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Mechwarrior Roleplaying Stories

Roleplay

4 replies to this topic

#1 Skyther

    Member

  • PipPipPipPipPipPipPip
  • 703 posts
  • LocationNew Avalon Institute of Science

Posted 16 October 2014 - 04:13 AM

Hallo allerseits.

Ich wurde angesprochen, ob ich nicht einen Thread eröffnen könnte, damit die User ihre erschaffenen Werke mit euch teilen können. Und natürlich komme ich einer derartigen Bitte sehr gerne nach. :)

Hier ist also der Thread für Roleplay-Fanfiction. Ich freue mich auf eure Werke.

Grüße,
Skyther

#2 Bergonix

    Member

  • PipPipPipPipPip
  • 178 posts
  • LocationGermany

Posted 16 October 2014 - 04:27 AM

Dann mache ich mal den Anfang. :)

Die RP-Werke zu den Kämpfen der Geisterbären in der MBO sind ja in unserem Rekrutierungsthread verankert.

Unter folgendem Link findet ihr eine ständig aktualisierte Übersicht der RP-Texte: RP-Texte der Geisterbären (click)

Neuerungen werde ich dann gerne auch hier bekannt geben.

Zum Einstieg aber ein Text, den ich nach meinem versauten "Trial of Position" zusammengeschrieben hatte:

"Sag mal Sweetie, was gibt das, wenn es fertig ist?“ Innerlich musste er lachen, als er ihre Stimme hörte. Nea. Wenn jemand ihn hier auf diesem Hügel finden konnte, dann sie. Als freigeborene musste sie sich ihr ganzes Leben gegen die Kanisterbabies durchsetzen. Ähnlich wie er, nachdem er während der Verteidigung des Draconis-Kombinat in Leibeigenschaft geraten war. Dies hatte die beiden zusammengeschweißt. Er sah in ihre Richtung, und bemerkte einmal wieder, wie viel weicher Ihr Körper im Gegensatz zu dem Körper der wahrgeborener Kriegerinnen wirkte. Eine Tatsache, für die Sie im Kampf oft unterschätzt wurde.

„Ich rette meine Ehre.“ entgegnete er trocken.

Sie kniete sich zu ihm herunter und schaute über seine Schulter. Ihr Blick fiel auf die Gegenstände, die vor ihm auf dem weißen Tuch lagen. Das Wakazashi – gereinigt und mit einem Blatt Papier umwickelt. Darüber waren dort Reinigungsutensilien sowie ein Tasse, in welcher sich sein Tee befunden hatte.

„Ist das dieser Seppuku-Quatsch?“ Für ihre Aussprache wäre sie vom Ausbilder gemaßregelt worden. „Wieso? Wegen deines Positionstests heute?“
Die Frage brachte die unangenehme Erinnerung an das Ereignis heute Vormittag zurück. Nicht nur, dass er in seinem schweren Mech von einem Leichten zerlegt worden war. Er hatte darüber hinaus auch taktische Fehler begangen und sich zu Unkonzentriertheiten hinreißen lassen. Er schloss die Augen und versuchte seinen Geist von diesem Ballast zu befreien. Dankend nahm er die Hilfe der wärmenden Sonnenstrahlen und der frisch duftenden Blumen an. Wenn man die Welt verließ, sollte der letzte Gedanke nicht voller negativer Emotionen sein.
„Bist du hier um zu helfen?“ Er deutete auf das Katana, das links neben ihm lag.

Nea sprang auf. In ihrem Gesicht zeigte sich eine Mischung aus Verachtung und Ablehnung. „Und mit damit meine Kodax beflecken? Wenn Du schon sterben willst, dann doch im Kampf. Selbstmord ist Chalkas.“
Chalkas… Innerlich schüttelte er den Kopf. Bei den Clans erklärte dieses Wort scheinbar alles. „Mein Verhalten heute war dem eines Kriegers unwürdig.“

Nea sah ihn verwundert an. Der Frust in seiner Stimme war unüberhörbar. „Komm schon Sweetie. Denkst Du wirklich, sie geben dir eine zweite Chance, weil Du eine Freigeburt bist? Denkst Du, du bist der erste?“
Jetzt war es an ihm verwirrt auszusehen, was Nea in schallendes Gelächter ausbrechen lies.
„Selbst unser Kahn Björn Jorgnesson ist ein zweites Mal zum Positionstest angetreten.“ Sie genoss die Wirkung dieser Worte, wie sie sichtbar eine Barriere durchbrachen.
Du musst echt noch viel über uns Geisterbären lernen." Nea ging in die Hocke. Lektion 1", begann sie, Wir hassen Verschwendung." Dabei zählte sie wie so oft mit der Hand mit.
Lektion 2: Wenn Du Frust hast, sieh zu, dass Du ihn abbaust. Geh eine Runde laufen oder hol dir jemanden in den Kreis der Gleichen. Hauptsache, du bist ihn los und kannst dich anschließend wieder auf den Job konzentrieren.“

Er sah in die Ferne auf die untergehende Sonne. Nachdenklich, als ob die Worte langsam sacken müssten. Dann nickte er unmerklich und blickte in ihre Richtung. „Ok. Was schlägst Du vor?“ Sie grinste. „Lass uns Frust abbauen gehen. Und anschließend trainierst Du für deinen zweiten Test.“

Ihr Grinsen ließ eigentlich keine zwei Interpretationen zu, welche Form von Frust abbauen ihr vorschwebte. So wirklich dämmerte es ihm aber erst, als sie ihn in ihr Zimmer zog. Bisher war es ein mehr als gebrauchter Tag. Hoffentlich versaute er das hier nicht auch noch…"

Edited by Bergonix, 16 October 2014 - 04:58 AM.


#3 Hanseatic League News

    Member

  • PipPip
  • 34 posts

Posted 16 October 2014 - 04:37 AM

Und die Hanseatic League of Free Mercenaries zieht auch gleich mal nach.

Auf www.free-mercs.de findet ihr Stories geschrieben von Mitgliedern der Liga. Drei Geschichtsstränge sind hier über mehrer Kurzgeschichten verteilt erzählt. Die Geschichten sind aus gemeinsamen Drops entstanden und wir hoffen ihr findet Sie lesenswert.

Schaut mal vorbei

#4 Wolverine

    Member

  • PipPipPipPipPip
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  • Mercenary
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  • LocationLauffen

Posted 16 October 2014 - 08:00 AM

--- Somerset - erobert am 30.07.3049 ---
thx to Bergonix and Ladehemmung
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Somerset
Militärakademie Somerset
20.08.3049

StarColonel Paul Vishio saß im Büro des Leiters der Militärakademie von Somerset. Für seinen Geschmack war das Büro viel zu pompös eingerichtet und mit lauter unnützen Kram vollgestopft. Paul bevorzugte eine eher auf Effektivität ausgelegte und leicht spartanische Einrichtung. Persönliche Gegenstände hatten hier nichts zu suchen. Er widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Person, die auf der anderen Seite des Schreibtisches stand - seinem neuen Leibeigenen, der ihn wild anfunkelte. Er nannte sich selbst Andrew „Steiner“ und besaß die Frechheit auf seinen Nachnamen zu bestehen. Wie alle Clanner verachtete Paul das Konzept der inneren Sphäre JEDEM einen Nachnamen zuzugestehen.
Paul hatte sich seinen Nachnamen – seinen Blutnamen - verdienen müssen, nachdem er selbst die Schmach der Leibeigenschaft ertragen hatte. Direkt nach seinem Positionstest bei Clan Blutgeist kam es zu einem Gefecht mit den Geisterbären, seinem jetzigen Clan. Die Geisterbären hatten das Giftake von Thomas Vishio von den Blutgeistern gefordert. Clan Geisterbär erklärte ein Batchall und Pauls Stern war ein Teil des Gebots seines damaligen kommandierenden Offiziers. Sie hatten gut gekämpft. Paul selbst hatte drei Mechs der Geisterbären abgeschossen bevor ein Treffer die Reaktorabschirmung beschädigte. Die extreme Hitze, die sich daraufhin in seinem Cockpit ausbreitete, sorgte dafür, dass Paul das Bewusstsein verlor, noch bevor sein Mech sich selbst abschaltete.
Erwacht war er auf einem Landungsschiff der Geisterbären mit einer Leibeigenenkordel um das Handgelenk. Paul flehte StarCaptian Hans Bekker, der ihn zum Leibeigenen gemacht hatte, regelrecht an, sich nach Sitte der Blutgeister entleiben zu dürfen. Noch heute konnte er die Antwort in seinem Kopf hören. „Paul, du bist jetzt ein Geisterbär und lebst nach unseren Regeln. Dir die nachträgliche Entleibung zu gestatten käme Verschwendung gleich.“ Und alle Clans verachteten Verschwendung.
Durch seine Ehre gebunden ging Paul den Weg des Leibeigenen. Er wurde wieder ein Krieger. Clan Geisterbär war schon lange im Besitz der Giftake einiger Vishios. Dadurch hatte ergab sich für ihn die Möglichkeit, einen Blutnamen zu erringen. Auch wenn dies nur über den Umweg des Gestampfes möglich war.
Jetzt, 6 Jahre später, war Paul Vishio an der Spitze des 304th Assault Cluster nach Somerset gekommen. Entgegen der Erwartungen des GalaxyCommanders von Galaxis Beta waren keine Feindverbände auf dem Planeten, wenn man von den Verteidigern der Somerset -Akademie absah. Diese hatten sich unter Andrew wacker geschlagen und Pauls Mech, einen von den Blutgeistern geborgenen Blutmilan, beschädigt. Dass den Verteidigern nur ihre Handfeuerwaffen und ein SRM-Werfer zur Verfügung standen nötigte Paul Respekt ab. Für diese Leistung hatte er Andrew zu seinem persönlichen Leibeigenen gemacht.

Paul sah Andrew direkt in die Augen. Sein Blick zeigte deutlich, dass er bei den folgenden Worten keinen Wiederspruch zulassen würde. "Andrew. Als Leibeigener ist es deine Pflicht meinen Anweisungen zu folgen. Du bist jetzt ein Mitglied des Clan Geisterbär.“ Paul lies Andrew etwas Zeit, diese Worte zu verarbeiten. „Das ist eine große Ehre. Jedoch gewöhne dich daran, dass dich hier NIEMAND mit deinem Nachnamen (dieses Wort sprach Paul mit Verachtung aus) ansprechen wird. Es gibt bei den Clans nur die Blutnamen der Krieger, Namen die wir uns erkämpfen müssen. Und ein Name darf nur von 25 Kriegern gleichzeitig getragen werden." Er sah dass Andrew etwas erwidern wollte und kam ihm zuvor: „Und jetzt geh und hilf Julian dabei, die Schäden an meinem Mech zu reparieren. Immerhin bist DU für sie verantwortlich.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stampfte Andrew aus dem Büro. Paul dachte noch einige Zeit über seinen neuen Leibeigenen nach. Er sah in ihm keinen aufmüpfigen Feind, er sah einen zukünftigen Krieger. Einen der noch viel über das Wesen der Clans lernen muss. Harte Arbeit in den niederen Kasten wird der Weg sein."


Tharkad
Nagelring
01.08.3049

Adam Steiner stand unter der Dusche in seinen privaten Räumen am Nagelring. Den Kopf hatte er vornüber an die Wand gelehnt und lies den Wasserstrahl die Verspannungen aus seiner verhärteten Nackenmuskulatur massieren. Er genoss, wie das warme Wasser den Schweiß der letzten Simulatorsitzung von seinem Körper wusch. 5 Stunden lang hatte er seine Klasse durch die unterschiedlichsten taktischen Szenarien für Mechkämpfe gejagt. Die Jungs und Mädels hatten sich gut geschlagen – sie besaßen Talent. Alle. Bis, ja bis auf einen Adeligen von Loburg. Adam hatte schon häufig darüber nachgedacht, ihn wieder nach Hause zu schicken. Das aber hätte unweigerlich den Zusammenhalt der Klasse auf eine sehr harte Probe gestellt. Der Junge war leider so etwas wie das Herz der Klasse. Mit seiner unnachahmlichen Art schaffte er es immer wieder, die Stimmung auch in den angespanntesten Situationen aufzulockern. Insgesamt verbesserte sich durch seine Anwesenheit das gesamte Lernklima der Klasse. Ein Talent, das jede Einheit später einmal gut brauchen konnte. Adams Aufgabe war es jetzt dafür zu sorgen, dass er auch lange genug überlebte um sein Talent einzusetzen.

„Major Steiner?“ Die Stimme aus den Lautsprechern riss ihn aus den Gedanken. Adam drehte das Wasser aus und schnappte sich ein Handtuch, bevor er zur Gegensprechanlage ging. „Was gibt’s?“ „Ich habe hier eine Prioritätsnachricht aus dem Militär HQ aus Tharkad City für sie.“ Adam atmete schwer ein und begann unbewusst seine seine Schultern zu massieren . Sofort waren die Verspannungen wieder zurück. Nachrichten aus dem HQ aus Tharkad waren selten von guter Natur. Die Dringlichen schon gar nicht. „Bitte reservieren Sie mir Raum 102 und stellen die Nachricht dahin durch. Ich bin in 5 Minuten dort.“


Somerset
Raumhafen
21.08.3049

Paul Vishio überwachte die Einschiffung seiner Truppen von der Kommandozentrale aus. Der Aufbruch kam keine Minute zu spät. Als vor 2 Tagen die 13th Phalanx von Galaxis Pi eingetroffen war, war Paul froh gewesen, das Kommando von Somerset an seinen Nachfolger übergeben zu können. Gleichzeitig hatte er seine neuen Befehle empfangen. Sein Kriegerherz lechzte nach einem Kampf, der den Namen verdiente. Die Übernahme eines unvereidigten Planeten kam schon fast einer Schande gleich.

In diesem Moment kam Andrew widerwillig zu ihm. „Die Mechs und Elementarrüstungen sind alle verstaut. Als nächstes steht die Verladung der Nachschubgüter an. Die Betankung ist fast abgeschlossen.“ Paul sah aus dem Fenster. „Geh und hilf den anderen beim beim Verladen. Je eher wir diesen Planeten verlassen, desto besser.“ Statt zu gehen und den Befehl zu befolgen verweilte Andrew wo er war. Diese Freigeburt stellte Pauls Geduld auf eine harte Probe. Er wandte seien Blick in Andrews Richtung. In dessen Augen sah Paul den gleichen Anflug von Befehlsverweigerung, wie vor ein paar Tagen. „Du hast noch eine Frage, franeg?“ Andrew rang mit sich selbst. Die Erinnerung an die 3 Tage bettruhe, die seine letzte Insubordination ihm eingebrachte hatte, schienen ihn eines Besseren zu belehren. „Neg.“ brachte er gepresst zwischen seinen Lippen hervor. Andrew drehte sich um und stapfte davon.


Tharkad
Nagelring
01.08.3049

Adam Steiner saß in dem fensterlosen Raum 102. Der Nachrichtenoffizier hatte das Abspielgerät für die HPG-Nachricht am Kopfende des Tisches platziert. Somit hatte Andrew die Tür direkt im Blick, falls jemand überraschend hereinkommen würde.
Adam schluckte noch einmal, aber der Klos in seinem Hals weigerte sich beharrlich zu verschwinden. Das ungute Gefühl wurde mit jeder Sekunde größer. Mit zitternder Hand rief er die HPG-Nachricht auf. Als er in Gesicht seiner Tante Melissa Steiner sah, die Augen voller Mitleid, sah er seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
"Adam es tut mir so Leid, wir haben die Nachricht eben erst erhalten. Wir haben Somerset an eine unbekannte Streitmacht verloren.“ Geschockt stoppte Adam die Nachricht. Somerset. Der Wohnsitz seiner Familie. Erobert. Seine Eltern waren erst von 2 Jahren aus dem aktiven Militärdienst ausgestiegen um seiner Frau bei der Verwaltung Somersets zu helfen. Eine eisige Hand schien sein Herz ihn ihrem eiskalten Griff zu halten. „Leider haben wir noch keine Informationen über die Angreifer, noch wie es deiner Familie geht oder was sonst auf Somerset vor sich geht!"
Seine Gedanken wanderten zu seinem Bruder Andrew. Adam wusste dass Andrew mit dem Kadettenkader der Akademie von Somerset bei Manövern an der Grenze zum Draconis Kombinat teilnehmen sollte. Voller Vorfreude hatte Andrew ihm davon in seiner letzten HPG-Botschaft berichtet. Das war jetzt 2 Monate her. Andrew wollte sich wieder melden sobald er wieder an der Akademie war. Der Archon sprach noch ein paar Minuten beruhigend auf ihn ein, Adam hörte aber schon nicht mehr zu.


Tharkad
Nagelring
04.09.3049

Tränen füllten Adams Augen. Ungläubig las er die Nachricht noch einmal. Innerlich hoffte er, dass sich der Inhalt durch das erneute lesen vielleicht noch ändern würde.
Die Nachricht war vom kommandierenden Offizier der Somerset Militärakademie.
„... bedaure ich, euch mitteilen zu müssen, dass sich Euer Bruder Andrew Steiner eine leichte Verletzung beim Sport zugezogen hat und daher nicht am Manöver teilnehmen konnte...“. Der Rest der Nachrichten verschwamm in seinen Tränen. In Andrew begann etwas zu kochen. Mit einem Schrei, in den er alle Wut und Frustration legte feuerte er das Nachrichtenpad quer durch den Raum und ließ es an der Wand zerspringen. Diese Bastarde würden es ihm büßen. Es wurde Zeit, diese „Invasoren“ auf ihren Platz zu verweisen.

--- Verteidigung von Barcelona - 01.09.3049 ---
thx to Bergonix and Ladehemmung

Planet: Barcelona
Ort: Novo Cressidas
Jahr: 3049
Uhrzeit: 03:26 TNZ

Ein schrilles Piepsen riss GalaxyCommander Than Hambash aus seinem Schlaf und es dauerte einige Sekunden, bis er das ArmbandCom als Ursache ausgemacht hatte. Innerlich verfluchte Than die Neigung seines Körper für einen tiefen Schlaf. Genervt nahm er den Anruf entgegen.

„Komm-Tech Theresa an GalaxyCommander Than Hambash, entschuldige die Störung.“

Sie gab ihm einen kurzen Moment sich zu sammeln, bevor sie fortfuhr.

„Seit 5 Minuten empfangen unsere Sensoren in der Umlaufbahn multiple Infrarot Signaturen an einem Piraten-Sprungpunkt. Die nächsten Nachschubtransporte erwarten wir erst übermorgen. Daher entschied ich mich dich zu wecken.“

Sofern Than noch Müdigkeit verspürte, war diese jetzt wie weggeblasen. Noch während er aufstand, um seinen Gefechtsoverall anzuziehen, gab er die nächsten Anweisungen.

„Komm-Tech Theresa. Benachrichtige sofort die StarColonels! Sie sollen sich umgehend in der Kommunikationszentrale einfinden!“ Ohne ein weiteres Wort beendete er die Verbindung.

In Momenten wie diesen war er froh darüber, dass er bei den ihm unterstellten Techs Eigenständigkeit förderte. Trotzdem bereitete ihm die Ungewissheit über den möglichen Gegner Sorgen, als er sich auf den Weg machte.

25 Minuten später erschien auch der letzte StarColonel der Galaxis Pi in der Kommunikationszentrale. StarColonel Sandra kam direkt von einem nächtlichen Manöver und trug immer noch ihre Mechkriegermontur aus Kühlweste und Shorts.
Than sah Theresa an. „Komm-Tech Theresa empfangen wir irgendwelche Nachrichten von den Eindringlingen?“ Hastig warf sie einen prüfenden Blick auf ihren Monitor. „Nein, GalaxyCommander. Aber ich erhalte gerade die Daten aus den IFF-Transpondern.“ Sie runzelte die Stirn, bevor sie verwundert fortfuhr. „Es sind Einheiten des Lyranisches Commonwealth! Die geschätzte Truppengröße entspricht einem reinen Mech-Regiment der inneren Sphäre.“

Da Than Hambash bisher noch kein Batchall erhalten hatte, war er fast von einem solchen Szenario ausgegangen. Vermutlich hatte das Commonwealth Agenten nahe der Peripherie stationiert, die ihre Berichte in die innere Sphäre weitergeleitet hatten. Und jetzt wollte sich das Commonwealth wohl selbst ein Bild von dieser ‚Bedrohung‘ machen bevor der Clan weiter in die innere Sphere vorstoßen konnte.

„StarColonels!" Than wandte sich mit ruhiger und fester Stimme an seine Offiziere. "Ich werde dieses Gefecht persönlich führen. Es wird kein Bieten geben!“ Er legte eine besondere Betonung auf das Wort ‚kein‘. In den Gesichtern der StarColonels zeichnete sich aufkeimende Wut ab. Bevor jemand etwas erwidern konnte fuhr er fort. „Ich bin nicht umsonst GalaxyCommander dieser Einheit. Barcelona ist ein mögliches Aufmarschgebiet und dadurch zu wichtig für unseren Clan um ihn euch verteidigen zu lassen.“ Than lies diese Worte eine kurze Zeit wirken. „Wir werden diese Surats jagen und erlegen wie der mächtige Geisterbär auf Strana Mechty seine Beute erlegt. Bereitet umgehend eure Sternhaufen vor und instruiert eure Offiziere! Sobald wir die Landezone kennen, werden wir diesen ehrlosen degenerierten Freigeburten die Kehlen zerfetzen. Weggetreten!“

Im Gehen wandte er sich noch einmal an Theresa. "Komm-Tech benachrichtige den Khan über diesen Angriff und teile ihm mit, dass wir alles unter Kontrolle haben."

Trotz der liberalen Politik seines Clans hasste Than die Freigeburten. Ironischerweise hatte sein Khan ihn auf diesen Posten verdammt, mit einer Garnisionsklasse-Galaxie, die zu 85% aus
Freigeborenen bestand. Der Rest waren überalterte oder weniger begnadete Krieger. Than jedoch genoss diese Herausforderung und eiferte ihr entgegen.

--- Verteidigung von Barcelona - 01.09.3049 - Dropzone ---

Than war zufrieden. Theresa hatte mal wieder hervorragende Arbeit geleistet. Noch während der Einsatzbesprechung, hatte sie sich daran begeben, die mögliche Landezone der Feindeinheiten anhand der vorhandenen Flugdaten zu berechnen.

Die Flammenzungen die jetzt über der Radaranlage den Himmel füllten, bestätigten ihre Berechnungen. Die Temperatur in seinem Warhawk war während des Gewaltmarsches auf ein angenehmes Maß gestiegen und sein Mech kühlte sich nun langsam ab. Than hatte dem Angreifer eine Nachricht zukommen lassen um dem Gegner die Möglichkeit zu geben ein Batchall zu erklären. Die Stärke des Angreifers war ihm im Prizip egal, nach den Sitten der Clans wäre er sonst in der Lage gewesen durch ein entsprechendes Bieten ohne seine Freigeburtskrieger zu kämpfen und der Feind hätte entsprechend der Verteidiger seine Angriffskräfte per Gebot ermittelt. Die Antwort zeichnete sich jetzt am Himmel ab. Kein Batchall, kein Bieten… Paul Vishio hatte Recht, diese degenerierten Freigeburten kannten einfach keine Ehre. Also würde nun alle verfügbaren Truppen der Planeten verteidigen.

Than wandte sich auf einer privaten Leitung an seinen Stellvertreter Andrej. „Ich schätze den Angreifer auf ein Regiment der Inneren Sphere, frapos?“ Er wusste, dass Andrej sich schon längst ein Bild über die mögliche Stärke der Angreifer gemacht hatte. „Pos.“, antwortete die rauchige Stimme Andrejs ohne Verzögerung. „Sie scheinen es ernst zu meinen.“ Than lenkte seinen Mech um einen kleinen Felsen um einen besseren Blick auf die Angreifer zu bekommen. „Am liebsten hätte ich sie aus dem Orbit geschossen. Diese feigen Surats verdienen es nicht, dass man ihnen ehrenvoll entgegentritt.“ Er hörte Andrejs typisches Lachen am anderen Ende. „Damit hättest du deinen Mechkriegern aber der Möglichkeit eines Kampfes beraubt.“ Than wusste, das Andrej Recht hatte. Krieger brauchten den Kampf wie die Luft zum Atmen. Selbst wenn die meisten seiner Leute Freigeburten waren – sie waren dennoch Krieger. Krieger mit Ehre. Es wurde Zeit.

Er öffnete einen Kanal an seine Mechkrieger. „Geisterbären! Dort am Himmel seht ihr die Antwort, wie viel Sphärer von Ehre halten! Voller Feigheit wollten Sie auf unserem Planeten landen um uns dann hinterrücks wie Piraten zu überfallen. Das dort sind keine Krieger! Aber ihr seid Krieger! Ihr seid Geisterbären! StarColonels, bereiten wir ihnen einen heißen Empfang.“ Than warete nicht auf eine Antwort. Jeder seiner Krieger kannte seine Aufgabe. Jetzt konnten die ganzen Freigeborenen in seiner Galaxie zeigen, ob sie die Bezeichnung Krieger verdienten.

Die Regeln für Zellbriggen hatte er schon zuvor außer Kraft gesetzt. Ehrlose Banditen verdienten es einfach nicht, ehrenvoll bekämpft zu werden…

--- Malibu - RP Text - Kampf am 28.09.3049 ---

Karl Weber saß mit seinem Bruder Haruto vor einem Cafe in der Innenstadt von Malibu City und genossen die Wärme der letzten Sonnenstrahlen. Viele Möglichkeiten hierzu würde es dieses Jahr nicht mehr geben. Eigentlich war Haruto nur sein Halbbruder. Seine Mutter war früh gestorben und sein Vater reiste mit dem Militär durch die unterschiedlichsten Welten. Auf einer Reise zur Kurita-Grenze war Haruto entstanden. Auch seine Mutter war kurz nach der Geburt gestorben. Dies hatte sie irgendwie verbunden. Sein Vater hatte danach keine Frau mehr geheiratet.

Haruto nippte an seinem Tee. „Endlich kehrt wieder etwas Normalität ein. Diese Geisterstadt war ja nicht auszuhalten.“ Karl nickte seinem Bruder zu. „Was auch immer ‚Normalität‘ bedeuten mag.“. Er pikste Stück Kuchen auf und steckte es sich in den Mund und lies den Blick durch die Haupteinkaufsstrasse schweifen. Direkt nachdem die Geisterbären Malibu übernommen hatten, war die Stadt wie leergefegt. Mittlerweile waren die meisten Läden wieder geöffnet und damit waren auch die Käufer zurückgekehrt.

„Was denkst Du, wie lange das noch so sein wird?“

Karl sah in die Richtung, in die Haruto mit einem Nicken gedeutet hatte. Im Zentrum stand einer der Clan Battlemech hoch aufragend und majestätisch. Auch, wenn es nur ein Kleinerer war – Karl war immer noch fasziniert von ihnen. Diese Leidenschaft war ebenfalls etwas, was er mit seinem Bruder teilte. Um den Mech herum standen 2 dieser Elementare in ihren Gefechtsrüstungen. Andere waren in Stadt unterwegs.

„Ich denke, das wird noch einige Zeit dauern. Vater hat immer davon gesprochen, dass er lieber eine Sturmlauf auf eine gegnerische Stellung unternimmt, als diesen ‚Scheißjob wo du nicht weißt, ob der Typ neben dir ‘ne Bombe im Arsch hat.‘ “ Die Erwähnung ihres verstorbenen Vaters senkte die Stimmung spürbar. Auch, wenn er selten zu Hause gewesen war - sie hatten beide zu ihm aufgesehen und sich immer nach seiner Rückkehr gesehnt. Von seiner letzten Reise war nur ein kurzer Brief gekommen. Er ist gefallen, es tut uns leid, blablabla. Standardschreiben. Nach all den Jahren im Dienste des Archon, nichts persönliches. Sie konnten weder seine Überreste beerdigen, noch wussten sie, wie er gestorben war. Seine Tante, die die Erziehung der beiden Jungs in der Zeit übernommen hatte, hielt an ihrem dogmatischen Verhalten gegenüber dem Archon fest. „Es ist eine Ehre, für den Archon zu sterben.“ Das war – in Kurzform - alles, was sie dazu zu sagen hatte. Der Archon hatte bei ihr gottgleichen Status. Und dieses hatte sie auch auf die beiden Jungs versucht zu übertragen. An diesem Tag bekam das Abbild des Archon in den Augen von Karl und Haruto erste Risse.

„Hattest du gestern nicht mit einem von denen gesprochen?“, stieß Haruto einen Themenwechsel an.
Karl nickte. „Ja, einen ihrer Techs. Wir hätten es schlechter erwischen können.“ Er deutete mit der Gabel in Richtung des Mechs. “Der Großteil der Krieger in dieser…“. Er suchte nach dem richtigen Namen, kam aber nicht drauf. „… Einheit sind auch – ähm – Freigeborene. Also so wie wir und nicht gezüchtet. Die Geisterbären scheinen damit sehr viel offener umzugehen, als die anderen Clans.“
„Schmeckt Ihnen der Kuchen nicht?“ Beide drehten sich um. Hinter ihnen stand die weibliche Bedienung, die ihre Vorzüge deutlich zur Schau stellte – wohl in der Hoffnung auf ein besseres Trinkgeld. Erst jetzt bemerkte Karl, dass er die ganze Zeit mit der Gabel in der Hand spielte. „Nein, nein, alles OK. Könnte ich vielleicht noch einen Kaffee bekommen?“ Die Bedienung notierte die Bestellung und ging wieder hinein.

„Hat er gesagt, ob sie dem Archon in den Arsch treten werden?“ Haruto hatte der Verlust ihres Vaters härter getroffen als Karl. Er machte den Archon persönlich für seinen Tod verantwortlich. Auch ein Ergebnis der Erziehung ihrer Tante. Liebe und Hass – zwei Seiten derselben Medallie.
Als er den mahnenden Blick Karl’s bemerkte giftete er ihn direkt an: „Was denn? Denkst Du, die Geisterbären werden mich für diese Aussage vor Gericht zerren?“

Karl schüttelte den Kopf und beugte sich vor. „Das nicht, aber hier gibt es noch genug, die dem Archon treu ergeben sind. Und die könnten Anstoß an deinen Aussagen nehmen.“

Schnaufend lehnte sich Haruto in seinem Stuhl zurück. „Dein Kaffee kommt.“
Karl sah in Richtung der Bedienung, die lächelnd gerade mit einer dampfenden Tasse aus der Tür herauskam. Mit einem Mal veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie ließ vor Schreck die Tasse fallen. Karl drehte sich um und spürte den Grund, noch bevor er ihn sah.

Der Battlemech hatte seine Stellung verlassen und stürmte gerade am Cafe vorbei. Dicht gefolgt von den Elementaren. Seine Geschwindigkeit war zu viel für die Straßen und seine Füße hinterließen tiefe Abdrücke.
Haruto und Karl sprangen beide auf und sahen ihnen nach um den Grund zu erfahren. Nichts war zu erkennen. Aus dem gegenüberliegenden Geschäft stürmte ein Mann heraus. „Sie kommen! Sie kommen um uns zu befreien!“ und deutete auf Flammen, die sich am Himmel abzeichneten.

Mit Mühe hielt Karl seinen Bruder davon ab, den Mann niederzustrecken. Wut und Hass standen in seinen Augen. „Ich hoffe, die Geisterbären schießen sie ins All zurück. Alles ist besser, als der Archon.“, brachte er leise zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.

Selbst wenn die extremen Ansichten seines Bruders nicht unbedingt teilte - aber in diesem Punkt musste Karl ihm zustimmen.

Abs:
Malibu
Festung „HQ“
28.09.3049
SCol Alexandra Kabrinski, Galaxis Pi


Galaxycommader Paul Visho,

wir soeben haben einen feigen Überraschungsangriff der inneren Sphäre erfolgreich zurückgeschlagen. Unsere Einheiten haben das gesamte Regiment ausgelöscht und im Gegenzug 3 Trinärsterne verloren.

Direkt nach dem Sieg haben meine Elementare den Befehl erhalten, die Hauptstadt vor Übergriffen durch die Bevölkerung zu sichen. Sie wurden legitimiert, alle notwendigen Mittel einzusetzen um Ausschreitungen frühzeitig zu unterbinden. Star Captain Ulrics ersten Meldungen zufolge wurden die Elementare jubelnd empfangen. Es scheint fast so, als ob die Bevölkerung glücklich darüber wäre, nicht mehr unter dem Joch des Lyransichen Commonwealth zu stehen.

Ich habe die anwesende Clanwache gebeten, diese Stimmungen näher zu untersuchen.

SCol Alexandra Kabrinski

--- Malibu - RP Abschlusstext 28.09.3049 ---

„Seht, dort! Sie fliehen!“ Alle Blicke wandten sich gen Himmel und kurz darauf brach ohrenbetäubender Jubel aus. Die Invasoren waren vertrieben. Haruto nahm seinen Bruder in den Arm und knuffte ihm freundschaftlich in die Seite. In Harutos Gesicht spiegelte sich die überschwengliche Freude wieder, als er zur jubelnden Menge lief und begann ausgelassen mit wildfremden Menschen zu tanzen. Karl lächelte zufrieden. Hauptsächlich deshalb, weil er seinen Bruder schon lange nicht mehr so voller Freude gesehen hatte.

Es war schon erstaunlich, wie schnell die Stimmung in Richtung der Geisterbären umgeschwungen war. Die Jubelrufe, als die Landung der lyranischen Truppen bekannt geworden war, waren innerhalb weniger Minuten verstummt, als sich immer Menschen einfanden, die die Geisterbären als Befreier ansahen. Obwohl die Kämpfe weit draußen vor der Stadt stattgefunden hatten, war der Lärm der Explosionen bis hierhin zu hören. Die Spannung war spürbar und ein Funken hätte genügt um diese zu entladen. Es war wohl pures Glück, dass es nicht zu irgendwelchen gewaltsamen Ausschreitungen gekommen war.

Die Stille, die auf den Lärm der Schlacht folgte war mörderisch. Die Angst in den Augen der Menschen. Sie könnten doch wieder am Joch des Archon hängen. Alles war zum Zerreisen gespannt. Dann wurden am Horizont die Triebwerke der lyranischen Landugsschiffe sichtbar. In diesem Moment hatte sich die Spannung in unbändigen Jubel und Freude entladen.

„Was macht euch eigentlich so sicher, dass es nicht die Geisterbären sind, die da fliehen?“ Karl sah zur Seite. Einer der pro-lyranischen Anhänger hatte sich in eine Ecke gesetzt und grummelte dort vor sich hin. Er ging auf den Pro-Lyraner zu, kniete sich hin und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Die Geisterbären würden von dort aus starten.“ Er deutete mit einer Hand in Richtung des Raumhafens.

Mit einem Grinsen stand er auf und ging wieder auf die Menge zu. Eine Frau, mit kurzen feuerroten Haaren, tanzte an ihn heran. Sie lächelte kurz, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen – nur um danach wieder in der Menge zu verschwinden.
„Wer war das?“ fragte Haruto, der sich wieder neben ihm eingefunden hatte.
„Keine Ahnung. Sie wär plötzlich da, hat mich geküsst und ist wieder verschwunden.“
„Aber nicht, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, wie mir scheint.“ Erst jetzt merkte Karl, dass er rot angelaufen war. Haruto brach in schallendes Gelächter aus.
„Los, rein mit dir. Vielleicht findest Du sie noch.“ Mit diesen Worten stieß Haruto seinen Bruder in die Menge.

--- Twycross - ETA 02.10.3049 ---

GalaxyCommander Paul Visho saß mit seinem Untergebenen in der Kommandozentrale der „Flinke Tatze“. Auf dem Kartentisch war ein dreidimensionales Modell von Twycross zu sehen, das sich langsam um die planetare Achse drehte.

„Ich überspiele ihnen die Daten der Analyse der Planetenoberfläche.“ Paul Visho nickte der ComTech zu. Das Planetenabbild auf dem Kartentisch begann sich zu verändern. Auf der Oberfläche von Twycross erschienen verschiedene Symbole. Paul vergrößerte immer wieder einige Kartenausschnitte um sie intensiver zu analysieren.

„Das sind mindestens 6 ihrer Sphärenregimenter.“ In der tiefen Bassstimme von Andrew Tseng konnte man die Vorfreude auf die bestehende Schlacht hören. Andrew deutet auf einige Symbole. „Diese Stellungen hier dürften Bunker sein. Gibt es ein deutlicheres Zeichen für ihre Angst?“ Als Antwort darauf brach der Stab in schallendes Gelächter aus. Paul selbst beließ es bei einem Grinsen. Twycross war ein Industrieplanet und seine Galaxie hatte sich nicht gerade bemüht, ihre zukünftige Route zu verheimlichen. Somit war zu erwarten, dass sie dort auf eine Streitmacht stoßen würden, die den Namen auch verdiente. Aus diesem Grund hatte Paul auch einen Großteil seiner Galaxie mit nach Twycross genommen. In den letzten Kämpfen waren einige Krieger durch das interne Bieten zum Zuschauen verdammt gewesen. Dies würde auf Twycross anders ein.

Paul hob die Hand und umgehend kehrte Ruhe ein. „Die Wetterbedingungen.“ Der Befehl war an niemand speziellen gerichtet. Trotzdem wurden umgehend die Wetterdaten für die einzelnen Regionen eingeblendet. Paul lächelte erneut –jeder wusste was er zu tun hatte. „Bei den typischen Wetterbedingungen wäre es für unsere Jäger Selbstmord, in die Atmosphäre einzudringen. Bleiben also nur noch Mechs und Elementare.“ Es war wieder Andrew, der als erstes die Stimme erhob. Er war einer der wenigen Mechkrieger in Pauls Galaxie, die auch als Pilot brauchbare Ergebnisse abliefern konnten. Paul nickte zur Bestätigung. „Hat jemand einen Vorschlag, frapos?“ Ein Ausschnitt vergrößerte sich und Jan Snuka ergriff das Wort. „Wir landen hier, direkt auf dem Raumhafen und fordern sie hier zum Kampf. Diese verfluchten Barbaren werden wir problemlos vom Planeten fegen, sobald sie sich uns stellen.“ Seine Stimme hatte immer einen knurrenden Unterton, wenn er über bevorstehende Kämpfe sprach. Als ob das Tier in seinem Inneren an die Oberfläche drängt. Paul schätze Jan. Als Krieger im Feld. Nicht als Strategen. Er dachte wie viele seiner Mitkrieger immer noch zu sehr in Clan-Begriffen. Aber diese Freigeburten tickten anders.

Natascha Visho schüttelte fast unmerklich den Kopf. „Natascha. Dir schwebt ebenfalls ein Angriffsszenario, frapos.“ Sie zögerte. Wie so oft. Im Gegensatz zu Jan war Natascha eine hervorragende Strategin. Nur fehlte ihr häufig das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

„Pos, Galaxycomannder. Ich würde dem Vorschlag zustimmen, wenn wir gegen Clanner antreten würden. Das dort“ – sie zeigte auf die Ansammlung von Mech-Symbolen – „ist sind Einheiten der Innere Sphäre." Im Gegensatz zu vielen anderen vermied sie einen abwertenden und verachtenden Tonfall wenn es um die Innere Sphäre ging. "Sie kämpfen nicht wie wir – nicht ehrenvoll.“ Offensichtlich nutzte Sandra diese Aufzählung von offensichtlichen Tatsachen, um ihre Gedanken zu ordnen. „Wir werden hohe Verluste zu beklagen haben, wenn wir ihre Kampfweise…“ zu mehr kam sie nicht. Jan war aufgesprungen und hatte ihr einen Faustschlag versetzt, noch bevor die anderen ihn zurückhalten konnten. „Ich werden meinen Kodax nicht beschmutzen, indem ich die Taktiken dieser dreckigen Freigeburten anwende.“ Langsam rappelte sich Natascha auf und sah ihm direkt in die Augen. „… wenn wir ihre Kampfweise nicht für unsere Taktik berücksichtigen. Wenn wir sie schon Stück für Stück ausgraben müssen, sollten wir auch entscheiden, wo wir anfangen zu graben, frapos?“

Alle Blicke wanderten zum GalaxyCommander. Was Natascha da verlangte, war hart an der Grenze für einen Clanner. Das war offensichtlich. Jetzt galt es für Paul eine Möglichkeit zu finden, den Kampf trotzdem ehrenvoll im Sinne der Clanner zu gestalten. „Pos.“ Der Ton, in welchem er dieses Wort aussprach, war eher fragend als bestätigend. Natascha fuhr fort und rief einen anderen Kartenausschnitt auf. „Dies ist die planetare HPG-Station. Die hier stationierten Truppen sind auf mehrere Bereiche verstreut. Ich schätze die dort stationierten Truppen auf eine ihrer Kompanien. Wir führen hier einen Gefechtsabwurf durch.“ Sie deutete auf eine verlassene Stadt, die mittlerweile von Eis bedeckt war. Ihre Stimme und ihre Haltung hatten sich verändert. Sie war jetzt voller Enthusiasmus und Überzeugung. „Die Anzahl der angreifenden Mechs werden wir durch bieten ermitteln. Somit ist sichergestellt, dass wir unserem Kodax keine Schande bereiten.“ Von allen Seite erntete sie zustimmendes Nicken. Selbst Jan Snuka hatte sich vorgebeugt um ihren Ausführungen zu lauschen. „Wenn wir erst die Station eingenommen haben, haben wir eine Basis für unsere Landungsschiffe und können entscheiden, wo wir als nächstes graben. Irgendwann müssen sie dann zu einer Entscheidungsschacht antreten.“

Paul war fasziniert davon, wie diese Frau es allein mit ihrer Ausstrahlung geschafft hatte, innerhalb kürzester Zeit seinen gesamten Stab einzunehmen. „Gut gehandelt und akzeptiert.“

--- Twycross - Frontsplitter 1 - 02.10.3049 ---

********************HPG start********************



Abs:
Chahar
eroberte HPG Station
02.10.3049
GCom Paul Visho

Mein Khan,

wie erwartet haben wir beim Angriff auf die Bunkeranlagen auf Twycross hohe Verluste erlitten. Zwei Angriffe wurden von den Freigeburten zurückgeschlagen. Bisher ist es uns nicht gelungen, das Giftake der würdigen Krieger zu bergen.

Einzig Natascha Visho hat ihr Ziel erreicht und erfolgreich die HPG-Station auf Twycross erobert. Somit sind die verteidigenden Streitkräfte von der Kommunikation abgeschnitten.

Die Clanwache wertet gerade die in der HPG-Station gefundenen Informationen aus. Vielleicht können wir einige der Daten für die nächste Angriffsplanung nutzen.


GCom Paul Visho


********************HPG End********************

--- Twycross - Frontsplitter 2 - 05.10.3049 ---


********************HPG start********************


Abs:
Twycross
Warhawk des SCol
05.10.3049
SCol Jan Snuka


Galaxy Commander!

Die Informationen der Clanwache waren falsch! Weder die Anzahl der Gegner, noch deren Position stimmten mit den gelieferten Daten überein! Ich habe 5 Sterne nur durch die Unfähigkeit dieser verdammten Surats verloren!

Einige der Freigeburten haben uns während der Kämpfe umgangen und sind jetzt auf dem Weg zur HPG-Station. Meine noch kampffähigen Mechs werden sie aber bald eingeholt haben.

Wenn ich zurück bin, werde ich der Wache persönlich zeigen, was ich von ihrer Arbeit halte.


SCol Jan Snuka


********************HPG End********************

Edited by Wolverine, 16 October 2014 - 08:30 AM.


#5 Wittich

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Posted 19 October 2014 - 10:30 AM

Die V. Kompanie der 12. Donegal Guards übernahm in der MBO die Northwind Highlanders. Aus den beiden Abenden gegen die Geisterbären entstanden folgende Stories. Viel Spaß beim Lesen!


Kleistgrad Gletscherzone, Chahar, Lyranisches Commonwealth, 12. September 3049, 16:11 Uhr Ortszeit

Sergeant Ian MacAlister verfluchte die dreckigen Invasoren. Als Soldat der Northwind Highlanders hatte man sein Regiment mit zwei weiteren nach Chahar geschickt, um dort die Geisterbären in die Schranken zu weisen.

Säuerlich betrachtete er die Schneelandschaft vor sich, während er auf der Schulter seines Commandos stand. Vor ihm breitete sich eine Eislandschaft aus, mit Gletschern und Moränen, die jetzt von Kratern durchzogen war. Schwarzer Rauch zog in Schwaden durch die vormals reine Luft. Angewidert rümpfte der Sergeant die Nase und spuckte aus. Sie waren glatt geschlagen worden. Die Reste von fast drei Kompanien bedeckten rauchend den Boden der Region und immer noch konnte er am Horizont diese sogenannten Clanner ausmachen.

„Dieser Steiner-Geheimdienst!“, fluchte er. „Die Clans kämpfen in 5er Einheiten, haben sie gesagt. Die Clans schießen nur auf ein Ziel, haben sie gesagt. Die Clans mögen den Nahkampf nicht, haben sie gesagt.“ Mit der Faust hämmerte auf den Kopf seines Commandos. „Was für ein Witz!“

Nichts hatte gestimmt. Die Clanner kämpften gerissener als Capellaner und waren fanatischer als die Schwerter des Lichts. Mit ihren schnellen mittelschweren und schweren Mechs hatten sie blitzschnell die Raketen und Geschosse der Feuerunterstützung unterlaufen und in Sekunden den Atlas von Staff Sergeant Ramsay zerstört. Der Locust von Sergeant Dan Stewart war gefühlte 50m nach hinten gerissen worden, als ein Daishi ihm eine Breitseite verpasst hatte.

„Bäh, selbst deren leichte Maschinen haben mehr Waffen als mancher schwere Mech.“ Mit funkelnden Augen starrte er auf die Silhouetten der Clanmaschinen, die sich knapp am Rande seines Sichtfelds hielten, als ihn eine Stimme aus dem Kommunikator zusammenzucken ließ.

„Charlie 3, hier Basis, rücken die Clanner weiter vor, kommen?“

MacAlister beugte sich ins Cockpit und aktivierte den Kommunikator.

„Basis, hier Charlie 3, negativ, Ziele rücken nicht weiter vor, wiederhole, die Bären halten still, kommen.“
„Verstanden Charlie 3, kommen Sie zurück, kommen.“
„Verstanden Basis, Charlie 3 kommt zurück, Ende.“
Brummend kroch der Sergeant in das Cockpit zurück.
„Wir werden uns wiedersehen, verdammter Clanabschaum!“


Kleistgrad Gletscherzone, Chahar, Lyranisches Commonwealth, 17.-26. September 3049

„Lads, ihr habt es gehört, das dritte Bataillon wurde aufgerieben. Bleibt wachsam, die Clanner können jede Sekunde kommen.“ Eindringlich mahnte Captain Christie Stewart die Mitglieder ihrer Kompanie.

Vor rund zwei Wochen hatten Aufklärer Truppen der Geisterbären entdeckt, die sich auf einen wichtigen Industriekomplex in den Hochebenen von Chahar zubewegten. In der Folge rief ein besorgter Magistrat beim Steiner-Oberkommando an, dieses wandte sich an die Führung der Highlander und das war der Punkt, an dem Colonel Edward Senn die First Kearny Highlanders in die Berge schickte.

Captain Stewart erinnerte sich noch gut an das Treffen in einem der Besprechungszimmer des Industriekomplexes. Umringt von seinem Stab und den Kompanieführern trug Colonel Senn die traditionelle schottische Tracht mit Kilt, Sgian dubh, Sporran und einem Breitschwert, das er an seiner Hüfte trug. Unter den verwunderten Blicken des Stabs der Industrieanlage fuhr er mit seinen Ausführungen fort:

„Uns darf nicht das passieren, was den Bad Boys passiert ist. Wir müssen den Abschaum überraschen, oder sie reißen uns die Köpfe ab und werfen sie ihren Haustieren zum Fraß vor.“
Eine betretene Stille herrschte in dem Raum, die nur von dem leichten Surren der Klimaanlage und einem Husten aus den hinteren Reihen unterbrochen wurde. Alle hatten die Gefechtsaufzeichnungen der heimkehrenden Maschinen gesehen. Trauer und Besorgnis stand auf den Gesichtern der Offiziere geschrieben. Jeder wusste, dass die Clans überlegene Maschinen hatten, doch selten hatten die Clanner sie so todbringend und ruchlos eingesetzt.

„Ich habe nach der Schlacht mit Colonel MacCleod gesprochen!“, unterbrach er die Stille. „Wir saßen in seiner Kabine, tranken seinen besten Single Malt und er schaute mir tief in die Augen. ‚Ed‘, sagte er, ‚in den Bergen dort ist es saukalt. Wenn ich das nächste Mal dort hochgehe, brauche ich Winterausrüstung.‘“
Senns Offiziere warfen sich verständnislose Blicke zu.
„‘Winterausrüstung‘“, Senn hob seine Stimme, „‘im Sinne von Bärenfellen. Ed, bring mir für jeden meiner Mechs einen verdammten Pelz dieser Bastarde zurück!‘. Und bei Gott“, Senn schaute grimmig lächelnd in die Runde, „ich gedenke, ihm diesen Wunsch zu erfüllen!“
Einige seiner Offiziere nickten entschlossen, andere feixten, als die eben noch herrschende besorgte Anspannung sich gelöst hatte.

Entgegen seinem Naturell wollte der Colonel nicht stur in die Clanlinie rennen, sondern diesmal mussten die Bären kommen. Rings um den Industriekomplex wurden das erste und zweite Bataillon in Verteidigungsstellungen aufgestellt und warteten. Und warteten.

Seit fast neun Tagen rotierten die Kompanien durch die Verteidigungsstellungen, doch abgesehen von leichtem Geplänkel der Scouts ereignete sich nichts.

Am dritten Tag schloss die Cicada von Leutnant Sean MacCall zur Kompanie auf, nachdem er sich auf Extremreichweite mit einer gegnerischen Sturmkrähe beharkt hatte. Breit grinsend stieg MacCall aus seiner Cicada aus. „Na, hattet ihr viel Spaß beim Däumchen drehen.“, rief er den Leuten zu, die sich um seinen Mech sammelten, um Neuigkeiten zu erfahren.
„Meine Kleine und ich“, dabei klopfte er auf den Fuß seiner Cicada, „wir hatten sehr viel Spaß!“ Und deutete auf die Kratzer im Lack seines Mechs. Er hatte den Lacher auf seiner Seite und gierig hörten ihm die Piloten und die Techniker zu, als er seinen „heroischen“ Kampf mit der Sturmkrähe auf rund zwei bis drei Kilometer zum Besten gab.

Ansonsten warteten sie. Nach sieben Tagen begann Captain Jacob MacDuff von der zweiten Kompanie des ersten Bataillons der Highlanders damit, seine Truppen in den riesigen Lagerhallen aufmarschieren und exerzieren zu lassen. Als Captain Stewart ihn darauf ansprach, sagte er nur achselzuckend: „So wird meinen Jungs wenigstens warm, die werden ganz unruhig bei der Warterei.“ Er schüttelte den Kopf. „Einer hat sich letztens mittelschwere Verbrennungen eingefangen.“
Verdutzt blickte sie ihn an. „Verbrennungen? Wie denn das?“
„Er war im Cockpit seiner Thunderbolt eingenickt und hat seinen heißen Tee verschüttet.“

Das Knacken im Kommunikator ließ Captain Stewart zusammenzucken. Ein säuerlich klingender Colonel Senn sprach zu den Kompanieführern über den Befehlskanal.

„Lasses und Laddies, kennt ihr schon den? Greifen Geisterbären einen Planeten an…"
Die Kompanieführer, überrascht von dem Funkspruch, antworteten nichts.

Der Kommunikator knackte nochmals.
"Aber nach neun Tagen Untätigkeit darf ich wohl mit Fug und Recht behaupten, dass wir die Claninvasion zum Stehen gebracht haben.“
Schallendes Gelächter brandete durch den Kanal bei diesem Kommentar.
„Wir bleiben noch wenige Tage hier und ziehen uns dann zu den Auffanglinien zurück.“

Scheinbar wollten die Geisterbären doch noch einen Kampf haben. Am Tag darauf sammelten sie sich für einen Angriff und rückten brutal auf die Stellung der Highlanders vor. Doch schlussendlich mussten sie sich der massierten Feuerkraft des ersten Bataillons geschlagen geben und ließen rauchende Wracks auf den weißen Feldern der Hochebene von Chahar zurück.





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