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Jova Plateau
Hoard
Clan Heimatwelten
13. Juni 3049
Fünfzehn Gefechte. Noch eines und der Blutsname ist mein!
Nach dem ersten Aufeinandertreffen war Sterncaptain Calvin etwas abgerückt, sich eine bessere Position suchend, und bewegte sich nun wieder zum Angriff, den Vorteil des schnellen Zuschlagens im Gedanken.
Calvin bewegte die Fußhebel und Schubhebel seines Nobori-nin, durch eine Reihe von natürlichen Böschungen einer Hügelflanke ausweichend, rannte er mit seinem fünfzig Tonnen wiegenden Clan Omni-Mech mit halsbrecherischer Geschwindigkeit. Obwohl er zuvor nur wenige Tests mit dem brandneuen Omni-Mech gemacht hatte, fühlte er sich an wie eine zweite Haut, er fühlte sich, als wäre er erst mit diesem Tag zum wahren Krieger aufgestiegen. An diesem Tag würden er und sein Pakhet sich vereinen und geboren werden, wie es nur Wahrgeborene tun.
Die Techniker des Clans Wolkenkobra sind ihres Rufes würdig.
Obwohl er den Eidmeister des Clans der Novakatzen für seine Visionen, die den Clan beschützten, schätzte, konnte er sich nicht vorstellen, dass er in diesem Großen Gestampfe des Eidmeisters teilnehmen würde, oder es sich gar gewünscht hätte, als er sich dieses vielgepriesenen Ausrufs gewahr wurde. Zum ersten Mal, so schien es, waren seine Beine zu großen, myomergetriebenen Metallbeinen geworden, seine Arme gewachsen und Waffen aus ihnen gesprossen und sein Torso und Kopf in einer gläsernen Panzerung versehen. Er erkannte - für einen kurzen Augenblick – den Pfad der Einsicht des Eidmeisters. Die Einsicht der perfekten Einheit, erlangt durch die Reinheit der Taten einer Person auf der Suche für den Schutz des Clans. Und er würde den Clan schützen – als Blutnamensträger.
Raketen schossen auf ihn herab, Warnungen plärrten vom bevorstehenden Einschlag. Das Gekreische aus Licht und Lärm löste sich in der stoischen Gelassenheit tief in ihm auf. Mit einer Einfachheit, wie er sie nie zuvor in seinen Kämpfen erfahren hatte, duckte er sich hart nach rechts, unter den herannahenden Raketen hindurch sprintete er mühelos durch das trügerische und steile Gelände.
Er entdeckte seinen letzten Gegner des Blutsrechts-Tests und erhöhte den Schub auf das Maximum und sprintete vom Hügel herab in die weite flache Prärie des Jova Plateaus. Ein weiterer Schwarm von Raketen züngelte mit feurigem Schweif in seine Richtung, er steuerte in einen schrägen Winkel um maximalen Schutz zu haben… dann trat er auf die Fußhebel der Sprungdüsen.
Tief im Inneren des Nobori-nin, in einer magnetisch versiegelten Reaktionskammer zündeten Elektronenstrahlen hocherhitzte Reaktionsmasse und leiteten die entstehenden Gase durch Schächte am Rücken und den Beinen des Riesen, der daraufhin unsanft vom Boden abhieb. Nach wenigen Flugsekunden schaltete er die Düsen ab und der Omni-Mech landete wieder auf dem Boden. Obwohl er das Manöver noch nie zuvor probiert hatte, fühlte es sich an, als hätte er die Distanz in einem rabiaten Zickzack überbrückt, dabei sehr schwer zu treffen.
Der gegnerische Geier hatte das Problem, ihn überhaupt zu treffen.
Als er die Distanz überbrückte, reckte er den rechten Arm des Nobori-nin (seinen Arm?) nach vorne und kobaltblaue Energie schlug in das geschwächte, rückwärts gekrümmte rechte Bein des sechzig Tonnen schweren Geiers ein. Seine Finger fuhren blitzartig über das Pult, um ein Cluster-Projektil zu laden und abzufeuern. Ein Schwall von LB-X Geschossen entfuhr dem linken Arm Pakhets und durchbohrte die Panzerung seines Gegners, auf der Suche nach dem Schaden, den zuvor die Extremreichweiten-PPK angerichtet hatte. Düstere Explosionen drangen aus dem Bein des Geiers, als Teile des Beines wegflogen und der Mech etwas rückwärts stolperte und dabei mühsam auf den Beinen blieb.
Während der tapfere Krieger – denn nur den Besten wurde das Recht gewährt, um Blutsnamen zu kämpfen und tragen zu dürfen – versuchte stehen zu bleiben riss er die Arme des Geiers hoch und entlud eine Wand aus jade-farbenen Energiestrahlen die Pakhet traf. Die Laser hinterließen lange Wunden auf dem Mech und überall triefte geschmolzene Panzerung auf den Boden der Prärie, dort in Flecken feuriger Stellen aufgehend.
Der schwerfällig humpelnde Geier war nur bedingt in der Lage, sich zu drehen. Mit dem Nobori-nin auf Höchstgeschwindigkeit, steuerte Calvin hart rechts und bewegte sich in den Rücken seines Gegners. Der Kampf war so gut wie entschieden. Es war sein Tag.
Er war Calvin Deleportas.
Nobori-nin „Pakhet“
Im Anschluss an das Große Konzil, in dem Operation REVIVAL beschlossen wurde, wandte sich der Khan der Novakatzen Severen Leroux, gemäß überlieferter Tradition, an Eidmeister Biccon Winters zu einer Vision des Sieges. Sie jedoch sagte den einfallenden Clans ein Desaster voraus, das ihre Khane jedoch ignorierten. In der Hoffnung, ihren Clan zu beschützen, konnte sie Leroux zumindest davon überzeugen, das Portfolio um einen neuen flexiblen Clan Omni Mech zu erweitern, der den Novakatzen eine gute Verteidigung zu allen bevorstehenden Tests bieten würde.
Unwillig zu viele Ressourcen in die Unterstützung dieses Unternehmens zu pumpen, übergab Khan Leroux die Aufgabe an Clan Wolkenkobra und deren Brim Ironworks Einrichtung. Überzeugt von ihrer Aufgabe, einen völlig neuen Omni-Mech zu kreieren, setzten die Wolkenkobras den Nobori-nin, den Bannerträger, wie er von der Inneren Sphäre genannt wurde, auf die Überholspur in der Entwicklung. Die Fabrikreife war rechtzeitig zur Invasion erreicht. Auch wenn der Mech einen Umweg nehmen musste, um das Licht der Welt zu erblicken, hat er Eidmeister Winters Vision erfüllt. Eine exzellente Balance aus Beweglichkeit, Bewaffnung und Schutz haben den Nobori-nin zum besten mittelschweren Omni Mech der Novakatzen werden lassen. Seine Flexibilität gegenüber allen möglichen Gegnern und Kampfbedingungen wird äußerst geschätzt.
Sterncaptain Calvin Deleportas, ein aufstrebender Pilot des 119ten Novakatzen Angriffs-Sternhaufen, machte sich seinen Namen in den Tests, die darüber entschieden, welche Clans an der Invasion der Inneren Sphäre teilnehmen würden. Während Clan Novakatze letztlich in den Tests ausschied – und damit auch aus der Invasionsstreitmacht – erwarb Calvin dank seiner Scharfsinnigkeit reichlich Ehre aus der Niederlage. Im Angesicht gegnerischer Überlegenheit schaffte er es mit schnellen Überraschungsangriffen und -Rückzügen drei Gegner auszuschalten, bevor ein vierter ihm den Garaus machte. Für diese beeindruckende Vorstellung erhob das Clan-Konzil die Novakatzen neben den Stahlvipern zu den Reserve-Clans für die Invasion und Calvin wurde das Recht gewährt um den Blutnamen Deleportas zu kämpfen, den er günstiger Weise erstreiten konnte.
Obwohl ruhig und gläubig sind Calvin Deleportas und sein Pakhet wilde Jäger, die jedem Feind der Novakatzen nachstellen.
Geschrieben von Randall Neil Bills (Catalyst Games)