Lachesis Muta, on 09 January 2015 - 08:32 AM, said:
@derFiend
Naja wie gesagt - ich denke die haben sich alle zurückgezogen weil da kein Blumentopf zu gewinnen ist. Gleichzeitig ist der CW-Modus jetzt auch nichtmehr ganz so neu. Dann Scrimt man halt oder spielt sonstwas. Nett ist es doch nur wenn man auch ne Chance hat was zu reissen bzw. sonst zum C-Bills farmen.
Ohne die Diskussion bis zum Ende verfolgt zu haben: diese Aussage trifft den Kern der Erwartung eines Spielers (egal, ob casual oder competetive, möchte ich meinen) an sein Spielerlebnis.
Nur: wenn selbst organisierte, trainierte, build-mäßig abgestimmte 12er keinen Bock drauf haben, von zahlen- und (dank contract-Mechanik wild wechselnden Top-Teams) skillmäßig überlegenen Gegnern plattgemacht zu werden, ohne Auswirkungen auf das Meta des CW (also Grenzverlauf) haben zu können, wieso bilden sich dann einige organisierte Spieler ein, exakt diese Situation könnte Solopuggern dauerhaft Spaß machen, wenn sie nahezu permanent gegen weit überlegene 12er premades droppen müssen, um überhaupt spielen zu können?
PGI scheitert momentan dank seiner vergangenen Geschäftspolitik mit IGP an der Quadratur des Kreises: mit niedriger playerbase viel Abwechslung bieten, um auch noch neue Spieler anzuziehen.
Das Problem daran: mit ihren in der Vergangenheit gebrochenen Versprechen und wirklich hundsmiserabler Aussendarstellung (auch, wenn das im vergangenen halben Jahr deutlich besser bis hin zu wirklich gut geworden ist) haben sie zu viele Spieler verprellt und mit Simpelspielmechanik wenig Neue angezogen. Nun ist der langersehnte CW endlich da, aber mittlerweile gibt es einfach viel zu wenig Spieler, um diesen mit Leben zu füllen. Und von den wenigen, die noch da sind, haben große Teile der organisierten (nämlich die allermeisten ausserhalb NAs) und die allermeisten der Solos keinen Bock, ohne die Chance auf EInflussnahme weggestomped zu werden, was aus der theortisch vorhandenen (eh schon kleinen) playerbase eine praktisch noch viel, viel kleinere macht, die sich darüber hinaus auf weniger als eine handvoll Stunden am Tag beschränkt.
Führt man also eine Trennung in Gruppen und Solos ein, um
hoffentlich mehr Solos ranzuholen, werden die Wartezeiten dank noch weiterer Aufsplitterung einer eh schon viel zu kleinen playerbase exorbitant steigen, was im Gegenzug noch mehr Leute verschreckt.
Trennt man allerdings NICHT, was hier ja auch von einigen Kompetetiven gefordert wird ("Haifischbecken statt Wohlfühlzone"), führt das nur dazu, dass lediglich nur die Elite (und die, die sich dafür halten) übrigbleibt, weil der Rest eben nicht nur auf der Suche nach Spielen, sondern vielmehr auch nach Spiel
spaß ist. Und ein Spielerleben als lediglich wandelnde Zielscheibe ist wenig spaßig. Wie lange habt ihr denn Lust, nur alleine zu spielen? Oder sinnbildlich gesprochen: wie lange wollt ihr euch als begabte Amateurboxer jeden Tag auf's neue von den Klitschkos nach Strich und Faden vermöbeln lassen, bis ihr auch auch sagt "Dafür ist mir meine Zeit jetzt aber irgendwie schon zu schade und bringen tut's ja auch nichts, ich krieg ja nur noch auf die Fresse". Denn genau DAS ist die Situation, die kommen wird, wenn Solos im CW nicht irgendwie "geschützt" vorm abfarmen integriert werden können.
Was allerdings so lange nicht funktioniert, wie es nicht _erheblich_ mehr Spieler gibt. Wie gesagt, Quadratur des Kreises...
Und was das "Dann joint halt selber einer Einheit angeht": das sagt sich so leicht und die Rekrutierungsthreads lesen sich auch immer so nett. Aber die Realität sieht doch anders aus... Ich bin schon aus zwei Einheiten rausgeflogen (bzw. aus der ersten bin ich freiwillig raus, weil mir die Einheitsführung mehr als deutlich gesagt hat, dass mein Familienleben mit Baby nicht zu ihren Anforderungen eines Einheitslebens passt und wer mir sinnbildlich sagt "lass deine Tochter doch schreien, du bist grad im Gruppentraining und kannst/darfst nicht weg" bzw. "wenn du jetzt lieber wirklich zu deinem Baby gehst, dann bist du bei uns falsch", der kann mich mal...). Aus der zweiten Einheit bin ich rausgeflogen, weil ich mich über 2, 3 Monate nicht gemeldet habe. Aber nicht mittels ein PN hier oder dorft im Forum, sonder einfach account dort auf Nichtmember gesetzt. Klar, das ist eine lange Zeit und irgendwie unhöflich, aber es geht hier um Spiel und nicht darum, tatsächlich das Universum zu verteidigen. Also gehen Familie und Job DEUTLICH vor. Und wenn beides zusammen einen 18-20-Stunden-Tag ausmacht und man nicht gerade eine domina ludens an seiner Seite hat sondern vielmehr das Gegenteil eines Zockerweibchens, für das jede Minute vor dem PC verschwendete Zeit und Grund genug für ordentlich Beziehungsstress ist, dann ist Spielzeit rar und wenn man eh schon für nix ausser den Pflichten Zeit hat, dann nimmt man sich auch keine Zeit, um seine Einheit regelmäßig über den aktuellen Stand zu informieren. Jedenfalls ich tue das nicht, wenn ich bereits in der Bewerbung diese Situation ausführlich geschildert habe. Ich bin meiner Familie Rechenschaft schuldig und meinem Arbeitgeber, aber sicherlich keiner virtuellen Einheit, wenn man sich von vornherein als lediglich Mitläufer bewirbt. Ich will beim spielen Spaß und keinen zusätzlichen Streß durch ein Spiel. Also will ich auch nicht in Kleingruppen von voellen 12ern gestomped werden oder in 12ern nur das fahren, was gerade erfolgsversprechend ist (bzw. wenn man das nicht macht, wieder vom kompetetiven 12ern mit abgestimmten Metabuilds gestomped werden, nur weil man gerade mal Lust auf stock loadout hatte).
Ich bin seit der closed beta dabei und nach meiner Erfahrung bedeutet die Zugehörigkeit zu einer Einheit einerseits enorm viel mehr Spielspaß, wenn man sich auf das organisierte einlässt, dabei aber gleichzeitig erheblich mehr Streß durch Pflichten und Verpflichtungen (echte
und gefühlte, denn selbst, wenn es keine Anwesenheitspflicht zu Trainings gibt, so lässt man seine Leute nur ungern hängen und wenn man es tut, fühlt man sich nicht gut dabei).
Unterm Strich bleibt, dass die Zugehörigkeit zu einer Einheit einfach nicht die grundlegende Universallösung ist, wie es oft hier propagiert wird. Dafür sind selbst die sich selbst als absolut liberal einschätzenden Gruppen für die Masse an Individuen zu restriktiv. Und sei es nur, weil man eigentlich fast immer, wenn man in einer Gruppe droppt, auch fast immer auf irgendjemanden warten muss, der grad noch ein Modul sucht, eine PPC durch einen Laser ersetzen will, grad eine rauchen ist etc.pp., während man selbst in seiner nur sehr begrenzten verfügbaren Zeit eigentlich nur spielen will, drop nach drop abspulen will und nicht nach 2 Stunden vor'm Rechner mit lediglich 3 gespielten Runden dastehen will, weil es immer wieder was zu warten oder zu besprechen gab. Und dann auch noch in Mechs, die man _eigentlich_ gar nicht fahren wollte, einfach, weil die besser zum drop gepasst haben.