Kef, on 25 August 2014 - 05:39 AM, said:
Ich weiß nicht ob viele PUGs dauerhaft Beruhigungspillen schlucken, Zenmeister im Meditieren oder sowas sind aber was im PUG-Drop ab geht hat doch nix mehr mit Taktik zu tun.
Persönlich versuche ich immer einen Zielquadranten vorzugeben in der Hoffnung das Blödhein nicht mit mir dropt und sich alles über der Map verteilt. (...)
Ich habe beim Lesen des komplettes Beitrages milde gelächelt. Willkommen in der PUG-Hölle.
Ich kenne das ja nun. Ich spiele sehr viel mehr PUG-Matches als Gruppenmatches (vor allem seit dem neuen Matchmaker, wo kleine Premades wirklich nur noch unter die Räder kommen) und ich dachte teilweise, ich wäre cholerisch. Aber irgendwann stellt sich diese Ruhe ein, wenn du weisst: du kannst nichts machen. Du wirst nichts machen. Du wirst nie etwas machen können. Und du konnest nie etwas machen. Das bezieht sich natürlich darauf, diesen autistischen Haufen irgendwie zu lenken.
PUG-Matches sind hart, aber wenn man dann eines gewinnt - und man gewinnt öfters als in einem Gruppenspiel durch eine Einzelleistung - dann fühlt es sich sehr, sehr gut an.
Ich denke auch, wer kontinuierlich PUG spielt, der entwickelt ganz andere Fähigkeiten wie nur das Steuern von Mechs und das Zerstören von Gegnern. Man wird irgendwann verrückt - oder steht über den Dingen. Ich befinde mich gerade noch irgendwo dazwischen, aber ich bin auf einem guten Weg.
Als Mitglied einer erfahrenen Einheit ist man natürlich verwöhnt, lieber Kef.
Meine Bewertung des PUG als "autistischer Haufen" ist auch noch erklärungsbedürftig, denn es handelt sich um gar keine Beleidigung, sondern einfach um eine Tatsache. Es gibt keine Anführer, man erkennt die Autorität eines anderen nicht an, weil man ihn nicht kennt. Man denkt selbst, man weiss am besten, was jetzt geschehen soll - das ging dir ja sicher auch so. Gerade als Teamspieler und sogar Anführer der Tamar-Jäger bist du wirklich nicht die beste Wahl für ein Anführer im PUG-Spiel. Gerade weil es so anders ist.
PUG muss man wirklich anders spielen. Ich kann Amarock nur recht geben und es ist ein ebenso simpler, wie unheimlich schwieriger Rat: "Um im PUG zu überleben, musst du selbst zum PUG werden."
Das klingt mystisch und das ist es auch. Es gibt keine Strategie, höchstens kleine taktische Plänkeleien. Es gibt keine Rückendeckung, sondern nur egoistisches Handeln, um selbst so viel wie möglich Schaden zu machen.
Man darf erst gar nicht mit etwas Gutem rechnen, dann freut man sich umso mehr, wenn doch mal jemand etwas für einen tut.
So denkt ein erfahrener PUG-Spieler.
Du bist nichts wert - nicht für deine Feinde und erst recht nicht für deine Teammitglieder. Das muss man erst mal verstehen.
Ein Freund schiesst dich nie in den Rücken. Und wenn, dann entschuldigt er sich. Im PUG muss dein Kollege durch dich hindurchschiessen, denn er will ja Schaden machen. So sehr ich das verurteile, ich mache diese Erfahrung immer wieder.
Bitte lest gerade meine letzten Ausführungen mit einem Augenzwinkern. Ich überspitze die Realität gern ein wenig, aber im Grunde kann man genau diese Verhaltensweisen beobachten. Ich will es nicht mal werten. Es ist einfach so, jedenfalls meinen Beobachtungen zufolge.
Ich freue mich, dass du deine Siege eingefahren hast - selbst unter diesen widrigen Umständen. Aber ich freue mich auch, wenn auch die Leute aus den Einheiten nie vergessen, wie das Spiel für die aussieht, die nicht organisiert sind. Es ist nicht mal schlecht, im Gegenteil. Es ist anders. Es ist gnadenloser und es geht um andere Fähigkeiten. Es ist wie ein Hardcore-Modus: Überleben ist unglaublich viel schwieriger. Man fühlt sich oft ausgeliefert. Man muss sich richtig durchbeissen.
Ich will auf diese Erfahrung nicht verzichten - auch aus dem Grund, damit ich meine Einheit immer zu schätzen weiss.