Hyperboreus. Studien zur Geschichte Terras im Verhältnis zur Inneren Sphäre 845, 3055, S.126-138.
Iris. Jerome Blakes BattleMech
Xaver Murr*
Vom Gerücht zur Gewissheit
Seit dem Tode der Prima Myndo Waterly durch die Hand unserer ketzerischen Brüder kursiert ein besonders hartnäckiges Gerücht über Jerome Blake: Es wird behauptet, der selige Ordensgründer habe niemals einen BattleMech gesteuert, geschweige denn einen im Kampf geführt. Diese Behauptung fügt sich nahtlos ein in eine Reihe geschichtsrevisionistischer Texte aus der Feder Fochts und seiner Kabale, die Blake in einem völlig anderen Licht darstellen wollen, um die sogenannte Reformation des Ordens zu rechtfertigen (1).
Jerome Blake war kein MechKrieger, so viel ist wahr. Tatsächlich empfing er nur minimales Training – einen Crashkurs – um an den finalen Schlachten des Amariskrieges (2) teilzunehmen, wodurch er die schon weitgehend demoralisierten Truppen Kerenskys wieder mit neuem Mut beseelen konnte. Es ist ebenfalls wahr, dass der Alte Orden in seinem fehlgeleiteten, wenn auch aufrichtigem Pazifismus kein Interesse daran hatte, die kriegerische Seite Blakes hervorzuheben. Da allerdings so viele seine Taten kannten, verbreitete sich die Kunde bald in der gesamten Inneren Sphäre.
In einer Zeit, da die Kinder Blakes ihre kriegerischen Talente wiederentdecken müssen, ist es sinnvoll, in aller Deutlichkeit auf die militärischen Leistungen des Ordensgründers zu verweisen. Und sie können bewiesen werden: kurz bevor die 2. Garde-Division der Prima in den Juni-Wirren von Terra fliehen konnte, reaktivierte sie Blakes persönlichen Mech, einen Ostroc namens Iris, und verbrachte ihn nach Gibson. Sein Kernspeicher ist nach wie vor intakt.
Iris. Ein besonderer Ostroc
Es passt perfekt, dass Blake seinen Mech nach nach der griechisch-römischen Götterbotin und Schutzherrin der Kommunikation (3) benannte. Und Iris ist ein ganz besonderer Ostroc. Die Variante hat eine offizielle Bezeichnung, OSR-2CbE, allerdings ist kein anderes Exemplar bekannt. Wahrscheinlich handelt es sich um das Vorserienmodell einer fortschrittlicheren Ostroc-Variante aus Sternenbundzeiten. Dafür spricht, dass eine ähnliche Variante, der OSR-2Cb in den Reihen von General Lauren Hayes‘ 151. Royal BattleMech-Division fand (4). Obwohl nicht einzigartig, gab es nur sehr wenige von diesen. So kann angenommen werden, dass der OSR-2CbE auf diesem offenbar neuen Ostroc-Modell basierte und wie dieses erst kürzlich in Dienst gestellt wurde. Es ist umso bemerkenswerter, dass ausgerechnet Blake – weitgehend untrainiert, wie noch zu zeigen ist – einen solch wertvollen Mech erhielt.
Blakes Mech, den wir der eigentlichen Bezeichnung zum Trotz und der Einfachheit halber OSR-IRS nennen, war ganz sicher als extrem widerstandsfähiger UnterstützungsMech mit Fokus auf elektronische Gefechtsführung gedacht. Seine Bewaffnung war daher etwas reduziert, um dem Wächter-Störsender und der Beagle-Sonde Platz zu schaffen, die diesen Mech charakterisieren. Die Hauptbewaffnung bestand wie gewohnt aus jeweils einem schweren E.R.-Laser und einem mittleren Laser in den beiden Seitentorsos. Die Lafetten für Blitz-KurzStreckenRaketen des -2Cb sind durch einfache Maschinengewehre ersetzt worden. Diese Wahl mutet zunächst unsinnig an, doch ist zu bedenken, dass der Ostroc schon immer als Mech für Orts- und Häuserkampf glänzte. In dieser Umgebung jedoch ist selbst einfachste Infanterie tödlich, gegen die die M.G. große Wirkung entfalten können. Außerdem ist die Munition durch C.A.S.E. geschützt. Der extrem geringe Munitionsvorrat beschränkt den Nutzen der M.G. allerdings auf reine Selbstverteidigung.
Der Mech und seine Bewaffnung waren damit einfach zu beherrschen, bestens geschützt durch starke Panzerung, hohe Geschwindigkeit, ein niedriges Profil und natürlich den Störsender. Ein Standard-Reaktor und, wie gesagt, C.A.S.E. erhöhten die Überlebenschancen zusätzlich. Obwohl OSR-IRS nach heutigen Standards vielleicht etwas schwach bewaffnet erscheint, läuft er zumindest sehr kühl und kann daher länger feuern. Seine elektronische Kampfausrüstung wurde dabei von Blake besser verstanden als von jedem anderen. So viel steht fest.
Selbst wenn der Mech nicht eigens für Blake gebaut worden sein sollte, eignete er sich wie kein Zweiter für einen Piloten wie ihn.
Iris im Gefecht
Aufgrund der unzureichenden Quellenlage kann heute nur noch spekuliert werden, wann und wo Jerome Blake in die Führung eines BattleMechs eingewiesen wurde. Vermutlich geschah dies an Bord von Aleksandr Kerenskys Flagschiff. Jedenfalls nahm Blake sowohl an der Ersten Befreiung Terras durch Kerensky teil, ebenso wie an der Zweiten Befreiung Terras durch ComStar (Unternehmen SILBERSCHILD), nachdem Kerensky der Inneren Sphäre den Rücken gekehrt hatte.
Er zeigte sein Verständnis von Krieg, indem er seinen Mech vollständig Weiß lackieren ließ. Er ehrte damit die alten Friedentruppen Terras aus der Zeit vor der Raumfahrt. Vermutlich wusste er, dass diese Truppen ein grandios gescheitertes Unterfangen darstellten und Massaker nur dokumentieren konnten, statt sie zu verhindern. Doch der Idealist in Blake mochte wohl die Idee (5).
Da er wenig mehr konnte, als seinen Mech zu bewegen, agierte er zumeist als mobile Sensoren- und Störsender-Plattform; er verteilte Informationen und störte feindliche Ortungsgeräte. Niemals betätigte Blake den Feuerknopf während der Ersten Befreiung Terras. Es ist kaum zu sagen, ob er überwältigt war vom Stress des Gefechts, oder einfach Mitleid mit den von Amaris sinnlos geopferten Männern und Frauen hatte, die von Kerenskys teils unnötig brutalen Truppen niedergemacht wurden. Die Kommunikationsprotokolle Blakes beweisen, dass er definitiv ein mitfühlender Mensch war, der immer wieder feindlichen Soldaten Zusicherungen im Falle einer Kapitulation machte. Zeitgleich versuchte er, die Massaker zu verhindern, die viele von Kerenskys Männern verübten.
- Blake: Sie ergeben sich doch! Nicht feuern! Nicht feuern!
- Ajete: Kanal freihalten.
- Blake: Der General [Kerensky] hat befohlen, Pardon zu bewähren.
- Ajete: Der General ist nicht hier. Jetzt halten Sie den Kanal frei, Blake, oder ich werde ihn abschalten. Verstanden?
- Blake: Sie können diese Männer abschlachten, Leutnant, aber Sie können mich nicht zum Schweigen bringen. Die Menschheit wird von ihren Taten erfahren. Das wissen sie.
- Ajete: Nun gut, Sie [unverständlich, womöglich profan]. An alle, Feuer einstellen. Feldwebel Watt, Ihre Infanterie birgt die Verwundeten und versorgt sie. Jedenfalls die paar, die noch übrig sind. Beim ersten Anzeichen von Ärger erschießen Sie die auch noch.
- Blake [offline]: Dieser Wahn muss enden. Wenn Menschen zu lange Krieg führen, werden sie der Krieg. Hoffentlich weiß Kerensky, was er seinen Soldaten antut. Ich jedenfalls muss einen anderen Weg suchen. (6)
Er konnte nicht jede Bluttat verhindern, doch dürften wir nicht vergessen, dass einige der Frauen und Männer unter Kerenskys Kommando die Vorfahren der barbarischen Clans sind. Schon damals zeigte sich ein großer Unterschied zwischen den Soldaten, die bald Blake folgen sollten, und der Soldateska, die zu den Clans degenerierte (7).
In der Zweiten Befreiung Terras dagegen zeigte Blake ein anderes Verhalten. Während Unternehmen SILBERSCHILD übernahm er eine aktivere Rolle, als er General Hayes‘ KommandoLanze begleitete. Deswegen wurde er angegriffen, doch nie getroffen. Iris blieb rein weiß. Diesmal erwiderte er das Feuer. Allerdings weigerte er sich dabei beharrlich, auf Mechs zu schießen, die ihre Panzerung eingebüßt hatten. Nur ein einziges Mal zerstörte er einen Mech: ein feindlicher Zyklop – schwer beschädigt, aber feuerbereit – richtete seine massive 20er AutoKanone auf Hayes und ignorierte alle Aufforderungen zur Kapitulation. Da löste Blake einen Alphaschlag aus und eliminierte die Bedrohung. Ein schwerer Laser traf direkt in das Cockpit des Zyplopen, das Panzerglas brach und ein brennender Pilot schrie vor Schmerzen, bevor die langen M.G.-Garben ihn töteten. Ein mittelschwerer Laser dagegen traf die Munitionskammer und die ohnehin überhitzte Munition explodierte in einer Kettenreaktion, die den Zyklopen vollständig zerstörte. Offenbar überwältigt von den Sinneseindrücken, schaltete Blake Iris ab und beteiligte sich nicht mehr am Gefecht. Er führte den Mech später vom Feld, mottete ihn ein und aktivierte ihn nie wieder. Kurz bevor Iris offline ging, wiederholte Blake einen uns nur allzu bekannten Satz: ‚Ich habe getötet. Ich musste töten. Auch das wahrhaftig reine Licht vermag den dunkelsten Schatten zu werfen.‘ (8)
Blake ein MechKrieger?
Blake war kein MechKrieger. Er hätte sich jedenfalls nicht als solchen bezeichnet. In erster Linie wollte er den Frieden, den sprichwörtlichen Frieden Blakes. Doch er war ein Kämpfer und bereit, für seine Ideale einzutreten. Auch wenn Blake selbst dieser Teil seiner Persönlichkeit zu dunkel erschien und er sich um eine Einigung der Inneren Sphäre ohne Krieg bemühte, dürften wir seinen Tatenmut in Extremsituationen nicht unterschätzen. Wenn das Cockpit eines Mechs der einzige Ort war, an dem er Gräuel und Leid verhindern konnte, dann zögerte er nicht.
Es ließe sich kritisch fragen, ob Blake dafür überhaupt geeignet war. Dabei ist zu bedenken, dass nicht jeder MechKrieger automatisch ein Gray Noton ist und auch nicht sein muss. Mechs zu steuern ist in den Grundlagen relativ einfach. Der Hauptgrund, warum so wenige Frauen und Männer MechKrieger werden können, liegt schlicht in der begrenzten Anzahl an BattleMechs. Nur war dies für die Befreiungstruppen Kerensky und später Blakes gerade kein Problem. Für einen Crashkurs war ebenfalls genug Zeit, als sich die Flotte Terra näherte. Die wichtigere Frage ist, wie wir mit dem Andenken unseres Gründers umgehen wollen, nun da ein Streit um sein Erbe entbrannt ist.
Iris als Museumsstück und Vorbild
Es hätte technisch nichts dagegen gesprochen, den Ostroc wieder in den Kampf zu führen. Doch käme dies einem Sakrileg gleich, einem unnötig verschwenderischem Sakrileg. Blakes Wort hat sich dafür entschieden, dieses unschätzbar wertvolle Relikt zu einem Monument zu machen. So erinnert der immer noch strahlend weiße Mech an die Herkunft und an die kriegerische Rolle der neuen Miliz in der neuen Zeit. Wie es Blake schon sagte: ‚Ich bin nunmehr der Tod, Zerstörer von Welten‘.
Xaver Murr, Präzentor I-Epsilon/VI-Tau, 1. Division
Gibson, 3053
Datenblatt OSR-IRS (= OSR-CbE)
Masse: 60 Tonnen
Chassis: OST-II (STD)
Reaktor: Vlar STD 300
Marschgeschwindigkeit: 54 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 85 km/h
Panzerung: 9 Tonnen FF
Wärmetauscher: 13x (Doppel)
Ausrüstung:
2x schwere Blankenburg E.R.-Laser (1x RT, 1xLT)
2x mittelschwere Blankenburg Laser (1x RT, 1xLT)
2x ScatterGun Maschinengewehre (1x RT, 1xLT); 0,5 Tonnen Munition mit C.A.S.E. (LT)
1x Garret Wächter-Störsender (RT)
1x Cyclops Beagle-Sonde (LT)
Endnoten
(1) Eine erschöpfende Widerlegung ist noch nicht erschienen, jedoch wird sich 3056 eine Tagung führender Historiker und Theologen auf Atreus dieser Frage annehmen. (Call for Papers läuft).
(2) Vgl. G. Nonns, Geschichte der SBVS, Terra 3022, S.679-691; K. Graham-Campbell, Führer und Operationen, Donegal 3029, S. 301-326; ferner siehe In Ihren Worten, hg. von A. Tarantino, Terra 2781, als grundlegende Sammlung von Augenzeugenberichten, die allerdings ihrerseits quellenkritisch gelesen werden müssen (vgl. dazu Th. Auburn, ‚Ihre Worte‘ lesen, New Avalon 3022).
(3) Vgl. G. Weicker, s.v. Iris (1), in: RE IX.2, Terra 1916, Sp. 2037–2043.
(4) Der genaue Bestand der 151. Division und der anderen Divisionen Hayes‘ ist technisch gesehen nach wie vor geheim, da die ComGuards und nun auch unsere Miliz aus diesem Bestand heraus bewaffnet sind. Sollte sich Focht dazu entscheiden, auch die ComGuard-Akten freizugeben, werden genauere Belege nachgereicht. Bis dahin müssen externe Berichte über die Präsenz von OSR-2Cb z.B. auf Tukayyid als Nachweis genügen.
(5) Vgl. R. Dallaire, Handschlag mit dem Teufel, Terra 2006 als ein von Blake oft zitiertes Werk, das ebenso eindrucksvoll wie bedrückend das Scheitern dieser Friedenstruppen dokumentiert.
(6) Kommunikationsaufzeichnung OSR-IRS, 3. Januar 2779.
(7) Der genannte Leutnant Ajete bspw. ist vermutlich ein Vorfahre desjenigen Ajete, der den unter Diamanthaien verbreiteten Blutnamen begründete.
(8) Gefechts-ROM und Kommunikationsaufzeichnung OSR-IRS, 26. Juni 2788.
* Xaver Murr, geboren auf Terra, schloss sich ComStar an und verfolgte eine militärische Karriere. Er ließ sich zwischen 3045 und 3051 beurlauben, um ein intensiveres Studium der Geschichtswissenschaft aufzunehmen, bevor er der Clans wegen wieder zu den ComGuards gerufen wurde. Inzwischen dient er auf Gibson dem Wort Blakes.
Anm. d. Red.: Hyperboreus betrachtet sich als neutral im Streit zwischen ComStar und Blakes Wort. Wir akzeptieren daher Beiträge beider Konfliktparteien unvoreingenommen und nehmen keine inhaltlichen Änderungen vor.
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Hyperboreus. Studien zur Geschichte Terras im Verhältnis zur Inneren Sphäre 875, 3085, S.501f.
Mizellen
Ein Nachtrag zu Xaver Murr, Iris. Jerome Blakes BattleMech, in: Hyperboreus. Studien zur Geschichte Terras im Verhältnis zur Inneren Sphäre 845, 3055, S.126-138.
Der bemerkenswerte Aufsatz von Xaver Murr über den vermeintlichen BattleMech Jerome Blakes, einen Ostroc namens Iris, versuchte lang bestehende Gerüchte zu substantiieren. Nach dem Jihad dürften solche Gerüchte zwar nur noch von akademischem Interesse sein, doch aus diesem heraus sei die folgende Antwort verstanden:
Der Ostroc, der seinerzeit aus Beleg angeführt und als Museumsstück aufgestellt wurde, ist nicht auffindbar. Das betrifft auch seine Kommunikationsaufzeichnungen, die lediglich in den von Murr veröffentlichten Auszügen vorliegen. Es ist nicht bekannt, ob der Ostroc auf Gibson ein Opfer regulanischer Nuklearwaffen wurde, oder ob er zuvor nach Terra verbracht und hier zerstört wurde. Kopien des Speichers sind ebenso wenig bekannt. Da somit kein Beleg aus Murrs Aufsatz mehr nachprüfbar ist, müssen wir Blakes Betätigung als MechKrieger weiterhin als Gerücht behandeln, wie z.B. im unlängst erschienenen Hardwarehandbuch 3039.
Ein anderes Handbuch (3075) kann jedoch einen Punkt Murrs bestätigen. Dank des New Dallas-Kernspeichers verfügen wir nun über Einblick in die absolute HighTech der besten SBVS-Einheiten. Tatsächlich gab es eine besondere Ostroc-Variante, designiert OSR-2Cb. Es ist gut denkbar, dass eine Abwandlung dieser Variante für elektronische Kampfführung projektiert war.
Es sei darauf verwiesen, dass es höchstwahrscheinlich die enorme historische Bedeutung Blakes war, die diese Gerüchte überhaupt entstehen ließ. Besonders in den Nachfolgekriegen dominierte der BattleMech das Schlachtfeld und seine Piloten die Politik. ‚Große Männer‘ und ‚Große Frauen‘ mussten einen Mech steuern, so wie Hanse Davion oder Katrina Steiner. Ein gänzlich unmilitärischer Blake, der ohne BattleMech so einen Einfluss ausübte, erschien vielen ‚unrealistisch‘.
Ein kleiner Funken Hoffnung besteht noch, die Frage zu klären. Xaver Murr war nicht nur Historiker, er diente zuletzt in der 10. Division, die bis heute verschwunden ist. Vielleicht tauchen er oder seine Aufzeichnungen eines Tages wieder auf.
Ob das zu wünschen ist, steht jedoch auf einem anderen Blatt.
James Khauv, Präzentor III-Tau, ComStar Archivabteilung
Terra, 3084
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Hyperboreus. Studien zur Geschichte Terras im Verhältnis zur Inneren Sphäre 906, 3116, S.493.
Mizellen
Noch einmal zum vermeintlichen BattleMech Jerome Blakes
Ausgrabungen auf Gibson könnten neue Informationen über den angeblich von Blake geführten Ostroc Iris liefern. Die Archäologen fanden die Überreste eines weißen Ostroc, dessen Baujahr in die Zeit des späten Sternenbundes fällt und der außerdem die Designation OSR-Cb[---] trägt. Die durch Beschädigungen verursachte Lacuna könnte eventuell als OSR-Cb[E] gelesen werden. Da bis heute kein einziges Exemplar dieser Variante bekannt ist, außer Iris, wäre diese Lesung ein Indiz dafür, dass zumindest Teile der von Xaver Murr berichteten Geschichte stimmen.
Allerdings sollte der Fund nicht überbewertet werden. Selbst wenn es sich um einen OSR-2CbE handelt, ist nicht gesagt, dass er von Blake geführt wurde. Tatsächlich wäre dieser Fund sogar höchst tragisch, wenn es wirklich Iris ist. Denn dann wäre der Speicher des Mechs verloren und damit auch jede Möglichkeit festzustellen, ob es Blakes Mech war.
James Khauv, Präzentor XXXIV-Tau, ComStar Archivabteilung
Terra, 3115