie in dieser einen Woche einen Großteil ihrer Beherrschung verloren.
“Nähere dich bewaffnet niemals mehr als zwei Meter meiner Tochter, oder ich töte dich auf der Stelle! Und nein, ich verprügele dich nicht mehr, Yua Kurita!”
“Das würde ich begrüßen, Zamorra-sama, wirklich begrüßen!”, sie lächelte schwach.

Das Landungsschiff hielt auf die Hauptstadt zu, der Kurs wurde alle paar Minuten korrigiert. Diese ruckartigen Manöver bedeuteten die Endphase des Landeanflugs. Die Bewegungen sorgten bei Yua für Übelkeit, auch wenn sie keine Folgen der Gehirnerschütterung mehr bemerkte, wegen der sie auf der Krankenstation gewesen war. Sie hatte in ihrem Leben erst zweimal ein Landungsschiff betreten, bei ihrer Reise von Abiy Adi nach Luthien und nun von Luthien nach Rodigo, und der Sprung zählte ohne Zweifel zu ihren unangenehmsten Erfahrungen. Rodigo war ein Steinerplanet, der verhältnismäßig nah am Gebiet des Draconis Kombinats lag. Er wurde von einer adligen Familie regiert, aus deren Reihen vor zwanzig oder dreißig Jahren ein Baron zum Kombinat übergelaufen war. Diese Mitglieder der Familie Ricol standen allerdings loyal zu Haus Steiner, wie sie aus den DatenRoms wusste.
Der alte Mechpilot wirkte seltsam angespannt und gleichzeitig aufgeregt, als schließlich die Türen geöffnet wurden und sie das Schiff verlassen konnten. Es verwirrte sie, dass der gestandene Söldner solche Gefühle offen zeigte. Nervös verbarg sie ihre Hände in den Ärmeln des einfachen Kimonos.

Draußen begrüßte eine blonde Frau Zamorra stürmisch, während ein junges Mädchen mit langen, dunklen Haaren daneben stand und grinste. Yuas Gesichtszüge drohten zu entgleisen, als sie das Mädchen sah, auf das in den letzten Jahren ihr Leben ausgerichtet war. Unzählige Informationen über sie kamen ihr in den Kopf, von der Mechpilotin bis zur wiedergefundenen Tochter. Sie konnte keine davon mit der Person vor ihr verbinden. Dann schüttelte sie den Kopf und musterte die Anwesenden noch einmal scharf. Die blonde Frau war anscheinend die Tochter der regierenden Adelsfamilie, während das dunkelhaarige Mädchen wiederum ihre Tochter war. Jackline Masiko. Sie atmete zitternd durch, dann straffte sie die Schultern und folgte Zamorra.
Seine Stimme hatte einen für Yua ungewohnten warmen Ton, als er sich scherzhaft an sie wandte. “Lass dir nicht einfallen mir um den Hals zu fallen und mich abzuknutschen!” Ihr fröhliches Lächeln verstärkte sich.
“Hallo Zam, ich freue mich auch. Und wer ist das da?” Yua versteifte sich, als sie mit dem Kopf in ihre Richtung nickte.
“Das ist Yua, deine Cousine!”Gelassen sprach er die Worte aus und lächelte über die entgeisterten Gesichter der beiden Frauen, während sie nervös lächelte. Es kam ihr lächerlich vor, aber sie hoffte, dass das andere Mädchen sie mochte. Nicht nur ihre Aufgabe würde dadurch erleichtert werden, es würde sie freuen. Hoffnungsvoll sah sie zu dem ungleichen Mutter-Tochter-Gespann, dann bemerkte sie den kritischen Blick der älteren Adligen.
Bevor jemand etwas sagen konnte, mischte sich allerdings Zamorra ein: “Es gibt sehr viel zu erklären. Yua ist ein Teil davon.” Sie nahm all ihren Mut und ihre Selbstbeherrschung zusammen und machte einen kleinen Schritt auf ihre Halb-Schwester zu. “Hallo Jeckel”, sagte sie leise. Sie wusste, dass die jüngere es bevorzugte, wenn sie mit ihrem Spitznamen angesprochen wurde. “Es freut mich, dich endlich kennen zu lernen.” Sie machte eine tiefe Verbeugung, welche Jeckel automatisch erwiderte. Die Selbstverständlichkeit, mit der ihre Halb-Schwester die Geste erwiderte, machte ihr Mut und sie lächelte vorsichtig. Vielleicht hatte sie ja doch eine Chance, sagte sie sich selbst, als sie in das Gesicht der Halb-Japanerin blickte. Ein misstrauischer Ausdruck und eine Härte lag in ihren Augen, die Yua erschreckte. Es wirkte auf sie gleichzeitig fremd und vertraut. Sie wollte sie kennenlernen und ihre Aufgabe erfüllen. Vorsichtig fasste sie Hoffnung, als sie die andere schwach lächeln sah und ein Haiku kam ihr in den Sinn.

Taube flieg dahin,
Veränderung liegt im Sinn,
Zu des Krieges Beginn.




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