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Canis Lupus: Das Herz Eines Kriegers


55 replies to this topic

#41 Mighty Spike

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Posted 01 October 2013 - 05:54 AM

Schwierig. Action ist gut aber ohne den rest auch doof. Mach halt mehr action mit einer kleinen Brise Zwischenmenschliches ;)
Aber hey über 400 wievs is auch nicht schlecht.

Edited by Mighty Spike, 01 October 2013 - 05:54 AM.


#42 Hase36

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Posted 01 October 2013 - 07:50 AM

View PostKarl Streiger, on 01 October 2013 - 04:41 AM, said:

Naja das keiner was schreibt, heißt nicht das niemand was liest.
Hast doch den View Zähler.....bei einer Zahl, die dir passt schreibst einfach weiter.
z.B. warte ich auf die 750 ;)


Genau, betrachte den View-Zähler ... notfalls schieben wir den nach oben :P ich hab bei meiner Geschichte auch kein "großes" Feedback bekommen, aber am Zähler hab ich gesehen, daß es den Leuten gefällt

#43 Taron

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Posted 02 October 2013 - 09:06 AM

OK, überredet. Dann begebe ich mich mal auf Neuland. Bislang habe ich eigentlich nur das eine oder das andere geschrieben, sehr selten beides. Ich denke mal, dass es dann morgen weiter geht.

#44 Taron

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Posted 04 October 2013 - 06:19 AM

Nun ja: Es wird eine Weile dauern, bis es hier weiter geht, da ich mich nach den jüngsten Zusammenstößen dazu entschlossen habe, hier, in diesem Forum, nur noch das nötigste zu posten, mich aber ansonsten rauszuhalten.

Aber, versprochen ist versprochen: Ihr bekommt noch die volle Trilogie. :D

Nicht, dass Ihr denkt, ich hätte Euch vergessen, aber ich habe zur Zeit eine Schreib-Blockade

Edited by Taron, 09 October 2013 - 09:49 AM.


#45 Taron

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Posted 09 October 2013 - 11:08 AM

Teil 11

Tiros war der Verzweiflung nahe. Die verlegte Landungszone hatte die Legion in eine Lage gebracht, die er so nie geplant hatte. Sicher, er hatte den Jäger erledigt, aber die Infanterie meldete Überschwere Mechs, die direkt auf die Position der Legion vorstießen.

Reginas FLUM befand sich inzwischen im Hangar der Wolf, und ene Horde Techs war damit beschäftigt, den Mech zu reparieren. Aika wurde vermisst, was Tiros einen Stich versetzte, von Roger fehlte jede Spur.

Es nutzte nichts, nun hies es: Kämpfen! Er pflanzte seinen Marodeur neben Kirgons Jager-Mech auf.

---

Kirgons Jager-Mech jagte Granate um Granate in die Panzerung der beiden vorrückendn Atlas-Mechs. Neben sich sah er Tiros, der feuerte und seinen Mech fast ununterbrochen im roten Hitzebereich hielt.

Wieder wurde der Torso seines Mechs herumgescheudert, als die AC/10 des Gegners ihn voll traf. Er feuerte zurück, rief um Hilfe: "Tiros, der macht mich fertig! Das halte ich nich mehr lange aus!"

Kaum hatte er es ausgesprochen, als die volle Salve aus Tiros' Marodeur in den Atlas einschlug, der Kirgons Jager bedrohte:

Die beiden PPKs sprengten Panzerung vom linken Torso, die beiden mittleren Laser verflüssigten Panzerung vom rechten Arm des gegnerischschen Atlas. Die AC/5 traf die Mitte - aber es reichte nicht.

Entsetzt sah Kirgon, wie die AC/20 des zweiten Gegners den mittleren Torso von Tiros Marodaur traf. Der taumelte zurück, feuerte aber seinerseits - und diesmal trafen alle fünf Waffen. Der Atlas kippte um, seines inneren Haltes beraubt, und Tiros Mech sank in sich zusammen, als die Notschaltungen den Mech ausschalteten, um eine Reaktor-Explosion zu verhindern. Tiros hatte den Marodeur bis weit über dessen Möglichkeit hinaus, Hitze abzufördern, überlastet.

Kirgon sah, wie nun Granate um Granate, Laser um Laser in Tiros abgeschalteten Mech einschlug - er schrie auf und feuerte.
Nun war es der Atlas, der Treffer um Treffer einstecken musste, aber es war zu spät: Schwere Laser des Atlas schnitten das linke Bein von Tiros Maschine glatt ab. Abgesschaltet, wie der Marodeur war, gab es keine Chance, den Mech auf den Beinen zu halten.

Einen Wimpernschlag, bevor Tiros' Mech aufschlug, sah Kirgon, wie sich dessen Kanzel öffnete - Tiros war ausgestiegen.

Er schrie wild auf, feuerte alles, was er hatte, auf den Atlas ab. Fast zeitgleich vernahm er einen anderen Schrei: Roger feuerte mit all seinen Waffen auf den angeschlagenen Atlas. Diesmal reichte es. Die Waffen zerfetzten den letzten Rest Panzerung über dem Gyroskop des Gegners, machten dort aber nicht Halt. Als das Gyroskop schmolz, verlor der feindliche Atlas jeden Halt - er stürzte - und 11 Meter hoch, wie der Atlas nun mal war, tötete der Sturz des Mechs dessen Piloten auf der Stelle.

Eine Wolke aus Staub und Dreck, gemischt mit Panzerungstrümmern stieg hoch. Und dann war es plötzlich still. So still, dass es unwirklich schien. Kein Tier im Umkreis regte sich mehr, kein Vogel flog. Es war einfach nur still.



--- Fortsetzung folgt ---

Edited by Taron, 11 October 2013 - 02:21 PM.


#46 Taron

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Posted 11 October 2013 - 10:44 AM

Teil 12

18 Stunden später...

Tiros saß am Schreibtisch in seiner Kabine an Bord der Wolf und brütete über die Gefechtsberichte. Die Lage war verfahren. Durch die Verlegung der Landezone, um die Legion vor Schlimmeren zu bewahren, waren sie weit außerhalb des Operationsgebiets. Erschwerend kam hinzu, dass sie zwar die feindlichen Flug-Geschwader dezimiert hatten, ebenso die vorgeschobene Garnission, selbst aber ebenfalls Verluste hatten hinnehmen müssen - herbe Verluste. Und die Reparatur von Reginas FLUM würde noch lange dauern. An Lufthoheit war zur Zeit nicht zu denken.

Dass sein eigener Mech schwer beschädigt war, machte ihm ebenfalls zu schaffen. "Was mache ich nur?", dachte er. Vor Anspannung zog sich seine Stirn kraus.

Aika schmiegte sich an ihn: "Sorgen, Sama-Chan?" fragte sie leise.

Tiros mochte es nicht, wenn Aika ihn Sama nannte, aber so viel japanisch verstand er, um zu wissen, dass sie das Sama in der Form eines Names gebraucht hatte - unwillkührlich musste er grinsen. "Kleiner Kaiser"... oder auch "Süßer Kaiser" konnte das bedeuten, wobei Kaiser aber eben nicht als Titel gemeint war. Einmal mehr wunderte er sich über die Feinheiten der japanischen Sprache.

Tiros seuzte: "Du sollst mich doch nicht Sama nennen!", er sagte es in gespieltem Zorn, denn er konnte Ablenkung brauchen. Dann sagte er: "Ja, ich habe Sorgen, Aika, Liebes."

Aika hauchte ihm ein "Hai, ich weiß" ins Ohr, biss ihm dann spielerisch ins Ohrläppchen und knapperte etwas daran. "Da hast aber noch immer eine Lösung gefunden - ich glaube an Dich", flüsterte sie nun.

"Wie geht es eigentlich deinem ´Findling`?" sprach er Aika an. "Du bist ein verdammt hohes Risiko eingegangen!" Es lag durchaus ein Vorwurf in seiner Stimme.

Aika schaute ihn an: "Sie erholt sich, sie wird leben." Sie zögerte kurz: "Ich musste das tun, Sama." Diesmal hatte sie das Wort Sama in der Form benutzt, die den Titel meinte, und Tiros zuckte kurz zusammen. Dann, nach ein paar Sekunden, die er sinnend ins Nichts gestarrt hatte, nickte er. "Ich verstehe dich ja, aber du hättest sterben können!"

"Hai", erwiderte sie, "Aber ich lebe, sie lebt... das Herz eines Kriegers schlägt weiter."

Tiros dachte kurz nach, aber er fand keine sinnvolle Entgegnung, daher zog er Aika zu sich, gab ihr einen langen Kuss: "Verückte Nudel!", flüsterte er leise, dann, als er fühlen konnte, wie ihm dieses kurze Geplänkel - viel zu kurz, wie er dachte - neuen Schwung gegeben hatte, fügte er hinzu: "Ja, wir finden eine Lösung!"


--- Fortsetzung folgt ---

Edited by Taron, 11 October 2013 - 11:54 AM.


#47 Taron

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Posted 13 October 2013 - 12:54 PM

Teil 13 - Das letzte Aufgebot der Legion - Part 1

Tiros grübelte, während das dumpfe Wummern des Reaktors seine beruhigende Wirkung entfaltete. Hatten er und Roger richtig entschieden?

Sie hätten an Bord des Overlords abfliegen können, keiner währe mehr gestorben. Aber was wäre der Preis gewesen? Die Legion hätte wohl nie mehr einen lukrativen Auftrag erhalten. Tiros hatte sie alle gefragt, ihnen seinen wahnwitzigen Plan erklärt. Einige hatten gezögert, manche waren erschauderd - letztendlich hatten alle für den Plan gestimmt - und Tiros fühlte sich, als laste ein tonnenschwerer Druck auf ihm.

Nur kurz schweiften seine Gedanken ab zum Augenblick des Abschieds von Aika - und nach wie vor fühlte er sich, als sei es ein Abschied für immer gewesen. Tiros riss sich zusammen: "Legion, haltet euch bereit!"

Er wusste, wie die Lage war. Reginas FLUM konnte nicht repariert werden. Ohne passende Ersatzteile würde der FLUM niemals mehr fliegen. Sein eigener Mech hinkte, weil es keine Ersatzteile für den linken Fuß-Aktuator gab. Auch die Autokanone war nicht zu retten gewesen, als Ersatz trug sein Marodeur nun zwei notdürftig angeschweißte Maschinengewehre sowie zusätzlich abgebrachte Panzerplatten am Center und an den Armen.

Aus diesem Grund würde sein Marodeur die Speerspitze sein, flankiert von den beiden Jagermechs, Aikas leichte Lanze stand auf Abruf bereit.

Beide Infanterie-Züge der Legion waren links und rechts des Canyons, durch den der Vorstoß Tiros' Lanze erfolgen sollte, in Stellung gegangen. Sie waren ausgestattet mit tragbaren KSR-Werfern, leichten Lasern und schweren MGs - jeder Zug war so stark wie ein leichter Mech. Unterstützt wurde die Infanterie durch den verbliebenen Bulldog auf der linken und Reginas FLUM auf der rechten Seite. Alle drei Raumjäger der Legion waren gestartet, hielten sich aber außerhalb der Sensorreichweite des Feindes auf, der, wie Tiros wusste, noch über sechs leichte Raumjäger verfügte.

Zum widerholten Male fragte sich Tiros, ob er und Roger wirklich alles bedacht hatten. Sicher, der Plan barg viele Risiken, aber etwas besseres hatte die Legion nicht mehr zu bieten. Je länger sie warteten, desto deutlicher würde der Vorteil der planetaren Ressourcen sein, über die der Gegner nach wie vor verfügte.

Tiros schüttelte den Kopf, wie um die Zweifel herauszuschleudern, dann öffnetet er einen Funkkanal: "Legion...." kurz musste er schlucken, "Operation `letztes Aufgebot' beginnt jetzt!". Tiros stieß den Fahrtregler bis in die äußerste Raste vor - und mit ihm taten alle anderen Mechs der Legion es ihm gleich.

Die Legion rückte vor.

--- Fortsetzung folgt ---

Edited by Taron, 30 October 2013 - 11:46 AM.


#48 Taron

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Posted 13 October 2013 - 03:40 PM

Teil 13 - Das letzte Aufgebot der Legion - Part 2

Norman Bailey, Sergant des ersten Inanterie-Zuges der Legion, hatte Angst - große Angst. Seinen Leuten würde er das natürlich nie zeigen. Der Plan, den der Boss erläutert hatte, war gewagt, aber er konnte klappen. Dennoch fragte er sich, ob er seinen Zug am Leben erhalten würde können.

"Hund1 von Zug1", sagte er ins Mikro, prompt anwortete ihm die Stimme des Kommandanten des Bulldogs: "Hund1 hier. Wir sind bereit, sie wegzupusten!" Stolz klang in der Stimme mit, denn der Bulldog Hund1 war seit den Anfängen der Legion mit dabei, und etliche Abschusssymbole zierten seine Flanke.

Manche in der Legion nannten die Besatzung des Panzers "Die Unsterblichen" - sie hatte den Ruf, wie ein Mann zu reagieren, ihren Panzer zu führen, wie es sonst keiner konnte, "Nun", dachte Norman, "diesmal würden sie wirklich unsterblich sein müssen."

Norman machte sich bereit, er hob den schweren KSR2-Werfer auf die Schulter, als er Tiros' Marodeur in der Schlucht auftauchen sah. Dessen Geschütze drehten sich suchend hin und her. Dann tauchten die beiden Jager-Mechs auf, und wie immer erschauderte Norman angesichts der Feuerkraft deren gemeinsamer sieben Autokanonen,

"Zug2 von 1", rief er.

"Zug2 bereit", erklang die Antwort von Irina Goratschin, des weiblichen Serganten des zweiten Zugs, "lasst sie nur kommen!" Eine Art von Wut war in ihrer Stimme - oder war es Trotz? Norman war sich nicht sicher: "Hüpfer?"

Hüpfer war der Codename für Reginas Flug-Mech, der jetzt nur noch ein Sprung-Mech war. Ihre Stimme kam durch. "Bin bereit."

Ihre Stimme war kaum verklungen, als urplötzlich die Autokanonen der beiden Jager-Mechs vor ihm losbellten, gefolgt vom harten Krachen und Zischen der PPKs des Marodeurs. Vor ihm blinkte es plötzlich In seinem in den Helm integrierten HUD über die gesamte Breite der Schlucht rot auf. Gegner, viele Gegner, viel mehr, als die Legion erwartet hatte. Er nahm das vordere Ziel, einen Jenner, ins Fadenkreuz, feuerte beide KSR ab, warf den Werfer beiseite und stürmte, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein, mit einem Beutel voller Sprengstoff in der Hand in den Canyon hinab. Nur am Rand nahm er wahr, wie beide KSRs in den Torso des Jenners krachten und explodierten.

"Zug1 ... Angriff!", schrie er und stürmte weiter.

---Fortsetzung folgt ---

Edited by Taron, 13 October 2013 - 03:51 PM.


#49 Taron

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Posted 15 October 2013 - 07:40 AM

Teil 13 - Das letzte Aufgebot der Legion - Part 3

Seit Beginn der Operation zog Duncan in seinem Shilone seine Runden, es nagte noch immer an ihm, dass Nimrod, sein Wingman, in seinem Jäger beim Wiedereintritt verglüht war. Er hörte den Funk ab, und als er mitbekam, dass die Schlacht eröffnet und der Feind stärker als gedacht war, ging es mit ihm durch: Er warf seinen Shilone in eine 8G-Sturzrolle und gab Vollschub. "Nochmal", dachte er, "werde ich keinen Teamkameraden verlieren!" Das schwor er sich! Er machte die Waffen klar.

---

Tiros zählte die Echos, die auf seinem Radar aufgeblitzt waren. Es waren mehr, als der Gegner nach allen Berichten hätte haben dürfen. Aber es war zu spät, etwas am Plan zu ändern, außerdem war der Gegner in Feuerreichweite. Fast zeitgleich mit den beiden Jager-Mechs der Legion eröffnete er das Feuer. PPK-Blitze und Autokanonen-Salven ergriffen den vorderen Gegner. Tiros wollte die Autokanone abfeuern, und erst, als er statt des dumpfen Knalls ein helles Knattern hörte, erinnerte er sich daran, dass er die AK nicht mehr hatte.

Dennoch fiel der Jenner plötzlich um, als von irgendwoher zwei KSR in seinen Rumpf krachten und seine interne Struktur in Splitter verwandelten.

Dann meldete sich plötzlich sein Bordcomputer. Raketen waren im Anflug - viele Raketen! Der Computer markierte den Mech, der sie abgefeuert hatte, und Tiros versuchte, den Torso zu drehen. Es war ein Catapult, der da auf ihn feuerte... 40 LSRs rasten auf ihn zu. Dann markierte der Computer ein weiteres Ziel, identifizierte es als Catapult-Variante, und Tiros wusste, dass 30 weitere LSRs auf ihn zujagten.

Er richtete die Waffen auf das zweite Ziel aus, feuerte beide PPKs und beide mittelschweren Laser ab. Alle vier Schüsse trafen, der feindliche Catapult torkelte zurück, stolperte und stürzte - dann wurde Tiros' Mech von den Raketen getroffen.

Raketen schlugen entlang der gesamten Frontseite seines Marodeurs ein, Panzerplatten barsten, splitterten, die Luft um seinen Mech war erfüllt von Rauch, Feuer und Trümmern, dann geschah es: Sein Kanzeldach zersplitterte, als zusätzlich eine AK-Granate von irgendwoher sein Cockpit traf.

Splitter rasten durch das Cockpit, durchbohrten weiches Fleisch. Fast ungläubig starrte Tiros auf das große Stück Panzerglas, das in seiner Schulter steckte. Er hatte gar nichts gefühlt, fühlte noch immer nichts, aber tief im Inneren wusste er, dass der Schmerz noch kommen würde.

Er richtete den Torso neu aus, nahm einen Heuschreck ins Visier und feuerte die MGs ab. Es begann eine Art Wettlauf. Der Heuschreck versuchte, aus Tiros Feuerbereich zu entkommen, verfolgt von einer doppelten Spur MG-Geschosse, die hinter ihm das Erdreich aufwarf und dabei näher kam. Dann holte die Geschossspur den Heuschreck ein, zog eine Reihe von kleinen Kratern über dessen gesamte rechte Seite. Dann schlugen plötzlich schwerere Geschosse in den leichten Mech ein, rissen zuvor geschwächte Panzerplatten weg und fanden ihren Weg ins Gyroskop. Der Heuschreck brach im vollen Lauf zusammen, überschlug sich mehrfach und zog eine Spur von Trümmern hinter sich her.

Kirgons Stimme erklang über Funk: "Gern geschehen!"

Tiros konnte regelrecht sehen, wie Kirgon nun grinste, und er gönnte es ihm, aber es blieb keine Zeit mehr. Vor Tiros ragte nun ein Kampfschütze auf, feuerte mit zwei PPKs auf Kirgon und richtete dann seine vier MGs auf Tiros Cockpit.

"Das war's", dachte Tiros, dann wurde sein Mech in MG-Feuer gebadet.

Wie schon zuvor, spürte er nicht, wie zwei der Geschosse seinen Körper trafen. Er fühlte die Schläge, aber da war kein Schmerz. "Schock!" schoss es ihm durch den Kopf, aber er konnte selbst nicht mehr verstehen, was das bedeutete. Um ihn herum wurde es dunkel, er brachte den Mech irgendwie zum Stehen, dann wurde die Welt schwarz - und wie in Zeitlupe kippte sein Mech zur Seite, blieb aber dann, einer Laune der Physik wegen, stehen.

Tiros bekam nicht mehr mit, wie Duncans Shilone mit Urgewalt aus dem Himmel brach, den Kampfschützen mit einem Hagel an Geschossen und Laser-Blitzen überzog. Er bekam nicht mehr mit, wie Zug1 und Zug2 all ihre Waffen auf den Kampfschützen abfeuerten. Er sah nicht, wie der Gegner unter Kirgons Granaten fast zu Boden ging, und er sah auch nicht, wie Aikas Raven dem Mech und dessen Piloten den Rest gab.

Es war ihm, als sähe er seinen Vater, wie er freundlich lächelnd eine Hand nach ihm ausstreckte, dann war da ein helles Licht - dann nichts mehr.

--- Fortsetzung folgt ---

Edited by Taron, 30 October 2013 - 11:56 AM.


#50 Taron

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Posted 17 October 2013 - 07:09 AM

Teil 14

Seit Aika 5 Jahre alt gewesen war, hatte ihr Vater sie gedrillt. Er war in der Tradition der Samurai aufgewachsen, und da er als einziges Kind Aika hatte, hatte sie alles lernen müssen. Das Training war oft hart gewesen, Aika hatte viel geweint, aber immer hatte ihr Vater ihr Stärke und Liebe gegeben. Dann war ihr Vater in Ungnade gefallen, durch die Intrige eines Sho-Sa, die Familie hatte fliehen müssen, und ihr Vater hatte das nie verkraftet. Er starb, als Aika 15 Jahre alt gewesen war. Da war Aika aber bereits Meisterin des Kendo, und sie konnte Battlemechs führen - mit traumhafter Sicherheit.
Dennoch verlor sie später den Mech, den ihr Vater ihr vererbt hatte - durch Betrug und Falschheit. Oh wie naiv sie damals gewesen war.

Jahrelang hatte sie danach auf der Straße gelebt, entrechtet, aber stolz und stark. Bis Tiros Vater kam, sah, wie sie zwei Schläger der Straße vermöbelte und sie aufnahm in die Legion. Sie war ihm dankbar gewesen und erkämpfte sich ihren Platz unter den Mech-Anwärtern.

Und dann war der große Tag gekommen: Tiros hatte sie nach dem Tod seines eigenen Vaters in den Rang einer Mechkriegerin erhoben! Nie würde sie diesen Tag vergessen, und aus Dankbarkeit war Liebe erwachsen, auch wenn Tiros zwar ein guter Mechkrieger, aber anfangs ein misserabler Liebhaber war - zunächst. Sie lehrte ihm die Liebe, er lehrte sie Selbstvertrauen.

Und nun sah sie, wie das Cockpit von Tiros' Marodeur zerstört wurde, sah sie, wie Tiros dennoch weiterkämpfte. Und sie sah hilflos zu, wie Tiros Mech in sich zusammen sackte. Kalte Wut schoss in ihr hoch. Sie rammte den Fahrthebel des Ravens bis auf Anschlag, Adrenalin durchflutete ihren Körper, und sie reagierte schneller als je zuvor in ihrem Leben.

Sie sah den Kampfschützen, der Tiros getroffen hatte, in einer nahezu unnatürlichen Schärfe, sie feuerte, und der gegnerische Mech sackte zu Boden. Sie sah einen anderen Raven und feuerte aus der Drehung heraus. Vielleicht war es Glück, vielleicht Können, ihre Salve zerstörte den Bein-Aktuator des anderen Ravens, der nun hinkte und langsamer wurde... Sie schoss ihn ab.

Dann war die Sensoren-Anzeige plötzlich frei, während sie das dumpfe Orgeln der Triebwerke der beiden schweren Jäger der Legion über sich hinwegfahren hörte, gefolgt von heftigen Explosionen. Ihr war es egal in diesem Moment. Sie steuerte ihren Raven zu Tiros Marodeur, der in einer seltsamen Haltung erstarrt, aber nicht gestürzt war.

Als sie angekommen war, senkte sie ihren Raven ab und kletterte zu Boden, um dann zu Tiros Mech zu sprinten. Sie nutzte die Schründe in der Panzerung des Mechs, die von gegnerischem Feuer geschlagen worden waren, um bis zum Cockpit hinauf zu klettern.
Die Panzerung war noch heiß, sie ignorierte den Schmerz, kletterte weiter, das Cockpit des Mechs im Blick.
Kaum hatte sie es erreicht, riss sie mit aller Kraft an der Kurbel, die den Notausstieg des Marodeurs öffnen würde.

Sie kletterte hinein - und wurde von Entsetzen geschüttelt. Tiros Körper hing schlaff und blutüberstöhmt in den Gurten, die ihn an seinem Platz hielten. Sie schrie leise auf: "Nein, Sama, NEIN...!", dann fühlte sie an der Halsschlagader nach seinem Puls... aber da war nichts. Ihre Mine versteinerte. Sie kraxelte irgendwie in eine Position, in der sie ihn richtig erreichen konnte, dann hämmerten ihre Fäuste auf die Region in Tiros Brust nieder, unter der sein Herz saß. Immer wieder tat sie das, unterbrochen von den Atemspenden, die sie ihm gab. "Du musst LEBEN!" schrien ihre Gedanken immer und immer wieder.

Tränen liefen ihr übers Gesicht, aber Aika gab nicht auf. "Lebe.... Sama", dachte sie, "lebe ...", und zwischendurch.... "Lebe.... für mich!" Sie schrie es hinaus.

So fanden sie einige Minuten später die Med-Techs der Legion.

--- Fortsetzung folgt ---

Edited by Taron, 17 October 2013 - 03:38 PM.


#51 Taron

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Posted 17 October 2013 - 09:21 AM

Teil 15

Es war still an Bord der Wolf, die Schlacht war geschlagen, und dank der Withmore-Zwillinge und der "Unsterblichen" in ihrem Bulldog, hatte die Legion gewonnen. Der Krieg war vorbei.

Fast alle Mitglieder der Legion warteten vor den Türen der Med-Tech-Sektion, wo nun schon seit Stunden eine ganz andere Schlacht geschlagen wurde.

Es wurde nicht viel geredet, wenn überhaupt, dann wurde geflüstert. Sie alle wussten, um wessen Leben dort drinnen diese Schlacht tobte, auf die kein Krieger Einfluss hatte.

...

Aika stand an der Seite des Opperatonstisches, auf dem nun Tiros Körper lag. Niemand hatte sie abhalten können, sie hielt seine Hand. "Du musst LEBEN, Sama-Chan", flüsterte sie.

Und dann war da ein Geräusch - ein "piep", das zeigte, dass das Herz des Führers der Legion wieder von alleine schlug. Aika war nahe daran, zusammen zu brechen, eine der Med-Techs, die um Aikas Beziehung zu Tiros wusste, fing sie auf und geleitete sie sanft aber bestimmt nach draußen. Dort brachen sich Aikas Gefühle ihre Bahn. Sie sank auf die Knie, und zum ersten Mal in ihrem Leben schämte sie sich nicht, zu weinen.

Fünf Minuten später trat Ignes Haffner, ihres Zeichens Chef-Med-Tech, durch die Tür. Sie sandte einen Blick durch die Runde, der Triumph ausstrahlte, Triumph, Stolz und Freude. Dann sprach sie:

"Er wird leben, er ist stark...", sie zögerte kurz, dann fuhr sie fort: "Ohne Aikas Eingreifen wäre er sicher gestorben!"

Ignes sah sie an, alle: "Tiros wird LEBEN", rief sie, dann, viel leiser: "Er hat das Herz eines Kriegers!"


--- Ende Teil 2 der Trilogie ---


Weiter geht es mit:

Canis Lupus - Überleben

Die Legion wird auf die Clans treffen... und vieles wird anders sein.

Edited by Taron, 22 October 2013 - 05:42 AM.


#52 Ozzi666

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Posted 18 October 2013 - 09:16 PM

Sehr, sehr gut.

Mir stand das Wasser in den Augen.^^

#53 Taron

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Posted 19 October 2013 - 08:30 AM

Quote

Mir stand das Wasser in den Augen.^^

Mir auch, als ich es anschließend laß. :)
Aber danke, ein besseres Kompliment kann man einem Schreiberling kaum machen.

Aber hier ein paar Tipps für die, die gerne auch mal Schreiben würden.

1. Planen - aber nicht zu viel
Mir war immer klar, dass ich Aikas Story irgendwann erzählen würde, das wann und wie war das eigentliche Problem

2. Krieger sind auch nur Menschen
Lasst sie Gefühle haben, alle Stärken und Schwächen, die Menschen haben

3. Details
Details sind wichtig, zu viele Details langweilen. Baut sie in die Handlung ein

4. Dialoge
In einer Kurzgeschichte sind Dialog hart umzusetzen. Einerseits sollen sie etwas aussagen, andererseits dürfen die Dialoge aber nicht länger sein, als die eigentliche Handlung.

5. Die 5-W-Regel
Die 5-W-Regel stammt aus dem Journalismus (wo meine Wurzeln liegen). Sie ist eigentlich einfach, aber wichtig, damit jeder das Geschriebene schnell nachvollziehen kann. Grob lautet sie: Wer macht was, wieso, wo und wann.

6. Rechtschreibung
Jaja, ich weiß, ist ein scheiss Thema. Rechtschreibung selbst ist gar nicht mal so wichtig, aber Satzzeichen sind es. Ein Komma hier, ein Bindestrich da, richtig gesetzt unter Verwendung von Haupt- und Nebensätzen kann Dramatik schaffen. Da dies eine schwierige Materie ist, hier ein Beispiel aus der Story:

Original:
Sie sah den Kampfschützen, der Tiros getroffen hatte, in einer nahezu unnatürlichen Schärfe, sie feuerte, und der gegnerische Mech sackte zu Boden.

Fälschung:
Aika sah den gegnerischen Kampfschützen vor sich. Es war der, der Tiros getroffen hatte. Ihre Sinne nahmen ihn mit nahezu unnatürlicher Schärfe war. Sie feuerte und traf. Der gegnerische Mech sackte zu Boden.

Beides geht, aber Variante 2 macht zu viele Pausen, bedingt durch die vielen einzelnen Sätze.

Optimal wäre gewesen (ich mache ja auch Fehler :D ):
Sie sah den Kampfschützen, der Tiros getroffen hatte, in einer nahezu unnatürlichen Schärfe, nahm ihn ins Visier, sie feuerte - und traf! Der gegnerische Mech sackte zu Boden.

Es sind minimale Unterschiede, aber wichtig. :D

Edited by Taron, 21 October 2013 - 01:38 AM.


#54 Ozzi666

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Posted 21 October 2013 - 03:16 AM

Ich hoffe das wir in nächster mehr von dir zu lesen bekommen.

Mich würde es sehr freuen.

Gruß, Ozzi.

#55 Taron

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Posted 21 October 2013 - 06:34 AM

Nächster Teil ist ja angekündigt. Muss allerdings den Titel ändern, da es einen Battletech-Roman mit diesem Titel bereits gibt.

Außerdem muss ich einiges recherchieren. Nur so viel: Die Legion wird auf die Clans treffen, noch bevor es die Kell Hounds taten.:)

#56 Hase36

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Posted 21 October 2013 - 07:59 AM

... und immer daran denken, wer die Guten sind :) ...





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