Rifleman IIC "Unseen" Artwork aus dem Technical Readout: 3055 (1992)
Rifleman IIC
Der Rifleman IIC ist der jüngste Mech, der für MWO vorbestellbar ist - oder je nachdem wann den Beitrag das lest - seit einiger Zeit für CBills zu kaufen ist. Doch warum sollte man sich für den Mech interessieren, der auf den ersten Blick keinen Sinn macht? Weil er eine recht interessante Geschichte hat, die sich tief in die Geschichte der Militärtechnik von der Inneren Sphäre und Clans erstreckt.
Als die Mechs mit dem Mackie das erste Mal über die Schlachtfelder wandelten, gab es nicht viel, was ihnen Einhalt gebieten konnte. Panzer waren fast vollkommen machtlos gegen die neuen Monster. Einzig die Aerospace-Jäger konnten auch nur ansatzweise mit den Mechs mithalten, auch wenn der Kampf sehr ungleich war. Die Zielsysteme der Mechs waren auf Bodenziele ausgerichtet und die schnellen Jäger waren schwierig zu verfolgen. Das war zwar ihr Segen, immerhin konnten sie damit ohne sich in zu große Gefahr zu begeben angreifen, aber der große Nachteil war, dass sie selbst nur wenig Zeit hatten, ihre meistens auf Nahkampf ausgerichteten Waffen einzusetzen.
Rifleman IIC in den Farben der Epsilon Galaxy (Clan Cloud Cobra)
Das änderte sich jedoch nur wenige Jahrzehnte später. Neuere Modelle der Jäger nutzten nicht länger Medium und Small Laser oder Kurzstreckenraketen, sondern setzten auf Langstreckenraketen und Large Laser. Damit konnten sie etwas Land gegen die damals primitiven BattleMechs punkten. Es dauerte nicht lang, bis Kallon Industries sich dem Problem annahm. Ab 2505 lieferte man mit dem Rifleman ein "effektives" Werkzeug aus, um den lästigen Fliegern Einhalt zu gebieten.
Der 60 Tonnen schwere Mech hatte nicht nur ein revolutionäres Radar/Zielerfassungssystem, das bis zu 50 Ziele in der Luft gleichzeitig verfolgen konnte, sondern auch Zielinformationen liefern, so dass man effektiv Jäger ausknipsen konnte. Doch bei der Entwicklung wurden viele Kompromisse eingegangen. Nur 11.5 Tonnen primitive Panzerung schützen den Mech, eine kleine Engine und die mäßige Bewaffnung aus 2 Large und 2 Medium Lasern waren nicht überwältigend und dank zu wenigen Heat Sinks litt der Mech unter massiven Hitzeproblemen. Bis zum Sternenbund sollte diese Spezialistenrolle aber durch den Jägermech und weitere Rifleman-Varianten endgültig Einzug in die Regimente finden. Aber trotz seiner wichtigen Rolle, der Rifleman auch in späteren Varianten den Hitzeproblemen treu.
Rifleman IIC 3D Render von Deviant-Artist demforr für die Mod Supreme Mech Commander
Nach dem großen Exodus der Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte brauchten die neugegründeten Clans ebenfalls eine effektive Luftabwehr-Waffe und die alte Technologie war nicht länger ausreichend. Die Führung der Clans entschloss sich, den Rifleman als Basis zu nehmen und das inzwischen übliche IIC Verfahren anzuwenden. Das Gewicht wurde um 5 Tonnen auf 65 Tonnen erhöht und neben einem neuen Endo-Steel-Chassis, wurde auch Ferro-Fibrous-Panzerung verwendet, um genug Platz für neue Waffensysteme zu schaffen.
Man nutzte aber nicht den Jägermech als Basis, obwohl er schon das passende Gewicht hatte. Das Zielsystem vom Rifleman war bereits auf große Laser konfiguriert, während der Jägermech vor allem auf eine reine Ballistikbewaffnung setzt. Nach der Gewichtserhöhung und dem Einbau einer 195 Standard Fusion Engine blieb genug Platz für 4 Large Pulse Laser und 19 Double Heat Sinks. Damit läuft der Rifleman IIC fast hitzeneutral - wenn man sich nicht bewegt - oder die 3 Sprungdüsen nicht benutzt, um höhere Feuerplattformen zu erreichen. Im Kampf konnte man mehrere Salven mit allen Lasern abfeuern, bevor man nur noch mit drei Large Pulse Lasern weiterkämpfen konnte.
Rifleman IIC in den Farben der Xi Galaxy (Clan Ghost Bear)
Die genauen Pulse Laser waren die beste Waffe, die man hätte verbauen können. Nachschubunabhängigkeit war in den frühen Jahren der Clans noch wichtig, denn viele Clans konnten nur durch Überfälle ihren Lebensstandard halten und Munition war immer knapp. Dank einer zusätzlichen Clan Active Probe und einem kleinen ER Small Laser für Infanterie wurde aus dem Rifleman IIC schnell ein begehrter Mech - zumindest für Garnisionsstreitkräfte. Denn der Rifleman konnte so ziemlich alle wichtigen Rollen erfüllen und bot erstaunlich viel Feuerkraft für seinen Preis von umgerechnet nur 5.7 Millionen CBills.
Es war ein solider Mech, der für fast 150 Jahre in Dienst gehalten wurde, bevor ein Update mit dem Rifleman IIC 2 kam. Hierfür waren nicht nur die Flugabwehr, sondern auch die Genauigkeit gegen leichtere Mechs verantwortlich. Vier Large Pulse Laser stellten eine ernste Bedrohung für jeden leichteren Gegner dar, die schnell mit nur zwei Salven ausgeschaltet werden konnten. Mit der zweiten Variante verschob sich dieser Fokus. Der Rifleman IIC 2 orientiert sich deutlich stärker am Jägermech, denn mit 4 Ultra AC/2 und einer größeren Engine für bis zu 64 KMH war er besser für offensive Angriffe anstatt Verteidigungsaktionen geeignet.
Rifleman IIC Artwork aus dem Technical Readout: Project Phoenix (2003)
Zu Beginn der Invasion hatte jeder Clan so viele Maschinen im Einsatz, so dass sich in fast jeden Garnisionscluster der Heimatwelten eine Handvoll Rifleman IIC befanden. Überrascht durch die Invasion durch Streitkräfte der Inneren Sphäre auf Huntress entschloss sich die Clanführung der Cloud Cobras jedoch, ihre alten Rifleman IIC Modelle zu aktualisieren. Die neuen Technologen wie Heavy Laser machten das Projekt sehr interessant und da das einzige ehemalige Rifleman IIC Produktionswerk stillgelegt im Cobra-Gebiet lag, wurde die Fabrik erneut geöffnet.
Quote
Rifleman IIC - 2845: 4 Large Pulse Laser, 1 ER Small Laser, 3 Jump Jets, Clan Active Probe, 19 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 2 - 2997: 4 Ultra AC/2, 3 Jump Jets, 10 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 3 - 3062: 2 Ultra AC/2, 2 Heavy Large Laser, 3 Jump Jets, Clan Active Probe, 21 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 4 - 3065: 2 Large Pulse Laser, 2 ATM9, 3 Jump Jets, 16 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 5 - 3069: 3 ER Large Laser, 2 Medium Pulse Laser, 5 Improved Jump Jets, 19 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 6 - 3071: 2 Hyper Assault Gauss Rifle 30, 2 Anti-Missile-Systems, Clan Active Probe, 10 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 7 - 3078: 2 Heavy Large Laser, 2 Plasma Cannons, 1 Micro Pulse Laser, 5 Improved Jump Jets, Targeting Computer, 16 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 8 - 3078: 2 ER Large Laser, 2 Streak SRM6, 4 AP Gauss Rifles, 5 Jump Jets, ECM, 16 Double Heat Sinks, 86 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC in den Farben der Fox Khanate (Clan Sea Fox)
Der Rifleman IIC 3 war zum Beispiel die erste Variante des Chassis, das mit Heavy Large Laser kommt. Die 2 Ultra AC/2 verleiten viele Gegner, schnell aufzuschließen - immerhin war das die Standardtaktik vom zweiten Modell. Im Nahkampf wird man dann aber schnell von den 2 Heavy Large Laser überrascht, die eine absurde Schadensmenge verursachen können. Er wurde exklusiv von den Cloud Cobras, Diamond Sharks und Star Adders verwendet.
Bei der vierten Variante brauchte man etwas länger, was vor allem am Erwerb der ATM-Raketenwerfer lag. 3065 eingeführt , war der Rifleman IIC 4 nun auf jeder Reichweite tödlich. 2 Large Pulse Laser blieben vom Originalmodell erhalten, während 2 ATM9 im Nahkampf die Schlagkraft brutal ergänzen können, ohne die Fernkampf-Schlagkraft zu kompromitieren. Im Gegensatz zum IIC 3 haben aber nicht nur die drei Clans Zugriff darauf, sondern auch die Blood Spirits. Der Clan hat eine Schwäche für ressourcensparende Mechs, da sie chronisch an Mangel leiden. Teure XL Engines waren schon immer ein rotes Tuch, aber beim IIC 4 schlug man zu und kaufte ein ganzes Dropship von Clan Diamond Shark, nachdem man in einem Besitztest einige Testmodelle eroberte.
Rifleman IIC Artwork von Alex Inglesias für Mechwarrior Online
Mit dem IIC 5 kommt nicht so viel neue Technologie zum Einsatz. 3 ER Large Laser bilden die Fernkampfwaffen, während 2 Medium Pulse im Nahkampf bestenfalls zur Abwehr von Elementaren und Scouts genutzt werden. Der kleine Twist bei der Variante sind 5 Improved Jump Jets. Normalerweise hängt die Sprungreichweite mit der Enginegröße zusammen, zusätzliche Sprungdüsen zu montieren bringt leider nichts. Dank Improved Jump Jets kann die Reichweite von 90 aber auf satte 150 Meter erhöht werden und gerade für ein relativ unmobiler Mech wie der Rifleman IIC kann jedes bisschen zusätzliche Beweglichkeit den Unterschied ausmachen.
Das urbane Schlachtfeld des Jihads hat den Vorteil von vertikaler Beweglichkeit drastisch erhöht. Und gerade hier sieht man auch eine der großen Neuerungen - denn diese von Clan Jade Falcon gebaute Version des Rifleman IICs wird nicht nur im eigenen Touman eingesetzt, sondern auch von den anderen Heimatwelten-Clans, von Clan Diamond Shark, sowie der gesamten inneren Sphäre und von Söldnern. Den Handel mit der Inneren Sphäre zu öffnen war nie eine Priorität für die stolzen Falken, aber im Tausch gegen seltene Ressourcen? Angesichts der Anschläge von Word of Blake gegen die Rohstoff-Industrieanlagen war es notwendig.
Rifleman IIC in den Farben der Iota Galaxy (Clan Jade Falcon)
Clan Jadefalke war aber nicht die einzige Fraktion, die neue Modelle im Jihad-Zeitalter entwickelte. Clan Hell's Horses hatte mit den Hyper-Assault-Gauss Rifles eine extrem potente Waffe gebracht und der Rifleman IIC 6 läuft mit gleich zwei der Kaliber 30 Waffen aufs Feld. Über Clan Diamond Shark wurden diese auch bis zu den Star Adders in den Heimatwelten verkauft, aber diese Variante ist vor allem an der Grenze zu den Geisterbären und Wölfen in der Inneren Sphäre zu finden.
Die Version 7 des Mechs ist eine der wenigen Mechchassis, die von Clan Nova Cat im Draconis Kombinat noch gebaut werden. Die runderneuerte Variante bringt neben 2 Heavy Large Lasern auch 2 Plasma Cannons mit, die eine sehr potente Waffe gegen Fahrzeuge oder Infanterie sind. Diese übergroßen Flammer verbrauchen zwar Munition, immerhin verwandeln sie mit einem Laser Schaum in Plasma, aber dafür steigt die Reichweite dank dieser Technik auf ganze 450 Meter. Die Anti-Aerospace-Komponente des Mechs ist zwar verloren gegangen, dafür ist dieser Mech ein gefürchteter Kämpfer in jeder urbanen Umgebung.
Rifleman IIC Screenshot von Mechwarrior 2 (welche Version kann ich leider nicht sagen)
Mit dem Rifleman IIC 8 kam auch noch eine letzte Variante des Chassis auf den Markt. Clan Diamond Shark, die auch die Plasma Cannons an die Novakatzen verkaufen, haben die neue Realität des Schlachtfelds ganz anders umgesetzt. Mit 2 ER Large Laser kann man durchaus noch als Flugabwehrplattform eingesetzt werden, aber die restliche Bewaffnung konzentriert sich ganz auf den Nahkampf. 4 AP Gauss Rifles machen diesen FLAK-Mech zu einer Gefahr für jeden Elementar oder Krötenanzug, während 2 Streak SRM6 für jeden leichteren Gegner ein Graus sind. Die echte Gefahr kommt bei der Variante aber von dem ECM System, das viele der neuen elektronischen Netzwerke stört und dank einer großen 325 XL Engine kann der Rifleman IIC 8 auch mit jeden seiner Lanzen- oder Sternmitglieder mithalten. Wie auch der IIC 6, kommt der IIC 8 bei fast jedem IS-Clan und IS-Nachfolgestaat zum Einsatz.
Es ist sehr interessant zu sehen, wie die Clans die Hitzeprobleme gelöst haben. Natürlich sind Double Heat Sinks ein wichtiger Grund, aber im Endeffekt ist die kleine Enginegröße der Hauptgrund, warum wir so viele Heat Sinks in den Mech hineinstopfen können. Spätere Kombinationen aus Ballistik- und Energiewaffen helfen natürlich auch, aber fast alle Varianten haben signifikante Energiebewaffnungen und die müssen gekühlt werden.
Rifleman IIC in den Farben der III Principes Guards (Republik der Sphäre)
Für MWO ist der Mech zwiegespalten. Einerseits ist er ein 65 Tonnen schwerer Mech, der ziemlich frei bestückt werden kann. Das ist großartig. Wie es derzeit aussieht, liegen die meisten Hardpoints extrem hoch. Man muss nur circa 30% des Mechs exponieren, um die Arme und hochliegenden Waffen in den Schultern abzufeuern. Das sind sehr gute Werte, trotz der riesigen, sich drehenden Radarscheibe auf dem Kopf. Ein Warhammer muss beispielsweise circa 45% entblößen, um seine Torsowaffen abfeuern zu können.
Damit bleibt - natürlich - noch die Geschwindigkeit. Die maximal verbaubare Engine ist klein, selbst für Clan-Verhältnisse. Mit der 235er Clan XL Engine sind nur 58 KM/H möglich, was wirklich langsam ist. Die Equipment- und Waffenkapazität ist mit satten 39 Tonnen bei einer Clan XL 235 Engine dafür natürlich umso größer. Es wird sich erst noch zeigen, ob wir effektive Waffenkombinationen auf dem Chassis finden können, oder ob die zwei Varianten mit einem größeren Engine-Rating besser sind. Derzeit schaut es so aus, als ob Varianten mit 4 UAC/5, 2 UAC/5 und 2 ERPPCs, oder 2 ERPPCs mit Sprungdüsen und vielen Heat Sinks erfolgreich sein könnten.
Wie die Realität aussieht, hängt natürlich an Quirks und ob man dem Mech eventuell - wie dem Cyclops - eine erhöhte Aufschaltreichweite gibt. Immerhin wäre es nur angebracht, den Clans auch eine derartige Ausrüstung zu geben. Für mich steckt sicher auch viel Nostalgie mit bei dem Mech drin, nachdem er in Mechwarrior 2 ein sehr gefürchteter Gegner war, der mir so häufig mit den genauen Pulse Lasern auf die Nerven gegangen ist. Oder im Tabletop - wo er eine gefürchtete Waffe war.
Quellen:
Mech Factory (Android App)
masterunitlist.info (für Release-Daten)
Sarna.net
Camospecs.com
DeviantArt Link für Rifleman IIC Render von demforr
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Themas
Rifleman IIC "Unseen" Artwork aus dem Technical Readout: 3055 (1992)
Rifleman IIC
Der Rifleman IIC ist der jüngste Mech, der für MWO vorbestellbar ist - oder je nachdem wann den Beitrag das lest - seit einiger Zeit für CBills zu kaufen ist. Doch warum sollte man sich für den Mech interessieren, der auf den ersten Blick keinen Sinn macht? Weil er eine recht interessante Geschichte hat, die sich tief in die Geschichte der Militärtechnik von der Inneren Sphäre und Clans erstreckt.
Als die Mechs mit dem Mackie das erste Mal über die Schlachtfelder wandelten, gab es nicht viel, was ihnen Einhalt gebieten konnte. Panzer waren fast vollkommen machtlos gegen die neuen Monster. Einzig die Aerospace-Jäger konnten auch nur ansatzweise mit den Mechs mithalten, auch wenn der Kampf sehr ungleich war. Die Zielsysteme der Mechs waren auf Bodenziele ausgerichtet und die schnellen Jäger waren schwierig zu verfolgen. Das war zwar ihr Segen, immerhin konnten sie damit ohne sich in zu große Gefahr zu begeben angreifen, aber der große Nachteil war, dass sie selbst nur wenig Zeit hatten, ihre meistens auf Nahkampf ausgerichteten Waffen einzusetzen.
Rifleman IIC in den Farben der Epsilon Galaxy (Clan Cloud Cobra)
Das änderte sich jedoch nur wenige Jahrzehnte später. Neuere Modelle der Jäger nutzten nicht länger Medium und Small Laser oder Kurzstreckenraketen, sondern setzten auf Langstreckenraketen und Large Laser. Damit konnten sie etwas Land gegen die damals primitiven BattleMechs punkten. Es dauerte nicht lang, bis Kallon Industries sich dem Problem annahm. Ab 2505 lieferte man mit dem Rifleman ein "effektives" Werkzeug aus, um den lästigen Fliegern Einhalt zu gebieten.
Der 60 Tonnen schwere Mech hatte nicht nur ein revolutionäres Radar/Zielerfassungssystem, das bis zu 50 Ziele in der Luft gleichzeitig verfolgen konnte, sondern auch Zielinformationen liefern, so dass man effektiv Jäger ausknipsen konnte. Doch bei der Entwicklung wurden viele Kompromisse eingegangen. Nur 11.5 Tonnen primitive Panzerung schützen den Mech, eine kleine Engine und die mäßige Bewaffnung aus 2 Large und 2 Medium Lasern waren nicht überwältigend und dank zu wenigen Heat Sinks litt der Mech unter massiven Hitzeproblemen. Bis zum Sternenbund sollte diese Spezialistenrolle aber durch den Jägermech und weitere Rifleman-Varianten endgültig Einzug in die Regimente finden. Aber trotz seiner wichtigen Rolle, der Rifleman auch in späteren Varianten den Hitzeproblemen treu.
Rifleman IIC 3D Render von Deviant-Artist demforr für die Mod Supreme Mech Commander
Nach dem großen Exodus der Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte brauchten die neugegründeten Clans ebenfalls eine effektive Luftabwehr-Waffe und die alte Technologie war nicht länger ausreichend. Die Führung der Clans entschloss sich, den Rifleman als Basis zu nehmen und das inzwischen übliche IIC Verfahren anzuwenden. Das Gewicht wurde um 5 Tonnen auf 65 Tonnen erhöht und neben einem neuen Endo-Steel-Chassis, wurde auch Ferro-Fibrous-Panzerung verwendet, um genug Platz für neue Waffensysteme zu schaffen.
Man nutzte aber nicht den Jägermech als Basis, obwohl er schon das passende Gewicht hatte. Das Zielsystem vom Rifleman war bereits auf große Laser konfiguriert, während der Jägermech vor allem auf eine reine Ballistikbewaffnung setzt. Nach der Gewichtserhöhung und dem Einbau einer 195 Standard Fusion Engine blieb genug Platz für 4 Large Pulse Laser und 19 Double Heat Sinks. Damit läuft der Rifleman IIC fast hitzeneutral - wenn man sich nicht bewegt - oder die 3 Sprungdüsen nicht benutzt, um höhere Feuerplattformen zu erreichen. Im Kampf konnte man mehrere Salven mit allen Lasern abfeuern, bevor man nur noch mit drei Large Pulse Lasern weiterkämpfen konnte.
Rifleman IIC in den Farben der Xi Galaxy (Clan Ghost Bear)
Die genauen Pulse Laser waren die beste Waffe, die man hätte verbauen können. Nachschubunabhängigkeit war in den frühen Jahren der Clans noch wichtig, denn viele Clans konnten nur durch Überfälle ihren Lebensstandard halten und Munition war immer knapp. Dank einer zusätzlichen Clan Active Probe und einem kleinen ER Small Laser für Infanterie wurde aus dem Rifleman IIC schnell ein begehrter Mech - zumindest für Garnisionsstreitkräfte. Denn der Rifleman konnte so ziemlich alle wichtigen Rollen erfüllen und bot erstaunlich viel Feuerkraft für seinen Preis von umgerechnet nur 5.7 Millionen CBills.
Es war ein solider Mech, der für fast 150 Jahre in Dienst gehalten wurde, bevor ein Update mit dem Rifleman IIC 2 kam. Hierfür waren nicht nur die Flugabwehr, sondern auch die Genauigkeit gegen leichtere Mechs verantwortlich. Vier Large Pulse Laser stellten eine ernste Bedrohung für jeden leichteren Gegner dar, die schnell mit nur zwei Salven ausgeschaltet werden konnten. Mit der zweiten Variante verschob sich dieser Fokus. Der Rifleman IIC 2 orientiert sich deutlich stärker am Jägermech, denn mit 4 Ultra AC/2 und einer größeren Engine für bis zu 64 KMH war er besser für offensive Angriffe anstatt Verteidigungsaktionen geeignet.
Rifleman IIC Artwork aus dem Technical Readout: Project Phoenix (2003)
Zu Beginn der Invasion hatte jeder Clan so viele Maschinen im Einsatz, so dass sich in fast jeden Garnisionscluster der Heimatwelten eine Handvoll Rifleman IIC befanden. Überrascht durch die Invasion durch Streitkräfte der Inneren Sphäre auf Huntress entschloss sich die Clanführung der Cloud Cobras jedoch, ihre alten Rifleman IIC Modelle zu aktualisieren. Die neuen Technologen wie Heavy Laser machten das Projekt sehr interessant und da das einzige ehemalige Rifleman IIC Produktionswerk stillgelegt im Cobra-Gebiet lag, wurde die Fabrik erneut geöffnet.
Quote
Rifleman IIC - 2845: 4 Large Pulse Laser, 1 ER Small Laser, 3 Jump Jets, Clan Active Probe, 19 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 2 - 2997: 4 Ultra AC/5, 3 Jump Jets, 10 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 3 - 3062: 2 Ultra AC/5, 2 Heavy Large Laser, 3 Jump Jets, Clan Active Probe, 21 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 4 - 3065: 2 Large Pulse Laser, 2 ATM9, 3 Jump Jets, 16 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 5 - 3069: 3 ER Large Laser, 2 Medium Pulse Laser, 5 Improved Jump Jets, 19 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 6 - 3071: 2 Hyper Assault Gauss Rifle 30, 2 Anti-Missile-Systems, Clan Active Probe, 10 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 7 - 3078: 2 Heavy Large Laser, 2 Plasma Cannons, 1 Micro Pulse Laser, 5 Improved Jump Jets, Targeting Computer, 16 Double Heat Sinks, 54 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC 8 - 3078: 2 ER Large Laser, 2 Streak SRM6, 4 AP Gauss Rifles, 5 Jump Jets, ECM, 16 Double Heat Sinks, 86 KM/H Höchstgeschwindigkeit
Rifleman IIC in den Farben der Fox Khanate (Clan Sea Fox)
Der Rifleman IIC 3 war zum Beispiel die erste Variante des Chassis, das mit Heavy Large Laser kommt. Die 2 Ultra AC/2 verleiten viele Gegner, schnell aufzuschließen - immerhin war das die Standardtaktik vom zweiten Modell. Im Nahkampf wird man dann aber schnell von den 2 Heavy Large Laser überrascht, die eine absurde Schadensmenge verursachen können. Er wurde exklusiv von den Cloud Cobras, Diamond Sharks und Star Adders verwendet.
Bei der vierten Variante brauchte man etwas länger, was vor allem am Erwerb der ATM-Raketenwerfer lag. 3065 eingeführt , war der Rifleman IIC 4 nun auf jeder Reichweite tödlich. 2 Large Pulse Laser blieben vom Originalmodell erhalten, während 2 ATM9 im Nahkampf die Schlagkraft brutal ergänzen können, ohne die Fernkampf-Schlagkraft zu kompromitieren. Im Gegensatz zum IIC 3 haben aber nicht nur die drei Clans Zugriff darauf, sondern auch die Blood Spirits. Der Clan hat eine Schwäche für ressourcensparende Mechs, da sie chronisch an Mangel leiden. Teure XL Engines waren schon immer ein rotes Tuch, aber beim IIC 4 schlug man zu und kaufte ein ganzes Dropship von Clan Diamond Shark, nachdem man in einem Besitztest einige Testmodelle eroberte.
Rifleman IIC Artwork von Alex Inglesias für Mechwarrior Online
Mit dem IIC 5 kommt nicht so viel neue Technologie zum Einsatz. 3 ER Large Laser bilden die Fernkampfwaffen, während 2 Medium Pulse im Nahkampf bestenfalls zur Abwehr von Elementaren und Scouts genutzt werden. Der kleine Twist bei der Variante sind 5 Improved Jump Jets. Normalerweise hängt die Sprungreichweite mit der Enginegröße zusammen, zusätzliche Sprungdüsen zu montieren bringt leider nichts. Dank Improved Jump Jets kann die Reichweite von 90 aber auf satte 150 Meter erhöht werden und gerade für ein relativ unmobiler Mech wie der Rifleman IIC kann jedes bisschen zusätzliche Beweglichkeit den Unterschied ausmachen.
Das urbane Schlachtfeld des Jihads hat den Vorteil von vertikaler Beweglichkeit drastisch erhöht. Und gerade hier sieht man auch eine der großen Neuerungen - denn diese von Clan Jade Falcon gebaute Version des Rifleman IICs wird nicht nur im eigenen Touman eingesetzt, sondern auch von den anderen Heimatwelten-Clans, von Clan Diamond Shark, sowie der gesamten inneren Sphäre und von Söldnern. Den Handel mit der Inneren Sphäre zu öffnen war nie eine Priorität für die stolzen Falken, aber im Tausch gegen seltene Ressourcen? Angesichts der Anschläge von Word of Blake gegen die Rohstoff-Industrieanlagen war es notwendig.
Rifleman IIC in den Farben der Iota Galaxy (Clan Jade Falcon)
Clan Jadefalke war aber nicht die einzige Fraktion, die neue Modelle im Jihad-Zeitalter entwickelte. Clan Hell's Horses hatte mit den Hyper-Assault-Gauss Rifles eine extrem potente Waffe gebracht und der Rifleman IIC 6 läuft mit gleich zwei der Kaliber 30 Waffen aufs Feld. Über Clan Diamond Shark wurden diese auch bis zu den Star Adders in den Heimatwelten verkauft, aber diese Variante ist vor allem an der Grenze zu den Geisterbären und Wölfen in der Inneren Sphäre zu finden.
Die Version 7 des Mechs ist eine der wenigen Mechchassis, die von Clan Nova Cat im Draconis Kombinat noch gebaut werden. Die runderneuerte Variante bringt neben 2 Heavy Large Lasern auch 2 Plasma Cannons mit, die eine sehr potente Waffe gegen Fahrzeuge oder Infanterie sind. Diese übergroßen Flammer verbrauchen zwar Munition, immerhin verwandeln sie mit einem Laser Schaum in Plasma, aber dafür steigt die Reichweite dank dieser Technik auf ganze 450 Meter. Die Anti-Aerospace-Komponente des Mechs ist zwar verloren gegangen, dafür ist dieser Mech ein gefürchteter Kämpfer in jeder urbanen Umgebung.
Rifleman IIC Screenshot von Mechwarrior 2 (welche Version kann ich leider nicht sagen)
Mit dem Rifleman IIC 8 kam auch noch eine letzte Variante des Chassis auf den Markt. Clan Diamond Shark, die auch die Plasma Cannons an die Novakatzen verkaufen, haben die neue Realität des Schlachtfelds ganz anders umgesetzt. Mit 2 ER Large Laser kann man durchaus noch als Flugabwehrplattform eingesetzt werden, aber die restliche Bewaffnung konzentriert sich ganz auf den Nahkampf. 4 AP Gauss Rifles machen diesen FLAK-Mech zu einer Gefahr für jeden Elementar oder Krötenanzug, während 2 Streak SRM6 für jeden leichteren Gegner ein Graus sind. Die echte Gefahr kommt bei der Variante aber von dem ECM System, das viele der neuen elektronischen Netzwerke stört und dank einer großen 325 XL Engine kann der Rifleman IIC 8 auch mit jeden seiner Lanzen- oder Sternmitglieder mithalten. Wie auch der IIC 6, kommt der IIC 8 bei fast jedem IS-Clan und IS-Nachfolgestaat zum Einsatz.
Es ist sehr interessant zu sehen, wie die Clans die Hitzeprobleme gelöst haben. Natürlich sind Double Heat Sinks ein wichtiger Grund, aber im Endeffekt ist die kleine Enginegröße der Hauptgrund, warum wir so viele Heat Sinks in den Mech hineinstopfen können. Spätere Kombinationen aus Ballistik- und Energiewaffen helfen natürlich auch, aber fast alle Varianten haben signifikante Energiebewaffnungen und die müssen gekühlt werden.
Rifleman IIC in den Farben der III Principes Guards (Republik der Sphäre)
Für MWO ist der Mech zwiegespalten. Einerseits ist er ein 65 Tonnen schwerer Mech, der ziemlich frei bestückt werden kann. Das ist großartig. Wie es derzeit aussieht, liegen die meisten Hardpoints extrem hoch. Man muss nur circa 30% des Mechs exponieren, um die Arme und hochliegenden Waffen in den Schultern abzufeuern. Das sind sehr gute Werte, trotz der riesigen, sich drehenden Radarscheibe auf dem Kopf. Ein Warhammer muss beispielsweise circa 45% entblößen, um seine Torsowaffen abfeuern zu können.
Damit bleibt - natürlich - noch die Geschwindigkeit. Die maximal verbaubare Engine ist klein, selbst für Clan-Verhältnisse. Mit der 235er Clan XL Engine sind nur 58 KM/H möglich, was wirklich langsam ist. Die Equipment- und Waffenkapazität ist mit satten 39 Tonnen bei einer Clan XL 235 Engine dafür natürlich umso größer. Es wird sich erst noch zeigen, ob wir effektive Waffenkombinationen auf dem Chassis finden können, oder ob die zwei Varianten mit einem größeren Engine-Rating besser sind. Derzeit schaut es so aus, als ob Varianten mit 4 UAC/5, 2 UAC/5 und 2 ERPPCs, oder 2 ERPPCs mit Sprungdüsen und vielen Heat Sinks erfolgreich sein könnten.
Wie die Realität aussieht, hängt natürlich an Quirks und ob man dem Mech eventuell - wie dem Cyclops - eine erhöhte Aufschaltreichweite gibt. Immerhin wäre es nur angebracht, den Clans auch eine derartige Ausrüstung zu geben. Für mich steckt sicher auch viel Nostalgie mit bei dem Mech drin, nachdem er in Mechwarrior 2 ein sehr gefürchteter Gegner war, der mir so häufig mit den genauen Pulse Lasern auf die Nerven gegangen ist. Oder im Tabletop - wo er eine gefürchtete Waffe war.
Quellen:
Mech Factory (Android App)
masterunitlist.info (für Release-Daten)
Sarna.net
Camospecs.com
DeviantArt Link für Rifleman IIC Render von demforr
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Lust mehr BattleTech zu lesen? Dann schau doch mal was sonst noch für Beiträge existieren in dem Sammelpost am Start dieses
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Edited by JaidenHaze, 08 February 2019 - 01:52 PM.