An alle Spieler, die wie ich, herumrennen und auf den großen Durchbruch warten. Nicht resignieren, ihr seid nicht alleine. Um euch mal aufzumuntern hier meine Statistik, welche wirklich katastrophal ist.
Gewonnen / Verloren 135 / 169
Abschüsse / Gestorben Verhältnis 0.58
Ich habe jetzt schon über 120 Std. Spielzeit hinter mir und meine Erfolge auf dem Schlachtfeld sind sehr durchwachsen. Zwar habe ich das Gefühl etwas besser zu werden, doch im Prinzip bin ich noch immer eine Spieler, der recht planlos auf dem Schlachtfeld herumstolpert.
Meine Kartenkenntnis ist rudimentär und von den Mechtypen will ich gar nicht reden. Wenn ich einen Mech aufgeschaltet habe, vergesse ich regelmäßig auf seine Schadensanzeige und Bewaffnung zu achten. Oft feuere ich meine Waffen ( vor allem die Laser) auf eine Entfernung ab, die weit über der optimalen Waffenreichweite liegt, was zur Folge hat, dass ich kaum Schaden verursache, unnötig Hitze erzeuge, dafür jedoch alle Gegner auf mich aufmerksam mache.
Einer der häufigsten Sätze die mein Ziehvater und Hauptausbilder ( Nnamleips )von sich gibt ist... Lyk zurück, was suchst du da vorne?

Sein Satz wird meist von blinkenden Schadensanzeigen und Raketenwarnungen begleitet. Der gute Mann wird bestimmt schon oft fassungslos den Kopf geschüttelt haben, wenn er mitansehen muss, wie ich all die Dinge ignoriere, welche er mir mit einer Engelsgeduld und gut verständlich erklärt hat. Es ist doch aber auch ungerecht, wenn mann einen Heavy steuert und trotzdem beim Schlagabtausch mit kleineren Mechs gnadenlos zusammengeschossen wird.

Jetzt werden viele sagen, nicht wenn du dich immer bewegst, twistets und auf die wichtigen Teile deines Gegners zielst.
Es ist nicht einmal so, dass ich das Bewusst ignoriere oder nicht weis. Oft fängt es ganz harmlos an. Wir marschieren los und ich trotte brav neben oder etwas hinter meiner Lanze her. Irgendwann kommt es zur ersten Feindaufschaltung und ich bekomme erste Zielansagen. Jetzt fängt der Ärger an. Meist stehe ich etwas ungünstig und ein Hindernis versperrt die Schusslinie, also weiche ich auf die andere Seite des Gebäudes oder des Hügels aus, um meine Teamkollegen beim Manövrieren nicht zu behindern. ( Ich habe es schon zweimal geschafft hinter Nnamleips zu stehen und ihn dadurch am zurückweichen zu hindern, was seinen frühzeitigen Tod zur Folge hatte.)

Wenn ich dort dann den Feind zu Gesicht bekomme, eröffne ich den Beschuss. Anfangs ziehe ich mich immer brav zurück hinter die Deckung, doch wenn ich nach mehreren Schüssen kein Gegnerfeuer bekomme, werde ich häufig übermütig und bleibe stehen um sauber zielen zu können. Dann geht meist alles recht schnell. Plötzlich kommt es zur Raketenwarnung und hastig setze ich zurück, bekomme aber einiges an Treffern ab. Im Hintergrund höre ich den Befehl mich zurück zu ziehen und merke jetzt erst, dass ich mal wieder verpasst habe auf meine Lanzenkameraden zu achten. Ich nehme also meine Blechbeine in die Hand und haste zu den anderen. Dabei muss ich weitere Treffer einstecken. Oft passiert es dabei auch, dass dabei plötzlich leichte Mechs (Arctic Cheetha/ Raven) neben mir auftauchen.

Anfangs bin ich in meinem Heavy voller Zuversicht in einen Zweikampf mit ihnen gegangen, doch mittlerweile steigt Panik in mir auf, wenn eines dieser kleinen Mistviecher um mich herum hüpft.
(Sorry für die Wortwahl, aber sie entspringt eher dem gehörigen Respekt, den ich diesen Mechs mittlerweile gegenüber aufbringe. )
In schöner Regelmäßigkeit werde ich von diesen kleinen Blutsaugern zerlegt oder so übel zusammengeschossen, dass ich praktisch Tod bin. Meine Trefferrate bei diesen Mechs ist unter aller Kanone. Beim Umkreisen stecke ich im Schnitt 3 Angriffe vom Gegner ein, bis ich einmal den Feuerknopf drücken kann. So gut wie immer überreiße ich dabei die Armlaser in der Drehung zu weit und feuere mit diesen weit am Ziel vorbei, weil ich total auf das Fadenkreuz fixiert bin. Jeder zweite Beschuss von mir geht sowieso ins Leere oder streift den Gegnermech nur, weil dieser hüpft und ich nicht schnell genug nachjustiere.
Mein anderer großer Fehler ist meine Facetime. Sobald es in den Nahkampf geht, sollte man ja twisten. Ich weiß was ich tun soll vermassele es jedoch regelmäßig. Schießen, drehen, zurückdrehen, schießen, auf andere Seite drehen um Schaden zu verteilen usw. Dabei wenn es geht gleichzeitig noch Bewegen. Klingt ja ganz einfach, doch bei mir spielt sich das in etwa so ab.
In der Regel stolpere ich um eine Ecke und steh dem Gegner praktisch auf Armlänge gegenüber. Panisch feure ich erst mal alles ab, was ich an Waffen zur Verfügung habe und drücke den Rückwärtsgang rein. Meist endet mein Rückzug nach wenigen Schritten an einem Hindernis. Jetzt gerate ich ins Schwitzen und drücke abwechselnd A bzw. D, in der Hoffnung, dass der Mech sich wieder in Bewegung setzt. Während dieser Zeit behalte ich den Gegnermech natürlich ständig im Auge und kassiere Treffer um Treffer. Irgendwann Erinnere ich mich ans twisten und drehe halbherzig meinen Torso. Auf halben Weg sehe ich, dass die Waffen wieder bereit sind und drehe zurück. Natürlich feuert der Gegner genau jetzt die nächste Breitseite auf mich. Egal, ebenfalls feuern und wieder wegdrehen.
Meist schafft es mein Mech genau in diesem Augenblick, sich vom Hindernis zu lösen und fängt an zu laufen, um kurz darauf am nächsten Hindernis festzuhängen. Da ich den Torso total verdreht habe, verliere ich spätestens jetzt den Überblick wohin ich mich eigentlich bewege. Zudem wurde mein twisten dadurch unterlaufen, dass ich gleichzeitig auch noch meine Beine mitgedreht habe und ich bekomme das nächste Paket DMG in den Torso verpasst. Klein Lyk will sich natürlich wehren und feuert gekonnt zurück, um vom Shutdown überrascht zu werden... gefolgt vom schnellen Gnadenschuss.
Naja bis jetzt ist es immer sicher, dass ich beim Nahkampf den Kürzeren ziehe, da mir einfach das Können fehlt.
Trotzdem macht MW ne Menge spass, nur manchmal packt mich das schlechte Gewissen, weil ich durch meine Unfähigkeit bestimmt Schuld an der einen oder anderen Niederlage meines Teams bin. Ich auch nicht wissen, wieviel Tierstufen ich meine Ausbilder schon gekostet habe, wenn sie mit mir untergingen.
Diese etwas langatmige Beschreibung soll kein Jammern sein. Ich will vielen Neulingen einfach nur zeigen, dass es auch andere gibt, denen es genau wie euch geht und die sogar noch schlechter sind als ihr. Einfach weiterüben und auf die Ratschläge der anderen hören.