Teil 13 - Das letzte Aufgebot der Legion - Part 3
Seit Beginn der Operation zog Duncan in seinem Shilone seine Runden, es nagte noch immer an ihm, dass Nimrod, sein Wingman, in seinem Jäger beim Wiedereintritt verglüht war. Er hörte den Funk ab, und als er mitbekam, dass die Schlacht eröffnet und der Feind stärker als gedacht war, ging es mit ihm durch: Er warf seinen Shilone in eine 8G-Sturzrolle und gab Vollschub. "Nochmal", dachte er, "werde ich keinen Teamkameraden verlieren!" Das schwor er sich! Er machte die Waffen klar.
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Tiros zählte die Echos, die auf seinem Radar aufgeblitzt waren. Es waren mehr, als der Gegner nach allen Berichten hätte haben dürfen. Aber es war zu spät, etwas am Plan zu ändern, außerdem war der Gegner in Feuerreichweite. Fast zeitgleich mit den beiden Jager-Mechs der Legion eröffnete er das Feuer. PPK-Blitze und Autokanonen-Salven ergriffen den vorderen Gegner. Tiros wollte die Autokanone abfeuern, und erst, als er statt des dumpfen Knalls ein helles Knattern hörte, erinnerte er sich daran, dass er die AK nicht mehr hatte.
Dennoch fiel der Jenner plötzlich um, als von irgendwoher zwei KSR in seinen Rumpf krachten und seine interne Struktur in Splitter verwandelten.
Dann meldete sich plötzlich sein Bordcomputer. Raketen waren im Anflug - viele Raketen! Der Computer markierte den Mech, der sie abgefeuert hatte, und Tiros versuchte, den Torso zu drehen. Es war ein Catapult, der da auf ihn feuerte... 40 LSRs rasten auf ihn zu. Dann markierte der Computer ein weiteres Ziel, identifizierte es als Catapult-Variante, und Tiros wusste, dass 30 weitere LSRs auf ihn zujagten.
Er richtete die Waffen auf das zweite Ziel aus, feuerte beide PPKs und beide mittelschweren Laser ab. Alle vier Schüsse trafen, der feindliche Catapult torkelte zurück, stolperte und stürzte - dann wurde Tiros' Mech von den Raketen getroffen.
Raketen schlugen entlang der gesamten Frontseite seines Marodeurs ein, Panzerplatten barsten, splitterten, die Luft um seinen Mech war erfüllt von Rauch, Feuer und Trümmern, dann geschah es: Sein Kanzeldach zersplitterte, als zusätzlich eine AK-Granate von irgendwoher sein Cockpit traf.
Splitter rasten durch das Cockpit, durchbohrten weiches Fleisch. Fast ungläubig starrte Tiros auf das große Stück Panzerglas, das in seiner Schulter steckte. Er hatte gar nichts gefühlt, fühlte noch immer nichts, aber tief im Inneren wusste er, dass der Schmerz noch kommen würde.
Er richtete den Torso neu aus, nahm einen Heuschreck ins Visier und feuerte die MGs ab. Es begann eine Art Wettlauf. Der Heuschreck versuchte, aus Tiros Feuerbereich zu entkommen, verfolgt von einer doppelten Spur MG-Geschosse, die hinter ihm das Erdreich aufwarf und dabei näher kam. Dann holte die Geschossspur den Heuschreck ein, zog eine Reihe von kleinen Kratern über dessen gesamte rechte Seite. Dann schlugen plötzlich schwerere Geschosse in den leichten Mech ein, rissen zuvor geschwächte Panzerplatten weg und fanden ihren Weg ins Gyroskop. Der Heuschreck brach im vollen Lauf zusammen, überschlug sich mehrfach und zog eine Spur von Trümmern hinter sich her.
Kirgons Stimme erklang über Funk: "Gern geschehen!"
Tiros konnte regelrecht sehen, wie Kirgon nun grinste, und er gönnte es ihm, aber es blieb keine Zeit mehr. Vor Tiros ragte nun ein Kampfschütze auf, feuerte mit zwei PPKs auf Kirgon und richtete dann seine vier MGs auf Tiros Cockpit.
"Das war's", dachte Tiros, dann wurde sein Mech in MG-Feuer gebadet.
Wie schon zuvor, spürte er nicht, wie zwei der Geschosse seinen Körper trafen. Er fühlte die Schläge, aber da war kein Schmerz. "Schock!" schoss es ihm durch den Kopf, aber er konnte selbst nicht mehr verstehen, was das bedeutete. Um ihn herum wurde es dunkel, er brachte den Mech irgendwie zum Stehen, dann wurde die Welt schwarz - und wie in Zeitlupe kippte sein Mech zur Seite, blieb aber dann, einer Laune der Physik wegen, stehen.
Tiros bekam nicht mehr mit, wie Duncans Shilone mit Urgewalt aus dem Himmel brach, den Kampfschützen mit einem Hagel an Geschossen und Laser-Blitzen überzog. Er bekam nicht mehr mit, wie Zug1 und Zug2 all ihre Waffen auf den Kampfschützen abfeuerten. Er sah nicht, wie der Gegner unter Kirgons Granaten fast zu Boden ging, und er sah auch nicht, wie Aikas Raven dem Mech und dessen Piloten den Rest gab.
Es war ihm, als sähe er seinen Vater, wie er freundlich lächelnd eine Hand nach ihm ausstreckte, dann war da ein helles Licht - dann nichts mehr.
--- Fortsetzung folgt ---
Edited by Taron, 30 October 2013 - 11:56 AM.