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Nyeri Pass, Sadalbari
Benjamin Military District, Draconis Combine
18. April 3039
Der BattleMech folgte dem sanften Anstieg hinauf zum Pass. Die obersten Bergspitzen waren von schweren Regenwolken verhüllt. Regentropfen zerplatzten auf der gepanzerten Hülle der Kampfmaschine. Dort wo sie einen Wärmetauscher trafen verkochten die Tropfen mit einem lauten Zischen. Die Mündung des mittelschweren Omicron Laser strich die Käme am Rand des Tals ab.
Auf einer Basaltplatte blieb er stehen. Ein Gletscherbach umspielte die Füße des Stinger.
Er verharrte einen Moment und drehte dann langsam in Richtung des Tals. Der Laser richtete sich auf einen fernen Bergrücken.
Das war unser Moment. Ich zog den Warrior aus dem Tal hinter dem Stinger. Ich muss höher. Bambus verstellen die Schusslinie. Der Mech ist mit dem Bloßen Auge nur zu erahnen. Das gilt nicht für das FLIR im Bug des Kampfhubschrauber. Der Mech glüht im IR Spektrum.
CGUN blinkt in meinem Sichtfeld auf. Der Bordschütze übernimmt die Kontrolle für die Autokanone.
“Eröffne Feu...” die letzte Silbe geht im lauten POMM POMM unter.
Gewaltige Hammerschläge treffen unsere Seite. Alles gut, das ist nur der Rückstoß der Doppel Sechzig. Die erschütterungen übertragen sich auf das Cockpit und mich. Meine Zähne klappern..
Ich zähle
Zwanzig.
Mein Blick wandert zum MPD. Nur dort sehe ich den Mech.
Einundzwanzig
Die ersten HEDP Geschosse schlagen in die Schulter des BattleMech ein. Er weicht bereits aus. Die Mündung des Laser kommt herum.
Zweiund...
“Tauche ab!”
Ich ramme den Cyclic nach vorne und drückte den Collective nach unten. Die Nase des Warrior senkte sich. Die letzten Granaten schlagen in Stämme. Wir fallen wie ein Stein.
Keinen Moment zu spät.
Der harte Bambus hat der Wut des Mittelschweren Lasers nichts entgegenzusetzen. Etliche Halme explodieren förmlich als sie von gebündeltem Licht getroffen werden. Eine Schneise bleibt zurück.
Einhundert Meter über der Talsohle ziehe ich den Cyclic zurück und fange den Sinkflug ab.
“Das war knapp”
Maya im Frontsitz bestätigte was ich dachte. Die Reaktion des BattleMechs erfolgte praktisch sofort. Der Mechfahrer musste darauf gelauert haben, dass wir unser Katz - und Mausspiel wieder aufnahmen.
Wir nannten sie Bediener, Maschinist oder Fahrer weil sie unserer Meinung nach keine Piloten waren. Ein dressierter Affe konnte zur richtigen Zeit die richtigen Knöpfe drücken.
Beneideten wir sie? Ganz sicher.
Würden wir mit ihnen tauschen? Wohl kaum.
Wer einmal, mit 400 Stundenkilometer nur weniger Meter über dem Boden dahin donnerte würde mit niemanden irgendetwas tauschen.
Ein Blick auf den Treibstoff - 55%. Im Kopf überschlagen hieß das etwa 30 Minuten bis Bingo. Ich hoffte das würde unseren Leuten in FB Egret reichen ihre 105er Thumper zusammen zu packen und sich aus dem Staub zu machen.
Die beiden 4000 PS Motoren verbrauchten etwa 9kg Treibstoff in der Minute. Damit blieb uns gefährlich wenig um es bis zum Feld Oregon zu schaffen. Wir hatten schon Außentanks statt Raketen für die Pylonen mitgenommen um den Radius zu erhöhen. Unser provisorisches Flugfeld war 120 Kilometer Luftlinie entfernt. Im Idealfall ein entspannter Flug von etwa zwanzig Minuten.
Das Problem war, wir mussten dem Shanga River folgen der sich durch das Gebirge schlängelte. Über die Berge konnten wir nicht aufsteigen, denn das Terrain gehörte dem LuftRaum Jocks des 3.FedCom. Die Ebenen gehörten den BattleMechs. Die Wälder gehörten der Infanterie. Doch die Hänge und Täler, das war unser Gelände.
Jeder hasste Einweisungsflüge, wir waren da keine Ausnahme. Im besten Fall betrachteten wir es als notwendiges Übel und eine Möglichkeiten unsere Flugstunden zu erhöhen.
In den Stunden im Cockpit lernten wir das Terrain kennen und sammelten unverzichtbare Daten für das TERPROM. Im Gegensatz zum TFR funktionierte es ohne unsere Position zu verraten. So leicht wollten wir es den feindlichen Luftraumjäger nicht machen. Jeder dieser Wahnsinnigen würde auch schon beim kleinsten Ping mit Mach 2 aus dem Himmel fallen und den Ausgangspunkt des Signals mit allem bestreichen was sein Arsenal hergab. Selbst wenn er in dem Monsun nicht sah worauf er schoss.
HEY BARCADI ZWO EINS ER KAUFT ES NICHT.
Flug Delta bestand aus zwei Warrior 7 in der Crossbow Variante. Die beiden warteten in einem Canyon der eine Sichtlinie auf den Pass hatte. Diese waren als Raketenboote ausgelegt und konnten so einiges mehr an Feuerkraft aufbringen.
Mein Rottenflieger BARCADI Zwo Zwo flog hingegen eine Adder Variante, diese war mit einer noch größeren starr montierten Autokanone ausgestattet. Die fehlende Flexibilität wurde nur zum Teil durch eine 30mm Maschinenkanone ausgeglichen. Allerdings ging es bei dem Adder nicht um die Bewaffnung, sondern um den Amaros Sensormast. Dieser befand sich über dem Rotorkopf. Es waren dessen Passive Sensor Daten die es uns erlaubten die Bewegung am Pass zu verfolgen. Er konnte auch auf LIDAR oder Radar um es den Crossbows zu erlauben die LRMs auf diese Peilung zu feuern.
Aber das würde kaum reichen einen BattleMech zu bezwingen und der Hinterhalt wäre dahin.
Unser Plan war es aber die 150mm Thar Hes Blue SRM zu nutzen. Dafür musste Maya den Stinger für 2 Sekunden ins Visier bekommen um die 4 Raketen abzufeuern und nochmal drei Sekunden für die Flugzeit. Mehr brauchte es nicht, nur fünf Sekunden. Aber es hätten genauso gut auch 100 oder 3600 sein können. Fünf Sekunden sind drei Sekunden zu lang. Alles was es brauchte um uns aus dem Himmel zu hohlen war ein solider Treffer mit dem Omicron Laser und dagegen gab es kaum eine Verteidigung. Wenn der Laser dich erfasste war ein Treffer garantiert
Also bestand die einzige Chance darin, dass mein Warrior als Köder diente. Die SarLon erlaubte es uns außerhalb der effektiven Reichweite des Lasers zu bleiben und den Stinger zu entnerven bis er vor die Rohre der Crossbows stürmte.
Nur schien dieser Mechfahrer nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Na gut wir hätten wohl auch ein Leuchtreklameschild “Hinterhalt” anbringen können. Der Typ roch den Braten und in Gefahr war er kaum.
BARCADI ZWEI ZWEI - ZIEL DREHT WIEDER AB. GREIFT AN.
So richtig wohl war mir nicht dabei. Sergeant Asmus Juhl drüben im Adder musste sich auch nicht in die Schussbahn begeben.
Ich informierte Maya: “Das wird ein kurzes Gastspiel, du schießt sobald du Sicht hast.”
Sie stöhnte: “Da können wir uns die Munition ja gleich sparen.”
Bei den fünf bisherigen Kampfsprüngen, tarierte ich den Warrior noch aus, bevor sie das Feuer eröffnete. Das war nicht unbedingt notwendig, erhöhte aber die Präzision. Immerhin lag der Orientierungswert für die Doppel Sechzig bei sieben Treffern auf einen halben Quadratmeter. Eine stärkere Streuung wie in diesem Gefecht, gefährdete die Integrität der Mech-Panzerung kaum.
Nur war es auch nicht unsere Aufgabe den Stinger abzuschießen.
Ich folgte einem Gletscherbach durch eine Schlucht. Es sah eng aus. Aber ein paar Meter zwischen Rotorblättern und Felsen war da noch. Die Kanone auf der rechten Seite zwang uns das Ziel im Uhrzeigersinn zu umkreisen. Ich verfolgte die Bewegungen des BattleMech auf meinem MPD.
Als die Schlucht sich verbreiterte und auf einen Gletschersee traf, befand ich mich etwa auf der 8 Uhr Position des STG. Ich gab mehr Gas und zog Collective nach oben. Der Warrior kletterte steil nach oben. Ich hielt den MPD im Blick.
Noch bevor die Doppel Sechzig den ersten Feuerstoß absetzen konnte bewegte sich das Ziel.
Wie ich befürchtet hatte….
Ich nutze die Trimm Ruder um den Warrior auf der Achse drehen zu lassen während ich den Cyclic nach hinten riss.
Maya schrie protestierend auf als sie den Stinger aus der GunCam verlor.
Schon zischten die ersten Leuchtspur Geschosse an unserem Cockpit vorbei.
Schläge gegen die Seite. Das waren diesmal Treffer. Der Warrior kippte über die Seite weg. Weitere Trommelschläge gegen die Unterseite. Auf dem Kopf stehend, sehe ich den Stinger im FLIR. Der linke Arm mit den beiden dreiläufigen Linblad Mgs ausgestreckt. Der Hagel an 14.5mm Geschossen ist unvorstellbar. Die sonst klare Sicht des FLIR wird verwischt.
Noch mehr Hagelschläge hallen durch den Warrior.
Das Bild des STG friert ein.
Endlich. Nach einer Ewigkeit stürzten wir dem Boden entgegen.
Wir sind viel zu schnell.
Der Boden rast uns entgegen. Keine Zeit um panisch zu werden, keine Zeit für nichts, als die Ruder zu bedienen und Cyclic als auch Collectiv an mich zu ziehen. Ich werde von dem Multi G Manöver in den Sitz gepresst. Ich schließe die Augen.
Staub und Geröll wurde aufgeschleudert als wir fast über den Boden schrammen. Ich ziehe den Warrior nach oben. Fast senkrecht aufgestellt verringern wir unser mörderisches Tempo. Endlich schweben wir mehr oder minder ruhig 60m über dem Gletschersee.
“Alles Ok?” frage ich Maya.
“Ich brauch einen Satz neue Unterhosen, mach das nie wieder!”
“Wir sind getroffen worden!”
Sie lacht auf: “Ach….immerhin fliegen wir noch, ich überprüfe.”
Das Bild des BattleMech mit den Leuchtspur Geschossen ist noch immer eingefroren.
“Funktioniert das TADS noch? Ich habe kein Bild”, informiere ich Maya.
“Nein bei mir ist alles in Ordnung.”
Ich versuche die Sicht umzuschalten Nachtsicht, nichts. MAD auch nichts. Ich rufe den Status des Warrior auf den Schirm, das funktioniert. Ich lege die Feuerleit Informationen auf mein HMD. Linien tauchen auf, ich schalte auf PGUN um und blicke aus dem rechten Seitenfenster. Die Kanone folgt meinem Blick.
“Der MPD hat die Verbindung zum TADS verloren. Die Kontrolle habe ich noch.”
Ihr Schweigen ist Ausdruck genug. Die Kabel die meine Instrumente mit den Zielverfolgungssystem im Bug des Warrior verbinden verlaufen hinter und unter ihrem Sitz entlang. Ein paar Zentimeter mehr und die Kugel hätte sie erwischt.
Ich schalte alle anderen System durch und es scheint alles in Ordnung zu sein. Ich fliege eine leichte Kurve und sehe mich um. Wir ziehen keine Schleppe, also wirklich noch alles ganz. Sicherlich hat der Rotor jetzt ein paar Scharten mehr und auch der linke Entenflügel erinnert an ein Sieb, funktionierte aber noch.
“Ansonsten ist hier alles klar” informierte ich Maya.
Noch während ich es sagte, spüre ich wie mir etwas Kaltes in den Kragen rann. Das Blut wich mir aus dem Gesicht wich. Ich drehte mich im Pilotensitz und sah nach hinten. Da waren vier sauber gestanzte Löcher in der Seite der Kanzel. Dadurch war Regenwasser eingedrungen. Zwei für rein, zwei für raus. Es war komisch aber ich fühlte mich unsagbar dankbar, für die Entscheidung des Mechfahrers panzerbrechende Munition zu verwenden. Die übliche SAPHE-I und das wäre es für mich gewesen.
….Grant?!”
“Alles gut,” stieß ich hervor: “Ich habe die Nase gestrichen voll! Können wir uns aus dem Staub machen?”
Ja ich meinte es wirklich so. Ich war quasi dem Tod von der Schippe gesprungen, zweimal in vermutlich nicht einmal so vielen Sekunden. Das reichte für ein Leben. Ich hatte Angst. Ich war trotzig ich wollte da nicht hoch. Wollte mich nicht mit dem metallenen Riesen messen. Auch wenn mir mein Verstand einreden wollte das wir ebenfalls in einer Kampfmaschine saßen die ebenso schwer war wie der BattleMech. Doch der Verstand vermochte nicht gegen den Trotz und den Überlebenswillen anzukommen. Bevor mir klar war was ich tat brachte ich den Warrior herum und flog in Richtung Oregon.
“Stopp Grant, wir können nicht.”
Ich hörte nicht.
“GRANT!” Mayas stimme wurde flehend: “Grant; wir können nicht weg”
Sie hat recht und ich weiß es.
Wenn die FedCom Truppen ungehindert durch die Berge kamen würde der geordnete Rückzug zu einer kopflosen Flucht. Der Stinger allein würde reichen die Infanterie in FB Egret zu schlachten. Wer weiß, was dahinter kam. Es war unsere Aufgabe den Vormarsch zu bremsen. Hunderte verließen sich auf uns. Vielleicht war es Resignation die mich dazu zwang den Warrior wieder herum zubringen. Vielleicht auf das Pflichtgefühl. Ich hatte mir nie wirklich einen Kopf über den ganzen Bushido Hokuspokus gemacht, aber gab es da nicht auch für so etwas einen Spruch?
“Dann machen wir den Mistkerl aber fertig. Planänderung!”
Ich sorgte dafür dass mich Flug Delta und der Adder hören konnten. Ich erläuterte ihnen meinen Plan. Er konnte funktionieren, auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, dass ich mich wieder bereit erklärt hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit des Stinger auf mich zu ziehen.
Ich könnte schwören dass der Mechfahrer die Karte gelesen hatte und bei unserem letzten Kampfsprung genau gewusst hatte wo wir auftauchen würden. Natürlich die Kanone war auf der rechten. Nahm man Zeit und Begebenheiten. Ich verfolgte die Bewegungen des Stinger auf dem übermittelten Feed und musste Grinsen - er stellte sich wieder so dass er abgewandt von der Stelle war an der ein weiterer Angriff am Wahrscheinlichsten war.
“Diesmal nicht!” Dann zog ich den Collective und der Warrior stieg nach oben.
“BARCADI ZWO ZWO JETZT!”
Das Cockpit kam über den Kamm.
Wir tauchten praktisch direkt vor der Nase des BattleMech auf und der Mech tat nichts.
Ich brüllte mein “Guns Guns” in das Mikro
Die Doppel Sechzig spie wieder einen lang gezogenen Feuerstoß aus. Ich tippte den Cyclic nur an und glitt zur Seite während ich die Nase auf den Feind ausgerichtet hielt. Ich kann den Stinger zwar mit bloßem Auge nicht sehen, doch seine Position wird auf meinem HMD markiert. Ich blicke ihn an. Die Doppel Sechzig gehört mir und ich drücke den Feuerknopf. Es macht keinen Sinn Munition zu sparen. Zehn, dann zwanzig Granaten und immer noch keine Reaktion der gegnerischen Kampfmaschine.
Dort mussten jetzt alle Warnanzeigen schrillen und um Aufmerksamkeit betteln.
Er wurde beschossen.
Er wurde von unserem Laser angestrahlt.
Der Adder hatte auf aktive Ortung geschaltet.
Drei weitere Warrior waren aufgetaucht.
“ROMEO ONE” Mayas Worte waren Musik in meinen Ohren. Am Rumpf des Warriors öffneten sich ein Schacht und vier 150mm Raketen stiegen in den Himmel. Der Pfad war programmiert um nicht die FLIR zu stören. CGUN und wieder wurde der Warrior durchgerüttelt.
Es wurde noch besser als Flug Delta “ROMEO ONE” und “ROMEO TWO” meldeten.
Zu unseren vier, jagten nun 28 Raketen der Crossbows auf den Stinger zu und auch die SarLon Medi des Adder ergriff grollend in das Gefecht ein.
Der rechte Arm des Stinger mit dem pistolenförmigen Gehäuse des Lasers hob sich. Doch statt eines Schusses, zündete der Mechfahrer die Sprungdüsen und leitete Abwehrmaßnahmen ein.
Maya fluchte als heißer Rauch die Sicht des FLIR verschleierte. Eine Ladung Chaff verschleierte zudem die Radarsignatur. Ich stellte das Feuer ein.
Doch das Wetter war auf unserer Seite, der starke Regen drückte die Schwaden bei Seite und nach einem Augenblick hatte sie den Stinger wieder im Visier. Als wesentlich effektiver stellte sich das Manöver mit den Sprungdüsen heraus. Von unseren vier SRM konnte nur eine das Manöver mitmachen. Die aktiven LRMs der Crossbows fielen auf das Chaff herein und nur ein Bruchteil flog den Stinger an. Den SRM Flug Deltas erging es kaum besser. Aber drei 150mm fünf der kleineren 100mm Raketen sollten immer noch genug sein.
Mit einer Ortung jagte ich noch einmal einen 10 Schuss Feuerstoß in Richtung des Mechs. Dann schlug unsere SRM ein. Die anderen Raketen von folgten nur Sekundenbruchteile später.
Die Einschläge verschleierten die Sicht auf das Ziel. Ich wagte nicht zu atmen.
“ABBRUCH! ABBRUCH!”
Ich wusste nicht wer geschrien hatte. Es war auch egal ich kippte den Warrior sofort ab und verschwand hinter einem Gebirgskamm. Dann schlug der Stinger zurück.
MAYDAY MAYDAY TREFFER AM ROTOR GEHEN RUNTER
Kein steigen aus. Der Warrior mit einem Schleudersitz ausgestattet. Auch wenn dazu zunächst der Rotor abgesprengt werden musste. War er verklemmt, wieso sonst sollten sie sich auf das Glücksspiel einlassen.
Ob Zufall oder Absicht, der Mechfahrer hatte den Adder herausgepickt.
ZWO ZWO ÜBERMITTEL POSITION
Keine Antwort.
“Verdammt was war da los?” fragte ich Maya.
Der Mistkerl hat die Treffer einfach eingesteckt. Der hat nicht einmal gewackelt, glaube nicht dass er mehr als drei Raketen gefressen hat, die anderen haben ihn wohl verfehlt.”
Ohne die Sichtung durch das Amros System von Zwo Zwo würde jeder Kampfsprung ein Glücksspiel werden. Wir mussten den Stinger orten und die Kanone ausrichten und der Bediener musste nur einen Knopf drücken und die Maschine erledigte den Rest. Man brauchte keinen Doktorabschluss um zu erahnen wie das ausging.
Als Staffelführer war es meine Aufgabe mit dem JHCF in Verbindung zu bleiben. Ich wechselte auf Langwelle und übermittelte die schlechten Nachrichten und ein Statusupdate in einem einzigen konzentrierten Datenpaket. Echtzeitübertragungen ließen sich zu leicht orten.
Wir hatten immer noch 20min Treibstoff und einiges an Munition übrig. Zweit sich den auf den nächsten Tanz mit dem Stinger vorzubereiten. Wir hatten noch einige Raketen im Munitionslager und ich entschied mich für LOSAT. Bei der Distanz von nur einem Kilometer war die Flugzeit zu vernachlässigen auch wenn die Zielverfolgung keine Zeit haben würde aktiv zu werden. Es war also die Aufgabe des Piloten die Raketen ins Ziel zu rennen. Aber wenn wir eine Chance haben wollten Zwo Zwo zu bergen musste der Stinger weg und die LOSAT boten die beste Chance die wir hatten.
MAGNOLIA an BARCADI! NEGATIV CSAR! NEGATIV OVERWATCH! BROKEN ARROW MLR GRID 5811.
Ein Broken Arrow war das Letze was ich gebrauchen konnte. Entlang der Linie hatte sich Bodentruppen nicht lösen können und standen nun kurz davor überrollt zu werden. Sicherlich dem Abbruch der FB Egret geschuldet deren Abzug wir decken sollten.
Aber was war mit Asmus und Jason. Die beiden konnten den Absturz ihres Warriors überlebt haben vielleicht waren sie verletzt. Ich konnte doch nicht einfach unsere Kameraden ihrem Schicksal überlassen. Entgegen des Befehls zog ich den Warrior noch einmal hinter dem Hügel hervor um einen Blick auf die Ebene zu werfen.
“Siehst du Zwo Zwo!” presste ich aus zusammen gebissenen Zähnen hervor. Ich vollführte eine Reihe von zufälligen Ausweichmanövern. Da nichts wirklich zufällig ist überließ ich es dem ADS des Bordcomputer mir die Manöver vorzuschreiben. Dadurch sollte ein durchschaubares Muster vermieden werden aber angenehm waren die Multi G Manöver nicht.
“Habe ein Bild! Zwei Klicks Peilung 2100”, noch ein halsbrecherisches Manöver: “Jetzt 2500!”
“Hast du Bewegung?”
“Ich glaube nicht…. Bin mir nicht sicher!”
“Ich muss es wissen, leben die beiden noch?”
Piepend meldete sich Bitching Betty. “Achtung Erfassung!” .
Zeit zu verschwinden. Der Mech stand 90° querab, keine Chance ihn mit der Kanone zu erwischen und dessen Fahrer hatte es wohl aufgegeben uns ins Fadenkreuz zu bekommen. Er überließ es seinem Zielerfassung - und Verfolgungssystem den Laser auszurichten und abzufeuern. Ich bezweifelte das die Crossbows SEAD LRMs geladen hatten.
“Tauche ab!”
Wir entgingen zwar dem Laser aber der Warrior wurde erneut von MG Kugeln getroffen. Die Hydraulik für eines der Heckfahrwerke wurde getroffen ansonsten entgingen wir wieder schlimmeren Schäden.
“Gib mir die GunCam Aufnahme Maya, ich lasse die beiden nicht zurück!”
“Die Aufnahmen geben nichts her Grant. Ich habe keine Bewegung im Cockpit ausmachen können und es sieht nicht gut aus.”
Das war eine glatte Lüge, die FLIR Aufnahmen zeigten einen Trümmerhaufen der wenig Ähnlichkeit mit einem Hubschrauber hatte. Der Warrior war mit einigem Tempo aufgeschlagen und hatte eine mit Trümmern überhäufte Schneise gezogen. Das Heck hatte sich vom Rumpf gelöst und es grenzte an ein Wunder das die Tanks dicht hielten. Ich hatte mir überlegt den Stinger mit weiteren Raketenangriffen abzudrängen, niederzugehen und die beiden an unsere Stummelflügel zu binden. Ein mehrfach geübtes Manöver das auch im Handbuch stand. Ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen ob die beiden noch lebten. Aber transportfähig waren sie wohl nicht. Ihre beste Chance bestand wohl darin, dass nachrückende Bodentruppen des 3.FedCom sie bargen.
BARCADI FLUG DELTA WIR HABEN BROKEN ARROW IN 5811.
WAS IST MIT BARCADI ZWO ZWO
KIA log ich.
WIE LANGE? WINCHESTER CHICKEN DIP?
Ich bestätigte
WINCHESTER CHICKEN DIP
Bingo - Treibstoff Zustand der es noch erlaubt einen Ersatzflug zu schicken, bzw. Um Bodentruppen darüber zu informieren das sie nur noch begrenzte Zeit Luftdeckung haben.
Broken Arrow - Bodentruppen stehen kurz davor von Feindkräften ausgelöscht zu werden und erbitten umgehen Close Air Support.
CAS - Close Air Support - unmittelbare Luftunterstützung in direkter Nähe zu verbündeten Einheiten.
CGUN - Copilot (Gunner) Waffenoffizier übernimmt die Kontrolle über die Kanone
Chicken (Fuel) - Treibstoff Zustand der es gerade noch erlaubt um direkt zur Basis zu fliegen und mit dem absoluten Minimum an Treibstoff zu landen (zu wenig und der Motor kann absaufen)
CMSL - Copilot (Gunner) Waffenoffizier übernimmt die Kontrolle über die Raketen
CSAR - COMBAT SEARCH AND RESCUE – Spezialtruppe zur Bergung von u.a. Piloten hinter feindlichen Linien
DIP - Die in Place eher ein Slang der Infanterie
Doppel Sechzig - hier die SarLon AC2 - (von mir) als Doppelläufige 60mm Kanone mit 72 Kaliberlängen und maximal 66 RpM festgelegt.
FB - Fire Base - Befestigte Position zur Artillerieunterstützung
HMD - Helm Mounted Display
JHCF - Joint Helicopter Command Forward – Zuständiges Hauptquartier für Hubschrauber. Steht in Kontakt mit anderen Waffengattungen.
LIDAR - Light Imaging, Detection, And Ranging - ähnlich wie Radar nur unter der Verwendung von LaserimpulsenHEDP - High Explosive Dual Purpose - Hohlladungsgranate mit verbesserter Splitterwirkung, kann Brandfördernd sein.
MAD - Magnetischer Anomalie Detektor, besonders geeignet um FusionsReaktoren aufzuspüren, deren magnetische Abschirmung eine markante Signatur haben.
MLR - Main Line of Resistance - Hauptverteidigungslinie.
MPD - Multi Purpose Display - Hauptmonitor im Cockpit
PGUN - Pilot übernimmt die Kontrolle über die Kanone
SEAD Supression of enemy Air Defence - verwendet ARM - Anti Radiation Missiles um sich auf das feindliche Radar zu auszurichten und zu bekämpfen.
TADS - Target Acquisition and Designation Sight System - Zielerfassung und Zielverfolgung, Trommel an der Nase des Warrior das die Sicht Sensor Systeme (FLIR; Laser, Kamera…) beinhaltet.
Thumper - BT Artillerie Geschütz - auch als Feldgeschütz verfügbar (von mir) als 105mm festgelegt
WINCHESTER - komplettes leer schießen der Munition - geht wohl bis auf das Flying Corps des WKI zurück wenn Piloten nach dem leer schießen der MGs auf das alte Repetiergewehr im Cockpit zurück griffen.
Stinger – Einer der zwei am meisten produzierten BattleMechs und galt bis zur Einführung des Firestarter als Alptraum der Infanterie. Bewaffnet mit einem Mittelschweren Laser und zwei Mgs.
Warrior – ein auf Furillo produzierter VTOL. In der Standard Ausführung mit AC2 und SRM4 bewaffnet es gibt zwei Varianten H7A – mit AC5 und MG sowie H7C mit LRM10 und SRM4
Edited by Karl Streiger, 21 April 2017 - 02:05 AM.